Tatort-Umfrage: Im Schmerz geboren

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Ein Mega-Hype im Vorfeld („Der beste Tatort des Jahres!“, „Der beste Tatort jemals!“), das Blut werde nur so spritzen (ja, ich bitte darum!) und Top-Gesprächsthema mittags am Condesa („der soll ja wieder mal richtig gut sein!“). Und sowieso: Tukur mag ich.

Dann 20:15 Uhr: Nach dem ersten Staatstheater-Auftritt im Studio-Dschungel (plus die ersten unguten Gefühle im Bauch, wirklich) gab es etwas 12-Uhr-mittags-in Wiesbaden-Feeling plus die ersten typischen Tarantino-Einfrier-Filter-Bilder, danach ging es – für mich – ziemlich unstrukturiert weiter, scheinbar wollte man die komplette Film- und Theater-Geschichte in 90 Minuten abarbeiten, dabei fingerte sich das Orchester wund (zu arg an manchen Stellen) wie wir unsere Twitter-Daumen.

Dort spaltete sich recht bald das Meer. Überragend meinten die einen, die anderen schauten irritiert und verstört in die Glotze – weil eben zu gewollt. Zu gestellt. Das funktioniert so nicht. Spannung? Das Gefühl stellte sich bei mir nicht ein. Klar, mehr als in Köln, aber da konnteste dich auch vor eine laufende Waschmaschine setzen, das wäre spannender gewesen.

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30 Comments

  1. says: herr stoltenberg

    herrlich, endlich mal positiver aussenseiter!
    hier und da fand ich ihn zu gewollt, aber insgesamt recht beachtlich.
    funktioniert aber natürlich nur, wenn man die anspielungen und rückgriffe einsortieren kann 🙂

  2. says: Öffi

    https://www.facebook.com/stuttgarterzeitung?fref=ts
    die Leser der Stuttgarter Zeitung fanden ihn mehrheitlich gut – die extrem hohe Resonanz über FB hat mich gestern überhaupt erst dazu gebracht mich nach dem Comedy Clash überhaupt noch bissle damit zu befassen – schaue nicht sooo oft Tatort – auch den aktuellen habe ich leider noch nicht gesehen, werde ich aber sicher noch nachholen

  3. says: Kim

    Ich schaue seit 3 Jahren fast jeden Sonntag den Tatort, empfand die Krimi-Reihe bisher als seichte, vorhersehbare Abendunterhaltung, habe sogar 2-3 Mal ausgemacht, noch bevor der Mörder oder Entführer gefasst wurde. Gestern war ich zum ersten Mal richtig gefesselt, habe oft herzlich gelacht und war erstaunt, dass deutsches Fernsehen so was produzieren kann/darf. Sicherlich nicht für jeden eingefleischten Tatort-Fan ein Must-See, für mich (auch wenn ich sonst nicht oft im Theater bin und auch nie in einer Theater-AG war und auch nie klassische Musik zuhause höre) ein Film, den ich mir gerne noch ein zweites Mal anschaue und anderen empfehlen werde.

  4. says: Ken™

    Der war gut! Anstrengend, aber gut! Manchmal zwar ein bisschen zu viel gewollt und over the top gespielt aber immer noch zu 99% besser als der gesamte Tatort-Scheiss der letzten Zeit!

  5. says: bernd_s

    Der war sehr gut. Vielleicht überladen, aber das meiste davon waren einfach auch sehr gute Ideen, Zitate und viele Überraschungen (Alleine die beiden Szenen wie die ehemaligen Kleindealer liquidiert wurden (Laserpointer- und „Kaufmann von Venedig“-Szene) waren grossartig). Und er war nicht bloss eine platte Nummernrevue, sondern funktionierte auch als Gesamtwerk perfekt. Auch war er verständlich, wenn man die Querverweise nicht verstand, also z.B. noch nie was von Hamlet gehört hat oder nie einen Zinnemann oder Leone-Western sah. Grosses Kino!

  6. says: Jen

    dass sowas den feisten Münsteraner-Tatort-Glotzer überfordert, wenn die mal „grosses Kino“ statt Mördersuche-Schmonzette machen, war ja klar. der Tukur is immer für eine Überraschung gut. es war feinste Unterhaltung und SO muss das.

  7. says: martin

    bleib bei: gewollt ist nicht gekonnt. man merkt halt: für ne top produktion fehlt einfach die kohle. sonst kommt da eben tarantino für arme raus. und vielleicht auch die (richtig) guten leute.

  8. says: Peter

    Apropos Tarantino: die Rolle des „Schurken“ war wohl ne billige Kopie vom Christoph Waltz. Hätte er jedenfalls besser gespielt, aber klar, der spielt nicht mehr im Tatort mit.

  9. says: Ken™

    und ich sag immer noch:
    vergleich ihn mit, bodensee, köln und lena! dann merkst du gleich um wieviel besser der dann doch ist!

  10. says: stegoe

    Ich bin ja kein Tatort-Ultra (eher so der Casual Viewer), aber die meisten Tatörter die ich mitbekomme muss man ja schon irgendwo zwischen „unglaublich unerträglich“ und „seelenloser, wirrer Rotz“ kategorisieren. Und auch wenn dieser hier zu viel wollte, so wollte ein Tatort immerhin mal was, und alleine dafür gibt’s ja schon mal ein Sternchen ins Hausaufgabenheft. So was funktioniert sicher auch nicht jede Woche, aber ohne zu große Ansprüche im Vorfeld war der doch ganz unterhaltsam. After all, it’s german Television…

  11. says: Ralle

    Muss auch sagen, dass Fargo eher zäh ist. Werd da irgendwie nicht so warm mit, trotz Rollkragenpulli. Billy Bob Thornton spielt gut, aber der Rest vom Cast ist lame.

    Odenkirk hat als Saul besser firmiert und von Adam Goldberg hätte ich mir mehr Rollenanteil gewünscht.

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