The Soul of KTV (14)

Bim-bada-bum, neue Ausgabe vom Soul, hat diesmal etwas länger gedauert, aber gut Ding will Weile haben, da beißt die Maus keinen Faden ab. Viel Neues und ganz Neues, bissle was Altes, bissle was umsonst und natürlich auch wieder ein Mixle (dafür bitte ganz runter scrollen).

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=2Wgj6vJDfjY&feature=relmfu[/youtube]

Ich mag ja Männer mit Klampfe nicht, Mädchenmusik und so. Aber wenn es einer schafft, Soul aus seiner Gitarre zu holen, dann bin ich immer dabei. So wie bei Michael Kiwanuka. Der Brite ist wirklich fresh, hat nämlich im Juni seine allererste EP veröffentlicht, jetzt ist die zweite am Start.

Schön so für Sonntagnachmittag oder Liebeskummer oder beides. Oben „I’m Getting Ready“ aus der neue EP und unten „Tell Me A Tale“ aus der alten, bissle mit mehr 60s-Appeal. Auch schöne Videos, btw.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=xTa28a8QKo4&feature=player_embedded#![/youtube]

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=z4Hy6kp5kIs&feature=player_embedded#![/youtube]

Im Gegensatz zu Michael Kiwanuka sieht Allen Stone mal überhaupt nicht so aus wie die Musik, die er macht. Muss man mal ausprobieren, einfach mit geschlossenen Augen anhören. Aber ich hab ja nix gegen Bleichgesichter, die Soul machen. Vor allem, wenn es sich so verdammt gut anhört wie „Unaware“.

So lange scheint es den Kerle auch noch nicht zu geben, zumindest sind alle Videos bei YouTube, die ich von ihm gefunden habe, von diesem Jahr. Obiges ist aus dem Wohnzimmer seiner Mutter, das passt zum zu-authentisch-um-Trend-zu-Sein-Nerd-Look.

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=WgB0k5BMERQ[/youtube]

Damn, noch mal so ein, ähm, Newcomer, noch mal ein komplizierter Name: Aischa Traidia kommt aus Amsterdam, und ihr Soul hört sich für meinen Geschmack sehr englisch an. Nicht unbedingt neu, aber passt schon. Außer zwei Singles ist auch hier nicht mehr zu finden.

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[vimeo]http://vimeo.com/31053578[/vimeo]

Auch die nächste Künstlerin war mir bis vor kurzem gänzlich unbekannt: Phlo Finister. Sie kommt wohl aus L.A., das Video ist aber eindeutig London, und ein kurzer Skip in ihr im April erschienenes Debutalbum „Silver Hill“ lässt mit durchschnittlichem Dance-Pop wenig Gutes erwarten.

Aber die Coverversion von Nancy Sinatras Klassiker „Bang Bang“ ist echt nicht schlecht, und Style hat Frau Finister obendrein. Wer Bang Bang nicht kennt: Hier ist das Original und hier der Remix von den Audio Bullys, der vor ein paar Jahren ziemlich in den Clubs eingeschlagen hat.

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=CHgMKpaWG_E[/youtube]

Jetzt kommt’s aber geballt, noch eine neue Künstlerin: Y’akoto. Die Sängerin kommt aus Hamburg und ist gerade mit Joy Denalane auf Tour, und genau da – in Stuttgart im Theaterhaus – hab ich sie gesehen. Kann live durchaus überzeugen, im Sommer kam die erste Single raus und erinnert natürlich – auch wenn man sowas nicht sagen sollte – an Erykah Badu.

Das Konzert von Joy Denalane war übrigens großartig, wie’s genau war hab ich für den Gig-Blog aufgeschrieben. Und – wie ich da schon geschrieben habe – mir ist wieder aufgefallen, dass mich “Wo wollen wir hin von hier?” ziemlich an „Empire Statt of Mind“ erinnert. Zuhause dann investigativ recherchiert, und siehe da: Der Joy Denalane-Song basiert tatsächlich genauso wie der Jay-Z-Überhype auf dem wunderschönen „Love On A Two Way Street“ von den Moments:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=Ol0ZyaGG5H4[/youtube]

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=l0ja-2_aCUk&feature=player_embedded#![/youtube]

Beim Nneka-Konzert neulich in Stuttgart war ich leider nicht, soll aber auch gut gewesen sein. Als Ersatz hier eine Akustik-Aufnahme von ihr irgendwo auf der Straße, und man sieht wieder mal, dass heute eine gute Kamera reicht, um ein einigermaßen ansehnliches Video zu machen.

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=545GuT4KU8M[/youtube]

Jetzt noch bissle was Elektronisches. Das belgische Label Eskimo, auf dem Leute wie Lindstrom und Prins Thomas veröffentlichen, feiert seinen 10. Geburtstag mit einer Compilation, und „Take Me Home“ von Poolside ist die erste Veröffentlichung daraus. Blubbert schön vor sich hin, perfekter Warmup-Sound.

