#PlaceToBW Roadtrip Tag 1: „Gestern gab’s bei Aldi Lesebrillen für 1,99“

Regioraver for life. Love your country. Visit Ba-Wü. Der Motor Europas. Heimat der Weltmarktführer. Selbst bei Vogelhäuschen. Immer mittendrin #onstage und #onbike. Jetzt auch mal mit Auto, im Dienstes des Landes, im Auftrag ihrer Gerlinde. Nennt sich #placetobw, ein regelmässig stattfindender Roadtrip mit wechselnden Bloggern und wechselnden Mottos. Dieses Mal: Kultur. Perfekt für Deutschlands größten Kultur- und Fossilien-Blog.

Sechs Stationen in drei Tagen. Rund um die Stuttgarter Haustür. Wie geht´s eigentlich dem Blautopf? Alles klar in Maulbronn? Was macht der neue Ortskern in Waldenbuch, home of Pate No 1. und der Ritter Sport GmbH & Co. KG? Sind die Dinos im Jurassic Park Holzmaden auch wirklich gut gesichert? Sowieso: Einmal im Jahr nach Schwäbisch „Swaggisch“ Gmünd ist Pflicht. Und das dort ansässiges Naturkosmetik-Unternehmen Weleda spricht man übrigens „Welllleda“ und nicht „Weeeeleeeda“ aus.

Bloggers on Board: Susi von Black Dots White Spots, Christine von Reisemeisterei, Inge von Oberschwaben Welt, Celina von Celina, Tilo von Tilo, Fotograph Christopher und im Kofferraum der drei schwäbischen Sternenkreuzer: Ensinger Sport und Ensinger Apfelschorle satt. Wie im #wmstudioelbe.

Danke an die beiden Susannes und Tatiana von Landesmarketing sowie Tourismus Marketing für Einladung, einwandfreie Organisation und Begleitung sowie Betreuung. Nachher hätte ich vielleicht doch noch in den Eisenhut bei Welllleda gebissen und wäre innerhalb fünf Minuten dahin gesiecht, wie der arme Kerl letzte Woche, der eine vergiftete Zucchini verspeist hat, wie parallel zur Tour immer wieder im Radio gesendet wurde. Bei einem Aktionsradius von circa 100 Kilometer um Stuttgart und rund 470 Gesamtkilometern gehört – natürlich – SWR1 gehört.

Auf der anderen Seite muss man ja froh sein, wirklich Mensch, echt jetzt, dass man Radio hat. Weil, auch so ein wiederkehrender Spruch auf dieser  Tour, gut, dass wir heute leben und nicht vor 40.000 Jahren. In einer Höhle in Niederstotzingen zum Beispiel. Oder vor 800 Jahren im Mittelalter. In einem Kloster wie in Maulbronn, unser erster Stop. Die am besten erhaltene mitteralterliche Klosteranlage nördlich der Alpen, Gründungsjahr 1138. Einstige Zisterzienerabtei. Seit 1993 Unesco-Weltkulturerbe.

Kloster Maulbronn

Unesco-Weltkulturerbe ist auch so ein heimliches Ziel von uns, gleich nach dem eigenen braunen Autobahnschild. Stuttgart. Heimat von Kessel.TV.

Egal ob Wetterkapriolen, Kriege oder Facebook: Die weitläufige Anlage hat bislang alles überlebt und steht top da wie Victoria Beckham frisch eingerieben mit Welllleda Produkten. Baulich ein wahres Fest für Fans der Romantik bis Spätgotik. Für alle anderen: joah alt und (schon wieder) viel Fachwerk. Definitiv beeindruckend aber, was die Männer da vor 800 Jahren ganz ohne Obi und Hornbach hingestellt hat. Darunter die älteste Tür Deutschlands, nämlich!

Heutzutage bietet das Kloster Full Entertainment für die ganze Familie. Geh mal hin und check das sogenannte Paradies, die Vorhalle der Klosterkirche, und den dreischaligen Brunnen im Kreuzgang, beide übrigens seit 1. Februar 2013 auf 30 Millionen 2-Euro-Münzen geprägt. Deine Kinder kannste dort auch aufs Internat schicken. Die treten dann in die Fußstapfen von Hermann Hesse. Badesee auch schön.

