Dreck

Herrschaftszeiten. Jetzt geht das schon wieder los. Gerade nachträglich mit dem Sommer versöhnt, schon stehen wieder die Lebkuchen und Christstollen im Regal. Der REWE am Marienplatz legt ein Tempo vor, dass es einem vor lauter Fahrtwind die Frisur verhaut. Das Zelt von der Tierschau hat’s auch schon weggeblasen.

Ein paar Meter weiter ist die Welt noch in Ordnung. Zwischen Sparback und Norma liegt seit Wochen ein riesengroßer brauner Fleck auf dem Trottoir. Den macht keiner weg. Nicht mal der Regen, von dem wir eigentlich mehr als genug hatten. Von wegen „schnelllebige Zeiten“ und so – der Fleck ist da seit Wochen.


Manchmal frage ich Conny auf dem Weg zum REWE, was das denn sein könnte. Neulich meinte sie: „Ich will das eigentlich nicht wissen. So groß wie der Fleck ist“. Ich wiederum hoffe, dass es Karamel-Eis ist. Eben auch weil er so groß ist. Der Hund, der sowas auf dem Gehweg verlieren könnte, müsste die Ausmaße eines Elefanten haben – oder zumindest dringend zum Arzt. Falls es ein Mensch war: bitte nix sagen. Will ich nicht wissen. Ist ein bisschen wie in einem zu engen Club, wenn Big Tom Yardley nackt durch die Gegend chillt. Dann stelle ich mir immer vor, es wäre Lemmy von Motörhead. Dann ist’s irgendwie besser. Ja, Scheissdrauf.

Was ich eigentlich erzählen wollte: In der Ramschmeile Königstraße macht eine neue Douglas-Filiale auf. Dort, wo früher H&M eine von seinen Filialen hatte – den Emo-H&M. Ich mag Douglas. Besonders die dezent überschminkten Frauen, die dort arbeiten. Ich glaube sie sind alle miteinander verwandt. Wahrscheinlich schenken sie sich gegenseitig Douglas-Gutscheine zu Weihnachten. Ist ja bald wieder soweit.

 

P.S.: Und dann auch noch das: Meine 90er-Jahre Hassband schreibt ein Lied, das mir gefällt. BUSH. Gavin Rossdale und Co. verkörperten damals alles, was an Grunge nicht stimmte: Bon Jovi im Karohemd, Typen, die zwar die zerfledderten Hosen aber nicht den Arsch dafür hatten und so viel Seele, dass es allenfalls zum Friedhofsgärtner in Seattle gereicht hätte. Und dann heiratet dieser schmallippige Scharlatan auch noch Gwen Stefani und hängt ihr Kinder an. Berechnend, wie seine Lieder. Auch „The Sound Of Winter“ ist fürchterlich pathetisches Zeug. Aber ich mag’s. Wahrscheinlich habe ich Fieber.

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13 Comments

  1. says: Toni D.

    Was für ne beschissene Band! Und der Typ ist auch noch mit der Gwen Stefani zusammen. Wie dumm! Ich mag ihn also auch nicht. Und Sie jetzt auch nicht mehr.

    Und woher kommt jetzt der Fleck am Marienplatz? Onkel Tom Killmister???

  2. says: MCBuhl

    Hm, Bush hatte ich eine Kasette in meinem ersten Passat und im Strichachter. Hab ich gern gehört: war schöner Klangschleim für auf der Autobahn, wenn man immer nur rechts mit knapp 100 lang eiert. Von daher.

  3. says: Kollege Geiger

    Könnte der Fleck nicht auch Klangschleim von Gavin Rossdale sein? Ich mag Bush. Nicht die Georges zwar. Hab sie mit dem ersten Album 16 Stone im Club vor 300 Leuten gesehen. Laut und energetisch. Man darf halt im Grunge Vergleich nicht vergessen, dass das Engländer sind

  4. says: neongruen

    Wie geil 😀

    An dem Fleck gehe ich seit einem halben Jahr jeden Samstag vorbei und rätsel jedes Mal was das sein könnte.

    Langsam verfestigt er sich auch, es bleibt nichts am Schuh hängen… Hmmm

    Spendenaktion für eine Laboranalyse!

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