Gastro- und Filmblog

So, erster und wichtigster Vorsatz fürs neue Jahr: Wir schreiben nicht mehr über Partys und schon gar nicht über Turnschuhe. Dafür gibt’s ab jetzt jede Menge Politik, Kultur, Geschichte und auf jeden Fall ganz viel über Gastro und Filme.

Späßle, wir bleiben natürlich ein Party- und Turnschuhblog. Aber in drei Wochen Resturlaub kombiniert mit Weihnachten und Jahreswechsel kommen einige Restaurant- und Kino-Besuche sowie DVD-Abende zusammen – hier eine kleine Zusammenfassung:

Fangen wir mit einem durchschnittlichen bis eher schlechten Film an: Lammbock. Ein Film von Anfang der 2000er über zwei Kiffer. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man den selbst bekifft lustig finden kann. Flaue Gags und pseudo-Tarantino-Dialoge. Einzig Moritz Bleibtreu rettet etwas die Situation. Also Schwamm drüber.

Dann lieber vom Original: Death Proof. Von Tarantino. Es muss geil sein, Quentin Tarantino zu sein. Der denkt sich: „Ich mach jetzt mal nen Film mit heißen Chicks und Muscle Cars.“, und dann macht er es. Darum geht es in dem Film, Punkt.

Ein paar junge, hotte Chicks, ein cooler Typ und ne Menge Muscle Cars: ein schwarzer Chevy Nova, ein gelber Ford Mustang (2. Serie von Anfang 70er, aber kein Mach 1 denk ich), ein schwarzer Dodge Charger und ein weißer Dodge Challenger, wenn ich richtig aufgepasst hab.

Die Handlung ist eher Nebensache, der Soundtrack taugt wie immer ziemlich viel (vor allem „Down in Mexico“ von den Coasters aus der Lapdance-Szene) und der Schluss ist abrupt aber heftig. Geht ab!

Ähm, ja. Ich hab Zweiohrküken angeguckt. Ich bin verheiratet. Ok, den Sinn des ersten Teils Keinohrhasen hab ich schon verstanden, so als Frauenfilm. Aber das? Im Prinzip zwei bis drei Mario Barth-Witze auf Spielfilmlänge gestreckt. Nicht mein Ding. Überhaupt nicht. Muss man nicht gesehen haben.

Reservoir Dogs sollte man allerdings gesehen haben. Und zwar schon lange. Ich hab das erste Meisterwerk von Tarantino, das im Kino lief, erst jetzt angeguckt. Aber sei’s drum. Ein Tranantino, ein guter noch dazu. Gewalt, Dialoge und coole Typen, die teils ihre spätere Karriere auf diesem Streifen aufgebaut haben.

Weiter in die Gastro-Ecke. Was macht man, wenn der Onkel aus Amerika zu Besuch ist, schwäbisch essen gehen will, der beste Schwabe (Kochenbas, da gibt’s für mich nix dran zu rütteln – ist aber natürlich Einstellungssache) aber ausgebucht ist?

Da ist guter Rat teuer, und man will sich ja nicht blamieren. Ein paar Empfehlungen vom Hörensagen mussten reichen, und wir haben uns für den Murrhardter Hof Burhan am Wilhelmsplatz entschieden. Ein Türke, der schwäbisch kocht. Hop oder top.

Und was soll man sagen: Volltreffer! Der netteste Service der Stadt (vermutlich), ausgezeichnetes Essen, der beste Kartoffelsalat der Stadt (vermutlich, hausgemacht und dargeboten in einem extra Teller zum gemischten Salat) und normale Innenstadt-Preise. Top!

Beim nächsten Restaurantbesuch haben wir uns dann auf Altbekanntes verlassen – bei Da Loretta war’s bisher eigentlich immer gut. Ich war zwar noch nie bei Lorettas berühmten Mittagstisch mit Topfgucken in Heslach, aber schon ein paar mal im Ristorante in der Büchsenstraße.