Diese Zisterziener-Dudes waren schlaue Burschen und bauten unter die Anlage ein ausgeklügeltes Wassersystem mit – Achtung – Bleirohren. Funktionierte irgendwie dank dem richtigen Härtegrad des Wassers. Schlag jetzt aber deswegen wirklich nicht mein Chemiebuch auf. Whiskydrinker kann das bestimmt erklären, der weiß ja immer alles. Und: Die Zweiklassen-Gesellschaft aus Laienbrüder und Priestermönche assen Biber. Weil Vierbeiner verboten waren und die Herren Biber den Fischen zuordneten, weil Biber ja am und im Wasser leben. Und Fisch stand überwiegend auf der Karte. Vor allem der Aal, weil fettreich.

Wir bekamen dagegen in der Mittagspause im Restaurant Klosterschmiede ein Zwei-Gänge-Menü bestehend aus Maultaschen. Zuerst drei kleine Maultaschen, die in ihren außergewöhnlichen Teig-Füllung-Kombis ganz sehnsüchtig nach einem Michelin-Stern riefen, und dann drei Große mit Zwiebel-, Speck- und Tomate-Käse-Topping, die die Jeans verzweifeln ließen.

Zwischendurch ein Gruß vom Service, während wir speisten, sagte Mitarbeiterin eins sagt zu Mitarbeiterin zwei deutlich hörbar: „Gestern gab es beim Aldi Lesebrillen für 1,99 Euro.“ Das sind die Themen 2015. Spätestens jetzt war das sowieso schon dünne Eis in der Blogger-Runde gebrochen. Stimmung gut und mobile Ladegeräte fürs Handy for free. Top. Danke, Winfried.

Maulbronn gilt als Geburtsort der Maultauschen. Der Legende nach kamen die Mönche, die eigentlich kein Fleisch essen, während der Fastenzeit zu einem großes Stück Fleisch. Schlau wie sie waren, haben sie das zerkleinert und mit Spinat und Kräutern aus dem Klostergarten vermengt, und, damit der Allmächtige diesen Beschiss auch wirklich, wirklich nicht sieht, die Masse in einen Teigmantel geschoben. Die Herrgottsbescheißerle waren geboren.

Bürger Maultauschen hat übrigens letztes Jahr den Standort Crailsheim weiter ausgebaut. Hoffe, die Ditzinger werfen ab und zu aus Dank an die Erfinder ein, zwei, drei Euros ins Maulbronn Spendenkässle.

Smells like… #rittersport #haselnuss #bwjetzt #placetobw #visitbawu #mbrent Ein von kesseltv (@kesseltv) gepostetes Foto am

Das Ritter Sport Spendenkässle wiederum füllten die besuchenden Bloggers ganz gut auf. Der Schokoshop war (heimliche) Hauptattraktion beim Besuch des Ritter Kunstmuseums, Programmpunkt zwei an Tag eins der Tour. Das ist tatsächlich und natürlich ebenso quadratisch und erstreckt sich direkt neben dem Werk auf einer Grundfläche von 44 x 44 Metern.

Den quadratischen Bau hat sich Deutschlands beliebteste Schokolade nach Milka (Output drei Millionen Tafeln am Tag, Versand in 100 Länder) 2005 rausgelassen, damit die umfangreiche Kunstsammlung von Firmeneigentümerin Marli Hoppe-Ritter einen Platz bekommt. Und widmet sich: dem Quadrat in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Mangelnde geometrische Konsequenz kann man den Waldenbuchenern sicherlich nicht vorwerfen.

Zum 10-jährigen Jubiläum sind Highlights aus der genannten Sammlung zu sehen, Titel: „Ein Quadrat ist ein Quadrat ist ein Quadrat“. Ah ja. Gute Räume muss man sagen. Die Firmenhistorie im anderen Teil des Museums fand ich trotzdem interessanter, ich steh auf schwäbische Unternehmergeschichten, erfreute mich an 80er / 90er Werbespots und dass es die kontroverse Sorte Marzipan schon seit 1935 gibt. Marzipan ist ja immer so ne 50/50 Geschichte wie Rosinen. Rosinenrauspobler habe ich auch noch nie verstanden. I love Marzipan, ob mit oder ohne Ritter, und auch Rosinen.

Nach so viel Süssigkeiten brauch ich was salziges. Weiterfahrt nach Lichtenstein, zum „Märchenschloss Württembergs“, das mir gar nicht so märchenhaft vor kam, im Gegensatz zu dem Biosphären-Rind beim Abendessen. Gott sei Dank liest das der Bär nicht hier. Oder doch?

Weiter geht es in Teil 2 mit: Steine klopfen in Holzmaden und Schlammschlacht in Blaubeuren. Wer fliegt als erstes ins den Blautopf?

www.BW-jetzt.de www.tourismus-bw.de

Zu Teil 2 – Holzmaden & Blaubeuren

Zu Teil 3  – Archäopark Vogelherd & Weleda Gmünd

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