Yo! KTV Raps (13):
The Dickerchens of Rap

Hallo liebe Yo! KTV Raps-Leserschaft,

Es muss irgendeinen Zusammenhang zwischen Adipositas und feisten Rap-Skills geben – immerhin sind einige der besten Rapper aller Zeiten echte Moppelchen (auch wenn ich ihnen das so nie ins Gesicht sagen würde).

Man denke an Biggie, Big Pun, Heavy D, Fat Joe, E-40, Cee-Lo Green, Rick Ross und und und. The list continues – und wir haben diesmal natürlich auch wieder einige der HipHop-Dickerchen an Bord (plus Erykah Badu, die sich aufm Rücksitz umzieht, Batscherei mit Kid Cudi und Tittengrubeln mit Lady Gaga). Fett, oder? So get your Munchies, potato pie, Chicken & Waffles and let´s go!

Guten Appetit – die Yo! KTV Raps-Weight Watchers (R.I.P. Buff Love!)

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Und da sind wir auch gleich beim Thema: Puerto Ricas Beschter Fat Joe hat jüngst sein aktuelles Album „The Darkside“ auf den Markt geworfen – und die kommerzielle Vollklatsche bekommen.

Gerade mal 12.000 (!) Alben hat der dicke Johann unters Volk gebracht – und das trotz seines „Ha Ha (Slow Down)“-Buzz´, amtlicher Trey Songz-Hook und Premo-Beat („The Darkside“ ist meiner Meinung nach außerdem eines seiner besten Alben). Da konnten auch ein Videotagebuch und ein sehr sympathischer Auftritt bei Chelsea Lately nix mehr dran ändern.

Das war natürlich für Fat Joes alten Feind 50 Cent ein gefundenes Fressen, um noch mal per Video nachzutreten, siehe oben (und seine tighten Schauspiel-Skills unter Beweis zu stellen).

Doch das war noch nicht der einzige Stress, den Fat Joe in der letzten Woche hatte: Bei der Geburtstagsparty des legendären DJ Funkmaster Flex brachte Fat Joe den Straßenrapper French Montana auf die Bühne.

Das fand Dipset-Kapo Jim Jones, der mit seiner Byrd Gang einen der Balkons oberhalb der Bühne besetzt hatte, nicht so toll – dass sich die Crews von Montana und Jones WIRKLICH hassen, ist in New York bekannt.

Es kam, wie es kommen musste: Die Situation eskalierte fast, als Jones und die Byrd Gang anfingen, alles, was sie finden konnten, von ihrem Balkon aus auf die Bühne zu pfeffern (Schmuck und Bütsches ausgenommen).


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Stress einer ganz anderen Liga macht hingegen regelmäßig Kid Cudi on Stage: Kanye Wests Protegé ist inzwischen als „Mr. Rager“ bekannt, nachdem er bereits ein paar mal bei Auftritten Hater / aufdringliche Fans angepöbelt / verdroschen (in Vancouver, z. B.) hat. Erst vor ein paar Tagen gab es wieder Schellen für einen Bühnenflitzer:

Sowas nennt man dann wohl Fan-Service …
(Lady Gaga schmeisst sich zwar auch in die Crowd, aber nur, um sich an die Titten grabschen zu lassen – alles ganz ohne Schellen.)

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Wie das besser geht mit dem Fan-Service weiß hingegen sein Baus Kanye West: Der hat für die Promo zu seinem neuen Album mit dem Arbeitstitel „Good Ass Job“ den Firmenzentralen von Twitter, Facebook und Co Überraschungsbesuche abgestattet und vor den Angestellten a capella performt.

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Den Vogel abgeschossen hat Kanye aber dann so richtig mit seinem kürzlich erschienenen Video Bewegbild-Kunstwerk zu seiner Single „Power“. Ich hab noch NIE ein so dermaßen passendes, komplett abgehobenes, völlig aus der Umlaufbahn geschossenes (Rap-)Video gesehen wie dieses hier:

Regie führte übrigens der Ex-Hollywood-Filmemacher (remember „Demolition Man“?) und nun als Videokünstler gefragte Marco Brambilla, dessen kongenialer Video-Loop „Civilization“ Pate für „Power“ stand. Unbedingt ebenfalls abchecken – ein Popkultur-Referenzfeuerwerk ohne gleichen.

