The Soul of KTV (2)

Yeah, back again, tatsächlich hab ich es geschafft, nach einem Monat die zweite Ausgabe dieser noch jungen Serie auf den Weg zu bringen. Hat sich aber auch eine Menge Stuff angesammelt in der Zeit. Here we go.

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=mZHgvCQU6G8&feature=player_embedded#![/youtube]

Zu Anfang gleich mal ein Burner, Damn! Wax Poetics ist ein Plattensammler-Nerd-Magazin rund um Soul und Rap, das ich oft im Soundshop gekauft habe – da drin wird dann z.B. dem Menschen eine Doppelseite gewidmet, der zum ersten Mal einen bestimmten Funk-Break gesampelt hat.

Inzwischen gibt es auch ein eigenes Label, und auf dem ist u.a. der Soundtrack zum Film „Black Dynamite“ erschienen, einer wohl nicht ganz ernst gemeinten Hommage an die Blaxploitation-Filme der 70er („Shaft“, „Trouble Man“ u.a.).

Geschrieben hat den Soundtrack ein gewisser Adrian Younge, und der Titel „Shot Me In The Heart“ ist eine Auskoppelung davon – zusammen mit dem Video sowas von fantastisch und großartig, dass mir die Spucke wegbleibt. Noch mal: Damn!

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Der nächste Song ist so fresh, dass er nicht mal bei YouTube zu finden ist, und das will was heißen. Bissle misteriös das Ganze, der alte Ex-Stuttgarter Soul-Fan Jürgen Dobelmann hat ihn auf Facebook gefeiert, ich hab ihn zufällig beim Stöbern bei junodownload gefunden und Frico hat ihn bemustert bekommen.

Immerhin hat das Projekt Jo Stance eine myspace-Seite, kommt aus Finnland und hat diesen wunder-wunder-schönen Soulsong namens „Hey Girl“ gemacht. Soul aus Helsinki, oh my god.

Jo Stance – Hey Girl! by Laser Karaoke

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Den nächsten grandiosen Track hat mir Ram ja schon vor ein paar Tagen vorweggenommen, der konnte aber auch wirklich nicht warten: „Fuck You“ von Cee-Lo Green. Der Mann von Gnarls Barkley mit der Hammer-Stimme (der übrigens auch bei „Aufstehn“ von Seeed singt).

Das offizielle Video hat dann unser Mischi in seiner Kolumne gebracht, aber der Song muss hier auch rein, weil ich möchte jetzt noch mal klarstellen: Das Teil ist astreiner Soul in seiner schönsten nostalgischen aber dennoch aktuellen Form! Ein Ohrwurm wie er sein muss und toll. Und nichts anderes!

Dann gibt’s da aber noch einen Abfuck: Es gab ja dieses Vorab-Video mit der Typo, das ziemlich viele Leute bei YouTube dazu animiert hat, eigene Videos zum Lied zu basteln oder zu mashen. Ein viraler Effekt, von dem viele Werbeagenturen nicht mal träumen würden. Hier ein gelungenes Beispiel:

[vimeo]http://vimeo.com/14363611[/vimeo]

Allerdings kam dann die Plattenfirma Warner auf die grandiose Idee, das Typo-Video, die Mashups und auch das neue, offizielle Video bei YouTube und anderen Plattformen zu geoficken, wie René bei Nerdcore das so schön ausdrückt. Kann man nicht verstehen, muss man aber auch nicht.

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=i-eDfKFIgRc&feature=player_embedded#![/youtube]

Nicht mehr ganz fresh ist das Fleur Earth Experiment, eine Band aus Köln um die Frontfrau Fleur Earth. Das Album kam schon vor über einem Jahr raus, ich bin aber erst jetzt irgendwo bei Facebook über die Band gestolpert. Und ich muss sagen: Seit sehr langer Zeit habe ich keine deutschsprachige Musik mehr gehört, die so anders und so gut ist.

Die Stimme von Fleur scheint immer kurz vor dem Wegbrechen zu sein, ein wenig wie bei den wenigen lichten Momenten bei Popstars oder (noch seltener) bei DSDS, wenn zwischen Schrott und Trash plötzlich eine schüchtern vorgetragene sensationell gute Stimme auftaucht. Wunderbar!

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=aMYd1Ums4HE[/youtube]

Plötzlich meldet sich auch Lauryn Hill zurück. Persönlich hab ich sie seit ihrem selten arroganten Auftritt bei den Jazz Open in Stuttgart ja gefressen, aber musikalisch scheint sie nach obskuren Songwriter-Ausflügen wieder auf dem Boden des Souls angekommen zu sein.

