Fleisch ist mein Gemüse

Hab mal eine Tafel an einem griechischen Restaurant gesehen. Da stand feinsäuberlich geschrieben:  „Grilled Aborigines“. So was würde nicht mal der arschgelochteste Australier essen wollen. Ich hoffe immer noch, dass die damals irgendwie „Auberginen“ meinten.  Ich bin mir nicht sicher, ob Australier das mögen. Ich steh‘ voll drauf. Besonders wenn im Sommer alle grillen. Will da ja auch als Körnerfresser irgendwie mitspielen.

Eben hab ich gelesen, dass der Veggie Street Day zum ersten Mal in Stuttgart stattfindet. Noch nie was davon gehört, scheint aber so was ähnliches wie der Christopher Street Day nur, äh, ohne Würstle halt: Samstag, 17.7.,  Kronprinz/Ecke Büchsenstraße an der „Stadtmitte“-Halte, ab 11 Uhr zuzüglich Kinderhüpfburg, Bands, Infostände, Öko-Modenschau, glückliche Kühe und mehr.

Ganz groß ist allerdings das Animationsgeblubber: „Also seid dabei und zeigt den Schwaben, wie man ohne Tierleid feiern kann!“ Stelle mir gerade meinen Nachbarn vor, der sich am Kopf kratzt und „Aha!“ sagt – oder eine Sau im Liegestuhl die „Feddalder!“ ruft. Trotzdem: saugute Idee, nicht wegen jedem Scheiss irgendwelchen Tieren an die Wäsche zu gehen.

Ansonsten bin ich aber ein stiller Vegetarier. Mir ist es wurscht, ob einer Fleisch isst oder nicht. So lange ich das nicht kauen soll – alles gut.  Meine Lieblingsvegetarierin mochte Fischstäbchen und Hühnchen. Einmal hat sie auch Würstchen im Wasserkocher warm gemacht. Das habe ich nicht verstanden.

Morrissey kommt wahrscheinlich nicht zum Veggie Street Day, der hat auf einem Festival vergangenen Sommer aber mal laut gesagt: „Ich rieche verbranntes Fleisch. Und ich hoffe bei Gott, dass es ist Menschenfleisch ist“. Riesentyp. Mahlzeit. Würde ich aber auch nicht essen. Echt.

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3 Comments

  1. says: Annette

    Du scheinst ein sehr sympathischer Vegetarier zu sein. Ich hab schon genügend andere kennengelernt die konstant missionieren wollen. Find ich doof. Ich erzähl ja auch nicht jedem Vegetarier, dass er doch gefälligst Fleisch essen soll. (Allerdings hab ich auch schon genügend Fleischesser getroffen, die genau so drauf sind. Auch arschig.)

    Ich find ja das prinzip „weekday-vegetarian“ gut. Da muss man sich das Fleisch nicht ganz verbieten, aber man reduziert die Menge. Und damit reduziert man auch alles, was an negativen Auswirkungen am Fleischkonsum dranhängt.

    Auf TED gabs nen interessanten Vortrag dazu: http://www.ted.com/talks/graham_hill_weekday_vegetarian.html

  2. says: afro-dieter

    Bezüglich „Ich-spiele-gerne-mit-dunklen-Gedanken“ Morrissey-Zitat:
    Mensch über Material! – und leider sind die süßen, knuddeligen und harmlosen Viecher (für mich) unterm Strich halt doch nur Material.
    Will jetzt aber auch keine (aus aktuellem Anlass) überhitzte Pro- und Ich-sterbe-für-Pudel-Diskussion lostreten – Dafür haben wir doch S21 😀

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