Geschichte trifft Zukunft – Occupy Villa Berg

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Dass die Villa Berg in S-Ost ziemlich bescheiden beschissen vor sich hin vegetiert, ist zwischenzeitlich bekannt. Die Stadt ist sich einig: Es muss was getan werden. Die Situation haben wir vor rund zwei Monaten zusammengefasst.

Kurzvariante: Der Düsseldorfer Investor PDI und auch der aktuelle Eigentümer will das Ding sanieren und ein Varieté reinbauen, dafür aber die alten, leerstehenden SWR-Studios in Wohnungen verwandeln. Das gefällt wiederum verschiedenen Politikerin durch alle Parteien hinweg gar nicht und plädieren für einen Abriss der Studios und einer Parkerweiterung. Gegenargumente: Der Abriss kostet mehrere Millionen und Wohnungen kann man immer brauchen – wer sich die dann auch immer leisten kann.

Aktuell sieht es so aus: Im Gemeinderat gibt es eine Mehrheit für mehr Park und die Sanierung der Villa in Eigenregie – nur dem Investor gehört das Ding immer noch, lies am besten den Artikel in der StZ.

Thorsten „Putte“ Puttenat hat sich mit der Facebook-Seite Occupy Villa Berg ebenfalls in die Diskussion um die Zukunft der Villa eingeschalten.  Neben der Facebook-Page wurde jetzt auch einen Blog gestartet und Putte zog selbst durch den Park und hat die Bürger dort nach ihren Ideen gefragt.

„Die Initiative geht ohne eigene und konkrete Zielsetzung ins Rennen. Uns geht es darum der Stadtverwaltung ein Meinungsbild der Bürger zu übermitteln, wie sie sich die Zukunft der Villa Berg und ihres Parks wünschen.Die Ergebnisse überreichen wir Fritz Kuhn zu den Haushaltsberatungen im September“, schreibt Putte und weiter:

„Noch gibt es im Rathaus keine Idee, was man aus der Villa machen könnte. Deshalb unsere Initiative, schließlich sind die Bürger beim Rückkauf wieder im „Besitz der Villa“.

Es geht uns sehr um eine Sensibilisierung für den öffentlichen Raum, der allen gehört. Wir wollen, dass sich die Bürger einmischen, mitreden und als Ideengeber ernst genommen werden.Das ganze ist deshalb auch ein kleines Demoktratie-Experiment und wir wollen sehen, wie das im Rathaus aufgenommen wird.“

Am kommenden Samstag, 20. Juli ist Occpupy Villa Berg bei der Langen Ost Nacht mit einem Stand vertreten, geht weiter in Kontakt mit Anwohnern und benachbarten Institutionen und man veranstaltet öffentliche Planungspicknicks (27.7., 18.8 & 15.9.).

occupyvillaberg.wordpress.com

www.facebook.com/OccupyVillaBerg 

vimeo.com/occupyvillaberg  

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13 Comments

  1. says: LB

    eigentlich müsste die Stadt, nachdem sie das Gründstück hoffentlich zurück erworben hat, jemanden (hier wären Architekten und Stadtplaner gefragt) beauftragen, der das Grundstück der Villa Berg und das Gebäude grundsätzlich analysiert und im Zusammenhang mit der umliegenden Stadt bewertet, Bürgerbefragungen durchführt, Stärken und Schwächen des Areals herausfindet und darstellt und erst dann zu einem Entschluss kommt, was mit der Villa geschehen soll. Dass allgemein der Wunsch besteht, das Gebäude öffentlich zu machen ist wohl offensichtlich, jedoch sollte man sich im Klaren sein, dass eine Nutzung dem Gelände nicht einfach so aufgesetzt werden kann, nur damit es wieder genutzt wird. Die Gefahr, dass wieder ohne große Anstrengungen irgendwas unternommen wird ist groß, und das hat angesichts des historischen und vor allem architektonischen, städtebaulichen Wertes die Villa Berg nicht verdient.
    Hoffentlich macht die Stadt aus dem Gelände was, das wäre eine tatsächliche Bereicherung für die Stadt und das in jeglicher Hinsicht!

  2. says: AG

    Es gibt eine Agentur, die leerstehende Gebäude „auf Zeit“ bewohnen lässt um diese zu schützen und zu erhalten bis ein Konzept oder Investor sich dieser annimmt. Leer stehende Schulen, Krankenhäuser oder wie in diesem Fall, die Villa und das Gelände. Vieleicht wäre dies ein Weg, für eine Zeit ohne Heimat.

  3. says: AG

    Camelot Hauswächter-Unternehmen heisst das Unternehmen, welches Objekte vor Vandalismus und Verfall schützen will. Es gibt noch einige Objekte dieser Art in und um Stuttgart. Eine Idee, wie ich finde, die sicher zu Denkansätzen führen kann. Statt sinnesarmer Streckensperrungen aus dem Rathaus.

  4. says: Boomin Granny

    Viel sinnvoller als eine Gebäude vor „Vandalismus“ und Verfall zu schützen, ist es schnell eine langfristig Weiternutzung des Gebäudes anzustreben. Aber Hauptsache der, der das Haus verfallen lässt, verdient auch noch mit der Zwischennutzung Geld. Top Denkansatz. Echt ey.

  5. says: JMO2

    Und wird mit der Stadt wohl einen Deal aushandeln, der wohl rentabler ist, als das ganze selber herzurichten. Und wunderbar wie man in 2011 gepennt hat, um die Villa aus der Häusslerschen Insolvenzmasse zu sichern

  6. says: martin

    pressemitteilung der stadt kam grad rein

    OB Kuhn spricht mit PDI-Geschäftsführer über Villa Berg

    Oberbürgermeister Fritz Kuhn wird am 30. Januar 2014 Mathias Düsterdick, Geschäftsführer der PDI Property Development Investors GmbH, zu einem Gespräch über die Zukunft der Villa Berg und des Parks empfangen. Grundlage ist der Beschluss des Gemeinderats vom 24. Juli 2013. Darin wurde u. a. festgelegt, die Villa einer öffentlichen Nutzung zuzuführen und den Park nach Abriss der Fernsehstudios den Stuttgarter Bürgern zurückzugeben. OB Fritz Kuhn: „An dem Ziel hält die Stadt fest.“ Über die Hintergründe des Kaufs durch PDI und die Ziele des Eigentümers könne die Stadt keine Auskunft geben.

  7. says: martin

    file under gute gespräche…

    Gespräch im Rathaus über Villa Berg
    Oberbürgermeister Fritz Kuhn und Erster Bürgermeister Michael Föll sprachen am 30. Januar 2014 im Stuttgarter Rathaus mit Mathias Düsterdick, Geschäftsführer der PDI Property Development Investors GmbH, und Markus Pärssinen, Niederlassungsleiter von ALBA BauProjektManagement GmbH, über die Zukunft der Villa Berg und des Parks.
    Anschließend erklärte OB Kuhn: „Es war ein konstruktives Gespräch. Wir haben in freundlicher Atmosphäre unsere Standpunkte ausgetauscht. Noch im Februar treffen wir uns zur Vertiefung, um Entscheidungsgrundlagen zu erarbeiten.“

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