Die Einrichtung ist trotz ifgroup-Stylo gemütlich, die Karte ist immer klein (was ich besonders mag – ich hasse Speisekarten mit 100 Gerichten darauf) und originell, und das Essen schmeckt immer sensationell. Und der anfangs etwas zerstreut wirkende Herr Ober hat so überzeugend von „Avatar“ geschwärmt, dass ich mir den Film wohl doch noch angucken muss.

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21 Comments

  1. says: strax

    ich glaube ja, die avatar-schauer sind eine sekte oder so. alle freunde von mir, die den film gesehen haben wollen mich bekehren. aber is schon ziehmlich teuer für nen kinofilm: normaler kinopreis + überlänge + 3d…da zahlste fast das doppelte im cinemaxx.

    lammbock fand ich garnich mal so schlecht, aber das liegt bestimmt auch an moritz bleibtreu. einfach ein genialer schauspieler. ich glaub dafür werd ich mir auch den bushido-film reinziehen…da spielter nämlich auch mit!

  2. says: andy

    hey du meinst keinohrhasen nicht zweiohrhasen 😉 aber ist eigentlich egal. danke til dank dir musste ich 2 wochen lang eine schmollende freundin ertragen…

  3. says: Flippiger Salat

    blablabla.

    Lese euren Blog seit ca. nem Monat und mag eure Artikel.
    Kommentar für die Seele, macht weiter so.

    Grüße,
    Salat

  4. says: The Rocket

    @ Thorsten:
    Reservoir Dogs hab ich auch erst letztes Jahr gesehen, nuja, bist also nicht alleine 🙂 Death Proof ist Hammer – haste den Planet Terror gesehen? Ist das Grindhouse-Doublefeature-Gegenstück. Tarantino darf in meinen Augen eh alles! Zweiohrküken fand ich auch eher ein wenig flach – der erste dagegen unschlagbar.

    Danke für den Murrhardter-Hof-Tipp. Wird gleich notiert.

  5. says: Jana

    Keinohrhasen, Zweiohrküken – hoffe das war’s jetzt. Herr Schweiger ist kein guter Schauspieler, aber wenn er auch noch Produzent spielt… nö!

    Burhans Kartoffelsalat ist dagegen der Hammer! S‘ Klösterle in Cannstatt ist auch ein toller Tipp.

  6. says: Tobi Tobsen

    ALTER! lammbock ist beschde..! wie der eine seine schwester f#%§t, weil er denkt, dass da ne andere liegt und der typ, der lieber den staubsauger befriedigt als seine freundin und wenn über pamela andersons titten gelabert wird und dann noch der typ mit tourett-syndrom und MR. PINK und und und..! könnt mich tot lachen wenn ich daran denk!

    vom murrhardter hof hab ich bis jetzt auch nur sensationelle kritik gehört – muss da glaub echt auch mal hin..

  7. says: max

    death proof kann schon mal nicht das original sein, weil dieser film viel später rausgekommen ist als lammbock.

    lammbock ist ein film, der viele dinge anspricht, die in unserer Gesellschaft sehr präsent sind. dieser film ist ein Meisterwerk des deutschen kinos, mit eigenem humor, aber darüber lässt sich streiten. aber zu sagen lammbock wäre bescheiden und tarantino das original, der outet sich als jemand, der weder Ahnung von deutschen film hat, als auch jemand, der tarantino nicht versteht.

    sorry, aber daumen runter für diesen eintrag.

  8. says: knoxville

    boah thorsten, du hast’s ja druff mit autos… 😉 digges WORD tobsen – lammbock ist der hämmer!!! von avatar schwärmt irgendwie jeder – müssen schon fette effekte sein in 3d…ich geb mir den glaub auch obwohl ich sonst net so auf so’n genre steh…

  9. says: Thorsten W.