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Kommen wir aber noch mal zu der Verkaufszahlen-Geschichte vom Anfang zurück: Auch Rick Ross hat nicht so doll in den Charts performt – gerade mal 176.000 „Teflon Don“-Alben sind über die Ladentheken von Wal-Mart und Co gegangen.

Und dann hat der Dicke einen weiteren wenig verschleierten Diss von seinem Ex-Homie Young Jeezy geerntet, weil er vom Hood Shine der legendären „Black Mafia Family“ profitieren wollte – und das, obwohl er mit denen nie zu tun hatte (Jeezy hingegen schon, siehe die letzte Folge). Zitat:

“How you Blowin’ Money Fast?/ You don’t know the crew/ Oh, you part of the fam?/ Sh–, I never knew.”

Aua. Dafür hat das Complex-Magazine „Teflon Don“ und die Vorgängeralben gründlich zerlegt und dabei eine kleine grafische Statistik der Inhalte angelegt, die absolut sehenswert ist, Titel: „Bawseology: Rick Ross’ Lyrics By The Numbers“. Beispiel:

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Da hilft nur eines – die Flucht ergreifen. Und wenn man ein Hottie wie Erykah Badu auf dem Beifahrersitz hat, ist alles nicht mehr so schlimm.

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Und schon sind wir in der Video-Section: Das verstörende Video zu „The Fire“ von den Roots featuring John Legend hat im Netz bereits seine Runden gemacht. Der Track (und auch das ganze Album „How I Got Over“) ist Hammer – anbei noch eine Erklärung dazu von HipHop-Video-Star-Regisseur Rik Cordero:

„The Fire“ chronicles a post-apocalyptic death march set in 1945 during the final stages of World War II in Europe. After a cataclysmic event renders the war futile, a paramilitary splinter group – led by a Kurtz-like figure known as The Commodore – forces the transfer of young men who will be used as labor…and food. The last survivor of the march receives a mysterious White Box which holds the key to survival.“ – Rik

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Ganz schön schmalzig geht es hingegen im Video zu Nicki Minajs neuer Single „Your Love“ zu: Samurai-Satin-Autotune-Romanzen FTW.

(Die gute Nicki wird übrigens gerade massiv mit Hasstiraden bzw. Sticheleien von Lil Kim und Foxy Brown überschüttet – beide Ischen beanspruchen den Titel „Dicke-Hupen-Rap-und-Patois-Slang-Königin“ für sich – auch wenn Foxy zum Beispiel ein bisschen in die, nun ja, Breite gegangen ist…)

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Den absoluten Clubbanger New Yorks der letzten Zeit haben Vado und Cam´ron mit „Speakin Tungs“ hingelegt. Bass und Braggadocio funtionieren halt immer.

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Um den immer mal wieder an dieser Stelle auftretenden Forderungen nach Deutschräp nachzukommen anbei das frische Video von Kölles MC-Massakrierer Sylabil Spill aus dem Huss&Hodn-Umfeld.

Seine aktuelle EP heißt „Komm hier nicht hin. Ich töte dich“ – behaupte also keiner, er wüsste nicht, was gleich kommt. Hardcore-Shit.

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Hui, das war jetzt aber fies – Zeit für Kontrastprogramm? Yo! KTV Raps verschreibt da gerne Trashrap-Pop von LMFAO. Die haben einen ausgesprochen unterhaltsamen und tollen Kurzfilm zu ihrer neuen Single „Yes“ abgedreht, inklusive Cameoauftritt von Jamie Foxx. Kann man haten, muss man aber nicht.

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Mannmannmann, fast hätte ich noch die Mixtape-Section vergessen – und da gibt es diesmal zwar nur zwei, dafür aber umso fettere, Mixtapes.