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=skJGNc9ffbU[/youtube]

In der letzten Ausgabe von The Soul hab ich ja bedauert, dass es nix Neues von Aloe Blacc gibt. Dabei hat das gar nicht gestimmt. Er hat sogar ne offizielle neue Single draußen: Green Lights. Super Track vom Album, funktioniert sogar im Club, der Mann ist einfach der Hammer.

Oben das offizielle Video, in dem er vergeblich versucht, ne Vespa zu starten (Hätte er mal mich gefragt), unten noch eine schöne Version aus einem Hotel in Berlin – ansonsten finden sich auf der Green Lights EP noch eine Reggae-Version, die ich gerne spiele, und ein deeper House-Mix von Phonique & Tigerskin.

[vimeo]http://vimeo.com/29294751[/vimeo]

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[vimeo]http://vimeo.com/29399516[/vimeo]

Hatte ich eigentlich schon mal Fetsum hier? Den Stuttgarter Souljungen? Wenn nicht, ups, sorry. Hier eine Unplugged-Session im Hamburger Luki Secret Store – Luki ist ein Fashionlabel, die machen aber auch Kunst und Musik und so. Und laden eben Musiker zu sich in den Hinterhof für bissle Musikmachen ein. Fetsum sieht irgendwie bissle verloren aus, aber singen kann er!

Im gleichen Rahmen war auch Pidgeon John am Start, den ich neulich an dieser Stelle bereits vorgestellt hab. Sein Song „The Bomb“ geht (in der Originalversion) im Club immer gut:

[vimeo]http://vimeo.com/28989578[/vimeo]

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=XOwl-bMfIkc[/youtube]

Wenn wir schon bei besonderen Versionen von Songs sind: The Jolly Boys covern „Rehab“ von Amy Winehouse. The wer? Ja genau, ich musste auch nachgucken: Die Band aus Jamaika wurde halt wirklich 1955 gegründet und spielt bis heute teils in Originalbesetzung „Bento“, die traditionelle Musik Jamaikas und damit auch Vorläufer von Reggae. Alte Männer die coole Musik machen und dabei cool aussehen – mich kriegt man damit fast immer.

A propos Amy Winehouse: Wie die Spin berichtet erscheint am 5. Dezember tatsächlich das erwartete neue Album „Lioness“ der zu früh verstorbenen Sängerin. Darauf sind bisher unveröffentlichte Songs, andere Versionen von bekannten Songs, Cover-Versionen von Soul-Songs, das Duett mit Tony Bennett und ein Track zusammen mit Nas. Alle Infos hier.

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=gBdj-mKoo6g&feature=player_embedded#![/youtube]

Bevor wir zur Gratis-Musik kommen, wie immer noch ein paar Fundstücke. Dass Max Herre bei der vorletzten Trijo Urban Session im Bix als unangekündigter Special-Guest aufgetreten ist und zusammen mit Frico und Sékou ein kleines Freundeskreis-Revival abgeliefert hat dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben.

Toba Borke hat „Esperanto“ auf Video aufgenommen, und ich finde das kann man einfach mal so stehen lassen. Ich wär auch ausgeflippt, konnte aber leider nicht hin.

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=kgsBgwJQGnE&feature=youtu.be[/youtube]

Reggie Watts kannte ich bisher „nur“ als ganz normalen NuSoul-Künstler, das ein oder andere nette Lied hab ich von ihm auf der Platte. Was ich nicht wusste ist, dass er auch Comedy macht und mit Instrumenten umgehen kann. Und das alles in Kombination ist schon ziemlich unschlagbar, wie dieser Auftritt von Watts bei Conan O’Brien zeigt – einfach auch mal auf die anderen bei YouTube verlinkten Filme klicken.

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Weiter zur Gratis-Musik. Auf den Blog A Digital Needle bin ich durch Frico gestoßen, der dort einen Re-Edit von „Hot Hot“ von Debbie Jacobs (Foto) abgeliefert hat.

Der Blog stammt aus Toronto/Kanada, wird von einem Disco-DJ-Team betrieben und präsentiert in sehr regelmäßigen Abständen Re-Edits verschiedenster Produzenten von eher unbekannten Disco-Tracks. Und neben dem Soundcloud-Stream kann man die Dinger erfreulicherweise immer auch runterladen.

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Einen Blog betreibt auch Greg Wilson, was ich bis vor kurzem auch nicht wusste. Greg Wilson gilt als einer der einflussreichsten Disco-DJs ever, ist bekannt für seine Edits und hat von 1984 bis 2003 einfach mal Pause vom Auflegen gemacht.

