Internationaler Parking Day 2020

Diesen Freitag findet wieder der internationale Parking Day statt. Gibts weltweit seit 2005 und in Stuttgart wird seit 2012 an diesem Tag die alternative Nutzung von Parkflächen gezeigt. Zumindest punktuell und an sehr wenigen Orten.

Dieses Jahr ist das Drama noch etwas größer als sonst, weil die Social Media-Abteilung in Möhringen den Parkteufel heraufbeschwor und ihre User schön antriggerte a la „diesen Freitag werden sich einige Autofahrer in Stuttgart wohl ärgern“. Das clickt richtig krass und generiert massig viele Kommentare in Richtung Bürgerkrieg, habt ihr ganz toll gemacht, schön wieder.

Im Artikel selbst steht, dass bislang lediglich neun (!) Parkflächen für den Parking Day angemeldet wurden. Von 34.000 Parkplätzen in der Stadt. WOW.

Das Wort „blockiert“ musste natürlich auch noch mit rein, sind ja alles linksradikale Bombenleger, die ständig am Blockieren sind. Oder noch besser: DIESE ANTIFA – VON STEUERGELDERN FINANZIERT!!1!1!1!!!! #DEMOGELD

Und so kommt wie es kommen muss – wegen NEUN BLOCKIERTEN Parkplätzen!!!!!!!1!1!1!!! – das Thema dreht sich weiter und schon sind wir beim PARKPLATZ-C H A O S diesen Freitag.

Meine Güte ey.

In Hamburg geht man das etwas anders und überlegt sich tatsächlich, wie sich Städte weiterentwickeln können, Titelthema heute in der ZEIT (Artikel leider noch nicht online):

P.S.: Die Stadt Stuttgart hat gestern den Siegerentwurf zum städtebaulichen Wettbewerb für die Zukunft der B14 gekürt. Kurzform: Mehr Lebensraum, weniger Verkehr. Mehr hier.

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5 Comments

  1. says: Herr Cut

    Schwierig zu vermittel wird in 20-30 Jahre sein, das der Wohlstand auf dem sich viele hier ausruhen zu einem großenteil aus der Autoindustrie kommt. Und Mercedes redet ja lieber über S-Klasse als über Mobilitätsalternativen!
    Wenn dann in ein paar Jahren der Wohlstand in Brandenburg hockt und Stuttgart zu Detroit2 verkommen ist können wir ja dann auf den leeren Parkplätzen gammeln.
    Mir wäre eine Auto freie Stadt auch lieber aber mit nur Butter kann man halt kein Butterbrot machen.
    Alles immer sehr einseitig gedacht, auch weil man ja heute nur noch schwarz oder weiss sein darf und ein „aber“ zu polarisierung in die falsche Richtung genutzt wird.
    Stuttgart ist hierfür in den letzten Jahren sensationel bekannt geworden durch Begriffe wie Wutbürger oder Querdenken.
    Und wenn ich mit dem Rad, vor allem wenn ohne Martin (der grüßt immer freundlichst alle), unterwegs bin dann sieht man den Verdruss bei den Menschen in vielen Gesichtern hier.
    Mehr Toleranz und Miteinander, zwischendrin auch was gut finden, und die Welt wäre um einfaches leichter.

  2. says: Britta

    @ Herr Cut: Ich kann dir versichern, ich finde Stuttgart super, verdiene mein gutes Gehalt in Stuttgart und mache gerade deswegen beim Parking Day mit.

    Man muss Veränderung vorleben (und eben nicht nur vor Wut brüllen und rumschwurbeln – macht beim Parking Day keiner, das weiß ich sicher) und ja, es ist in diesem Fall konfrontativ, aber der öffentliche Raum ist wahrlich nicht nur für Präsentationszwecke der ortsansässigen Autokonzerne da – die ja auch mal hinschauen könnten, was die Menschen so wollen. Wenn sich rausstellt, dass Autofahren (und Autobauen) doch das einzig Wahre sein sollte, würde es mich sehr wundern. Und dich wundert es ja offensichtlich auch.

  3. says: martin

    Wenn die Medien meinen, wegen neun (!) temporär belegten Parkplätzen von 34.000 ein Chaos ausrufen zu müssen, das zu einem FB Gruppierungsgebashe führt, wird die andere Gruppierung halt auch sauer. So wird das halt auch nix mit einer peacefullen Stadtentwicklung.

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