Der Song „Repercussions“ leakte im Juli irgendwo im Internet, wurde im August dann offiziell veröffentlicht und verschaffte Miss Hill die erste Platzierung in den amerikanischen Billboard Charts seit 1999 (damals mit „Turn The Lights Down Low“).

Zur neuen Single (oder nicht Single) gibt es kein Video, kein Album, und keiner weiß, ob der Song überhaupt neu oder vielleicht doch schon älter ist.

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=f9BaNuf5v2I[/youtube]

Ein kleines Problem mit dem lieben Internet hatte auch Bilal im Jahr 2006, der einst zusammen mit Dr. Dre mit „Fast Lane“ einen der besten Track der 2000er gemacht. Erst wollte damals die Plattenfirma das Album nicht veröffentlichen, dann leakte es im Netz und kann z.B. hier runtergeladen werden. Obiger recht gelungener Song ist aus diesem Album.

Jetzt gibt es aber gute Nachrichten, denn noch im September soll das neue Album „Airtight’s Revenge“ erscheinen, in das man hier schon mal reinhören kann.

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Wie beim letzten Mal schon angedeutet hab ich mich in letzter Zeit etwas mit Soundcloud beschäftigt und bin dabei auf die Seite von Dimitri from Paris gestoßen, einem der großen Disco-Re-Edit-Helden. Und neben unzähligen großartigen Re-Edits zum Abhören hat er gerade auf seiner Seite einen Promo-Mix zum Download für die Compilation „Get Down With The Phillysound“ auf BBE.

Das Großartige an dem Promo-Mix ist, dass Dimitri persönlich ein paar Geschichten zum Sound of Philadelphia und wie dort Disco entstanden ist erzählt – eine Lektion die sich lohnt! Die Compilation hab ich zwar noch nicht gekauft, die Tracklist verspricht aber Großes!

Dimitri From Paris-35 mn of Philly Sound PROMO by dfp

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=qcTh_JQ60Ok&feature=related[/youtube]

Hier noch ein Track, auf den ich bei einem sehr ausgiebigen Shoppingtrip bei Juno gestoßen bin: Bah Samba haben mit dem alten Jazzfunk-Haudegen Roy Ayers einen wunderbaren Sommer-Disco-Track gemacht, und ich liebe das Vibraphone von Roy Ayers einfach!

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Beim letzten Mal hatte ich zwei Fundstücke von befreundeten Blogs, diesmal zwei Facebook-Fundstücke:

Adi hat neulich diesen Hammer-Tune gepostet: Ray Charles und Billy Preston mit „Double O Soul“. Kannte ich nicht, ist unglaublich und es ist überaus schade, dass Ray Charles nicht sehen kann, wie Billy Preston tanzt.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=4SiqmoZq47I[/youtube]

Und der Nachbar alias DJ Emilio hat einen Beweis gepostet, dass Lenny Kravitz definitiv Soul hat – was für mich jetzt nicht unbedingt was Neues ist. For ya Mama:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=h0EVbKJNjKQ&feature=player_embedded#![/youtube]

Eine gute Gelegenheit, auch noch mal zu zeigen, dass Herr Kravitz dazu auch noch ein cooler Typ ist: Der Clip, in dem er spontan einem Chor auf der Straße zuguckt, die „Fly Away“ von ihm singen und sich dann ans Schlagzeug setzt. Classic:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=SBgZNINN6MU&feature=channel[/youtube]

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Und schließlich auch diesmal wieder als Abschluss ein Griff ins Plattenregal, diesmal mit einer Zusammenstellung der besten House-Hit-Samples – wobei ich darauf hinweisen möchte, dass es um die Qualität der Originale geht, nicht um die House-Hits.

Top 10 House-Samples

1. Renato Carosone – Tu Vuò Fa‘ L’Americano

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=BqlJwMFtMCs[/youtube]

2. Rare Pleasure – Let Me Down Easy

3. Chicago – Street Player

4. Gwen McRae – All This Love That I’m Giving

5. Edwin Birdsong – Cola Bottle Baby

6. Eddie Johns – More Spell on You

7. Chic – Soup For One

8. Carrie Lucas – Dance With You

9. Chaka Khan – Fate

10. Rose Royce – Is It Love You’re After

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13 Comments

  1. says: Ken

    @ Thorsten:

    WAAAAAS?
    Du hast Black Dynamite noch nicht gesehen?
    Dann aber ganz schnell ab in die DVDthek mit Dir.
    Hab mich schon lange nicht mehr so köstlich bei einem Film amüsiert, wie bei diesem!

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