In seinem Blog schreibt er über – wer hätt’s gedacht – Musik, und jeder, der sich für Soul und Disco interessiert, sollte hier mal ein paar Stunden Zeit investieren und sich informieren. Wilson schreibt sehr klug, ausführlich und spannend, Hörbeispiele dürfen natürlich nicht fehlen.

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Besonders schöne Umsonst-Musik hat Aerodynamite-Jan gefunden: Urban Noize haben ein Mashup-Album mit Fragmenten von Adele, Jay-Z und Kanye West gemacht, und das passt noch besser zusammen als es sich auf den ersten Blick anhört. Kann man auch alles schön runterladen, so go and get it:

Jay – Z, Kayne West & Adele – Brooklyn. Chicago. London. (Urban Noize Mashup / Remix Album) by Thissongissick.com

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[dailymotion]http://www.dailymotion.com/video/x11m7k_oran-juice-jones-the-rain_music[/dailymotion]

Was fehlt noch? Ach ja, Musik von früher. Und da möchte ich diesmal gar nicht so weit zurückgehen, nur in die 80er. Ich hab mich ja lange schwer getan mit Musik aus diesem Jahrzehnt, bis ich irgendwann späten Disco und frühen House entdeckt habe (und natürlich HipHop).

Und im Moment entdecke ich gerade Songs, die eigentlich viel zu weit weg von der Disco und viel zu weit drin in den Charts sind. Aber bei genauerem Hinhören offenbart sich dann doch oft bei einem Pop-Song, den man bei SWR1 wegschalten würde, eine wahre Perle. Auch wenn es dazu vielleicht einen Re-Edit braucht, so wie bei „The Rain“ von Oran Juice Jones:

Oran „Juice“ Jones – The Rain (The Apple Scruffs Edit) by The Apple Scruffs

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=pTwFs99iGXg&feature=related[/youtube]

Bei Italo Disco z.B. braucht es nicht mal einen Re-Edit, da reicht auch mal die Maxi-Version. So wie bei „Hypnotic Tango“ von My Mine. Einfach ein sehr cooler Track, auch wenn der Sänger im Video aussieht wie von New Kids on the Block (die übrigens zusammen mit den Backstreet Boys auf Tour gehen, gewusst?!).

My Mine – Hypnotic Tango by aerodynamik88

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Und ganz zum Schluss wie immer ein Mix, und diesmal einer, der mir besonders am Herzen liegt. Mein Kollege und Indie-Kumpel Tilli mag nämlich nicht nur Indie, sondern fast jede Musik der Welt, also auch Soul. Und er hat mir vor vielen Jahren eine Soul-Mix-CD namens „The Preacher“ geschenkt, die mir bis heute in guter Erinnerung geblieben ist.

Also hab ich ihn neulich drauf angesprochen, er hat sich tatsächlich erinnert und hatte sie zu Hause am Start. Für uns hat er sie noch mal überarbeitet, und das Besondere daran ist für mich, dass der Mix eine Geschichte erzählt, bei der die eingestreuten Filmzitate natürlich ungemein helfen. Wirklich sehr schön!

DJ TK „The Preacher“

Download bei Soundcloud, Podcast im Abo.

The Soul of KTV Vol. 9: The Preacher by DJ TK by kesseltv

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12 Comments

  1. says: cHiller

    Kleiner Zusatz zu der ewigen „Shook Ones“ Mysterie:

    Jahrelang wurde angenommen es handle sich bei dem „Hauptsample“ um Ron Grainers „Thackeray meets Faculty“ (http://www.youtube.com/watch?v=odKxJnkx7rM&feature=related). Hört sich jetzt nicht so an, deswegen gab es viele Zweifler, andere haben einfach gedacht Havoc hätte es so krass bearbeitet dass man es eben nicht mehr raushören könnte.
    Gab zudem noch einige angeblichen „Bestätigungen“ von namhaften Produzenten, die angeblich die Credits im Studio gesehen haben.
    Anfang des Jahres wurde die Geschichte endlich aufgeklärt, nachdem „Jessica“ von Herbie Hancock als Sample identifiziert wurde.
    http://www.youtube.com/watch?v=L1M_Huiq2aQ&feature=related
    Ist allerdings auch stark gepitched und gechopped, weswegen man es auch nie rausgehört hat. (Habe das Album selber schon mehrmals gehört ohne es zu bemerken.)
    Hier kann man sich anhören, wie die entscheidene Stelle bearbeitet wurde:
    http://www.youtube.com/watch?v=R-QS4CTtltg&feature=related

    äääähh ja! Verdammt, Havoc, gutes Ohr!

    Dazu dann noch das Drumsample von Thorsten und der berühmte „creepy-sound“ von Quincy Jones‘ „Kitty with the bent Frame“: @1:15
    http://www.youtube.com/watch?v=3NuI_WkNjy8&feature=related

    Und schon hat man nen Klassiker. Garnichtmalsoschwer…

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