Zuerst mal hat sich Barack Odrama Dram F Kennedy DJ Drama für einen neuen Teil seiner „Gangster-Grills“-Reihe das spanische Hit-Produzenten-Trio Cookin Soul rausgesucht.

Big Size, Zock und Milton schrauben seit 2005 an ihren Sample-gespickten Bangern und haben mit ihren Remixes auch in den Staaten ziemlich Alarm gemacht. Jetzt gibt es eine ausgesprochen fette Auswahl ihrer Arbeiten der letzten drei Jahre zu hören, die Gästeliste ist Killer. Remixe, Exclusives, bereits Veröffentlichtes – alles drin, alles dran.

Vor allem ihre Blends sind sehr nice (wie z. B. der Jay-Z-Lil-Wayne-Quincy-Jones-Blend, den wir bei der letzten Folge von Yo! KTV Raps als Intro hatten) und erinnern mich immer an die Dirty Harry-Blend-Tapes aus den Nineties.

Anspieltipps: „Dopeman Remix feat. Nicki Minaj, Pusha T, Kool G Rap, Tek & Doo Wop “ (Track 3), „Flyin Ballons feat. Mickey Factz“ (Track 7), „Ten Crack Commandments feat. Lil Cease & Cardan“ (Track 28) und „Show is over feat. Game“ (29)

Das Mixtape gibt es auf der Cookin-Soul-Homepage zum Free Download.

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Nummer 2 ist einer meiner heimlichen Lieblingsspitter Freddie Gibbs. Zusammen mit Qualitätsgarant Statik Selektah überlässt er dem Netz einen Appetizer zu seinem kommenden Album namens „Str8 Killa No Filla“.

Mit dabei sind u.a. Jay Rock, Pill, Bun B, Planet Asia und Sick Jacken, zu hören gibt es Straßenzeugs mit viel Soul und einem Flow zwischen 2Pac und Big Daddy Kane. Ach yo, flexen kann der Kerle auch.

Anspieltipps: „National Anthem (Fuck The World)“ (Track 3), „Rep 2 Tha Fullest feat. Jay Rock“ (7), „Best Friend“ (13), „Crushin‘ Feelin’s“ (16) und „4681 Broadway“ (20)

Das Mixtape gibt es auf der Homepage des XXL-Magazin bzw. hier zum Free Download.

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So, das wärs mal wieder, wir sind raus wie die Verkaufszahlen dicker Rapper.

Peace, Le Mischi für Yo! KTV Raps

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PS: Oh oh, diesmal kommt das dicke Ende – hier sind drei Videos, die nicht direkt Räp sind, ich euch aber nicht vorenthalten möchte. Zuerst mal der Hypemaster Flying Lotus mit dem kosmischen „MmmHmm“ aus seinem immer noch hochgradig empfehlenswerten Album „Cosmogramma“ (das es definitiv auf eine Menge „Best-Of-2010“-Listen schaffen wird, believe me!).

Next up: Jay-Zs neustes Signing namens Hugo. Der runtergerockt aussehende Junge hat bereits ein bewegtes JetSet-Leben als Producer hinter sich und wurde nun vom Hova unter die Fittiche von Roc Nation gebracht.

Sein erstes Lebenszeichen ist eine stampfende Bluesrock-Version der „99 Problems“ seines Labelchefs. Bitte laut hören, danke.

Last but not least: Das Projekt Swedish House Mafia, hinter dem die drei House-Schwergewichte Axwell, Steve Angello und Sebastian Ingrosso stecken. Die haben sich für ihre aktuelle Single den als open-minded bekannten Rollbrett Pe geschnappt.

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7 Comments

  1. says: alx

    ja geil, ich wusste es gibt dafür einen Ausdruck: Braggadocio! (Wiki sei dank!) Es ist exakt, genau das was ich am meisten H4$$E!

    Genauso wie das dämliche ich kiff den ganzen Tag, du nicht aber ich bin geil gelaber….wahrscheinlich das selbe…

    Mehr Lyrics bittääÄ!

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