Iss Kind, iss.

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Es gibt irgendwie wenig Lebensbereiche, in denen es mehr beknackte Synonyme gibt, als beim Essen: kahlen, spachteln, mampfen, hapahapa, fressen, einverleiben… – naja vielleicht noch das Schlafen: poofen, ratzen, knacken – oder Geschlechtsverkehr. Aber da darf sich jetzt jeder bitte selbst was in sein Vokabelheft schreiben.

Jetzt gibt’s jedenfalls was Neues und was Neuentdecktes in der Stadt zum Thema Essen. Und damit zum Glück den Beweis, dass nicht alles Lounge sein muss, was Food sein will.

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Entdeckung Nummer 1 ist das soyosoyo Lunch im HSV Heusteigviertel (Falbenhennenstr. 8). Nicht neu und bestimmt schon von Lift geliebt worden, aber ich kannte es noch nicht.

Die Besitzerin mit dem bezaubernden Hybrid-Namen Kyoko Scheiffele teilt sich die Küche mit einem Pizzaboten. Das nennt sich verniedlichend Gastro-WG und heißt: mittags bereitet Kyoko hier japanische Bentos zu, dekoriert dafür das kleine Abhol- und 1-Stehtisch-Stübchen liebevoll mit japanischen Accessoires – und abends kommt dann ein Pizzabäcker rein.

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(Die Spätschicht. Wurde aber noch nicht getestet.)

Jede Woche gibt’s drei abwechselnde, frisch zubereitete japanische Mittagsmenüs. Und zu jedem Menü gibt es eine kleine selbstverfasste Anekdote (z.B. darüber, welche Minenstärke die japanischen Stifte von Kyoko haben) und eine kleine Bedienungsanleitung, was man da eigentlich isst.

Das soll jetzt nicht klingen wie „Stuttgart geht aus“, aber ich hab dort zweimal gegessen und es war beides mal super lecker und ich würde sagen: frisch und gesund. soyosoyo liefert auch – und zwar jeden Tag in ein anderes Gebiet – aber eher in Gewerbegebiete, wie sie erzählt, weil man da halt parken kann und nicht wie im Westen weggehupt wird. Abholen geht aber auch. Wie gesagt, man muss halt vorbestellen. Ein Tag vorher per Mail oder am gleichen Tag anrufen. Alles weitere hier.

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Das bitteschön ist unschlagbar. Geht alle hin, aber meldet euch an, und gebt der lieben Dame Geld für GEMA und Liebe, weil sie es verdient hat. Macht außerdem reichlich iPhone Fotos von diesem zauberhaften Schild, druckt sie aus und stellt sie den RAM und Thorsten (aka DJ EK und DJ VK) auf den Tresen, wenn sie das nächste Mal in der Suite auflegen.

soyosoyo Lunch 
Heusteigviertel
Falbenhennenstr. 8
www.soyosoyo-lunch.de

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Entdeckung Nummer zwei: Yaz. Das heißt wohl auf arabisch Sommer? In der Calwerstraße, im ehemaligen Vodafone-Shop. Ihr wisst schon, Habitat, Calwer Eck, ah da. „Wieso gibt’s denn den Vodafone-Shop nicht mehr?“ fragt RAM. „Wieso – vermisst du den?“ frage ich zurück. Wo Vodafone war ist jetzt halt Yaz. Mit großem Außenbereich.

Ich hab den sehr netten und smarten Geschäftsführer letzten Sommer zufällig kennengelernt. Seine rhetorische Frage „Wo bleibt der Orient in der Systemgastronomie, Herr Geiger?“ hat mich und ihn in den letzten Monaten stark beschäftigt. Also ihn mehr als mich. Und die Antwort gibt er jetzt in der Calwerstraße 33.

Davor wurde das Konzept Yaz einen Sommer lang in einer kleinen Version im ehemaligen Schlecker in der Immenhoferstrasse gestestet: die Abläufe, die Menüs, die Preisgestaltung und sogar die Musik. Jazz, den man wohl extra in Istanbul komponieren ließ. Immenhoferstrasse war also quasi nur der Windkanal. Jetzt ab Freitag wird’s serienreif und ernst.

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Klingt nach Kalkül und schmeckt nach Orient. Das Essen im Yaz ist ebenfalls frisch und lecker. Man wählt sich durch ein Programm z.B.  Salat oder Yufka oder arabischer Schmortopf – und dann, welche Grillspezialität man dazu haben möchte: Steakstreifen, arabischer Burger, Fisch etc. Dann gibt’s in kleinen Portionen noch Beilagen wie Schafskäse mit Oliven und Koriander oder Hummus.

War jetzt beim Pre-Openin und hab den RAM mitgebracht. Gastgeschenk. Da sieht man dann mal wieder: der Chefblogger wird halt zu Club-Eröffnungen eingeladen, Hotte mit den anderen Modebloggerinnen zu Store-Openings und ich alt zum Essenfassen. Aber gut war’s. Danke.

Ich prophezeie dem Yaz mal Erfolg. Weil es gut gedacht und gemacht ist. Und weil die wissen, was sie tun. Und in einigen Jahren, wenn man sie in vielen anderen Städten findet wie ein orientalisches Vapiano, werden wir sagen: Yeah. Made in Stuttgart. Und wer wusste es zuerst? ktv – yours truly, Systemgastronomie-Blog #1.

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Wem das alles zu viel Food und zu wenig Wurst ist, dem sei noch das gastronomische Highlight des Wochenendes empfohlen (zu dem wir eigentlich auch ganz gerne eine Pre-Opening Einladung gehabt hätten): Weißwurst-Frühstück mit Guido Buchwald – Subaru-Händler lädt Kickers-Fans ins Autohaus ein.

Unter dem Motto „Weißwurst-Frühstück mit dem Weltmeister Guido Buchwald“, feiert das Subaru Allrad-Center Roland Heinz  Oktoberfest. Guido wird am Sonntag, 29. September von 10 bis 12 Uhr in der in Mössingen-Talheim (?!) den Besuchern mit zwei Interviewrunden mit  Autogrammstunde zur Verfügung stehen.

So früh hatten wir die Flyerghetto Highlights des Wochenendes noch nie.

In der nächsten Folge testen wir Wendelin Wiedekings Tialini, hängen mittags im Mata Hari rum und gehen zur Fütterung ins Schwabennest.

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