    @max: Jetzt mal langsam mit den jungen Pferden 😉

    Ich hab nicht gesagt, dass Death Proof das Original von Lammbock ist – um Gottes willen (ok, kann vielleicht falsch verstanden werden). Ich find es im Nachhinein an sich sehr weit hergeholt, bei diesem Film Tarantino zu erwähnen 😉 Wobei – wenn man bei „Reservoir Dogs“ die Diskussion über Madonna mit der Diskussion bei „Lammbock“ über Pamela Anderson vergleicht – naja.

    Ich geb ja zu, ich hab generell ein Problem mit deutschen Filmen – natürlich mit Ausnahmen. „Bam Boom Bang“ ist z.B. ein Meisterwerk und kein Vergleich zu Lammbock…

  10. says: martin

    ich fand lammbock genauso super wie bam boom bang. aber ob der damals viele dinge angesprochen hat, die in unserer gesellschaft sehr präsent sind weiß ich nicht (mehr).

  11. says: Volker

    @ Thorsten: Ich finds gut, dass Ihr die Themen ein bisschen erweitert. Kino- bzw. Filmtipps im allgemeinen finde ich süper. Gerne auch Literaturtipps. Und wenn Ihrs brauchen könnt, würde ich euch sogar den einen oder anderen Filmtipp-Artikel basteln.

  12. says: Björn B

    Auf Lammbock lass auch ich nichts kommen…der war sowas von saulustig damals, hab ihn nüchtern und druff angeschaut im Kino und lag zumindest in letzterem Zustand lachend vor meinem Kinosessel und hatte Tags darauf schlimmen Bauchmuskelkater – kein Witz.
    Die Späße versteht man heute natürlich nicht mehr…warum sollte man heute auch das olle Olympiastadion mit Teflon beschichten, damit ein in die Jahre gekommener Mehmet Scholl (hieß übrigens mal Yüksel) nicht festklebt, weil er so heiß ist? …aber der Film war großartig. Auch in 2D und ohne HD!

  13. says: Jo

    hm … also „däss proof“ geht ja mal gar net! Möchtegerncooler-70er-Jahre-Russ-Meyer-Auf-dem-Highway-ist-dieHölle-los-Verschnitt …. ja so ein Schmarrn!!!
    Simma doch mal ehrlich, seit pulp fiction macht die koksnase doch nur noch müll (basterds hab ich noch nicht gesehen).
    Und der beste unter seiner (indirekten Mitwirkung) war ohnehin demm grandiose true romance, aber auch das is schon lange her…

    Lammbock findsch übrigens ganz luschdig …schsag nur ……
    f-f-f-f-f-f-f-f-f-f-f*cken ….
    😀

  14. says: Thorsten W.

    Leute, jetzt hört doch mal auf! Ich fand Lammbock wirklich überhaupt nicht witzig! Null! Kein Vergleich zu Bang Boom Bang.

    Und Jo – zu behaupten dass Tarantino seit Pulp Fiction nur noch Müll gemacht hat, ohne Inglorious Basterds gesehen zu haben – bitte! Allerdings muss ich Dir Recht geben, dass True Romance wirklich gut ist.

    Ich bin sicher nicht der pauschale Tarantino-Fan, und ich hab auch nicht jeden seiner Filme gesehen… aber da sind definitiv ein paar Meisterwerke dabei. Und Death Proof gehört dazu. Ich sag’s noch mal: Chicks, Autos, gute Musik – hallo, welcher Mann braucht mehr?

  15. says: jo

    Bang Boom Bang is auch unerreicht – keine Frage!
    basterds hab ich aufgrund eben der Tatsache, dass (meiner Meinung nach) nur noch Müll dabei war in den letzten Jahren (hauptsache alles irgendwie obercool und überdreht – auf jeden hype aufgesprungen, manga, muscle-cars usw.) bewusst noch nicht angeschaut. Noch … und jetzt zieh ich mir mal wieder die „Feuchten Banditen“ auf VOX rein 😀

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