Art Parade

ArtParade

Ich wurde schon lange nicht mehr von so vielen Seiten mit Infos zur gleichen Veranstaltung „bombardiert“ – was natürlich auch daran liegt, dass hier ganz schön viele Gruppen beteiligt sind.

Es geht darum, dass im Kulturhaushalt der Stadt Stuttgart 2010 fünf Millionen Euro eingespart werden sollen, was ziemlich viele kulturelle Institutionen in der Stadt betreffen würde. Und manchen, wie der Musikinitiative Rock e.V. MIR, soll sogar ganz der Geldhahn zugedreht werden.

Jetzt hab ich ja eine differenzierte Meinung zum Thema Kulturförderung mit öffentlichen Mitteln, weil die Kulturfelder, in denen ich mich bewege, irgendwie immer außen vor bleiben.

Nichtsdestotrotz ist es ein löblicher Ansatz, dass alle möglichen Stuttgarter Kultureinrichtungen, von Musik bis Kunst, sich zusammentun und morgen die Art Parade veranstalten.

Damit wollen sie gegen die Kürzungen im Kulturhaushalt demonstrieren – den Logofriedhof spar ich mir hier, mehr Infos und alle beteiligten Institutionen gibt’s hier.

Manche der Teilnehmer haben sich auch mehr oder weniger originelle Aktionen einfallen lassen – so fordert das Popbüro alle Musiker dazu auf, mit Kazoos aufzulaufen, weil dieses Musikinstrument nicht laut aber billig ist. Und das kann man mit einem Kazoo machen:

Die Leute, die auch das Performance Hotel in Stuttgart-Ost betreiben, wollen sich zu einem „schwarzen Block“ in Form eines riesigen schwarzen Stoffumhanges, den sich alle übertun, formieren – die Begründung dafür hab ich nicht ganz verstanden, aber so soll es dann aussehen:

folie

Los geht die Parade morgen um 14 Uhr am Künstlerhaus in der Reuchlinstraße und zieht dann zum Rathaus. Um ca. 16.30 Uhr findet dort die Abschlusskundgebung statt.

Ich persönlich finde ja 14 Uhr an einem Werktag schwierig, weil vielleicht gibt es auch Künstler und Musiker mit normalen Arbeitszeiten – aber wird bestimmt ne lustige Veranstaltung.

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4 Comments

  1. says: Volker

    @handzon: Du sagst es. Also, da war ja echt ein Organisationsgenie am Werk. Wer kann denn bitte Donnerstags um 14:00 Uhr?
    Schade. Das wäre mal – neben S21 – ein Grund gewesen auf die Straße zu gehen.

  2. says: Öffi

    Möglicherweise möchte man ja einfach mit der Abschlusskundgebung gewisse Funktionsträger im Rathaus erreichen, und die trifft man samstags um 17.00 Uhr nicht mehr unbedint an ihrem Arbeitsplatz an 😉

    Im Übrigen ist die neumodische Demonstrationskultur a la „ich nehme nur teil, wenn
    – ich unmittelbar selbst betroffen bin
    – mein Haustier Auslauf braucht
    – kein Fußball kommt
    – es nicht regnet
    – ich keine Hausarbeiten schreiben muss
    – es in der Wohnung sowieso nach verbranntem Milchreis stinkt
    – es irgendwie hipp ist, dagegen zu sein

    für mich auch ziemlich fragwürdig.

    Sicher gibt es hier viele hart arbeitende Menschen die keine realistische Möglichkeit der Teilnahme haben, aber ein wenig Idealismus kann manchmal auch nicht schaden…

    Prioritäten lenken Leben…

    Heute steht in der Stuttgarter Zeitung ein Zitat eines FH Maschinenbaustudenten, der sinngemäß sagt: Ich habe aufgrund meines engen Bachelorstudiums keine Zeit zum Protest (gegen fragwürdige Studienbedingungen). Ohne Worte.

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