Und schon gezahlt, Thorsten?

Die Stuttgarter Kassen sind leer und Finanzbürgermeister Michael Föll ist wohl derartig verzweifelt, dass er ein neues Geschäftsfeld aufreißen musste, wie die Stuttgarter Zeitung berichtet.

„Wer in Stuttgart einen Hund besitzt, der muss im Laufe dieses Jahres mit einem neugierigen Besucher an der Wohnungstür rechnen. Die Stadtverwaltung plant eine aufwendige Kontrollaktion, wie es sie in der Landeshauptstadt noch nie gegeben hat“, heißt es in dem Artikel.

Es soll, wie schon in manch anderen Städten üblich, eine private Firma SÄMTLICHE 250.000 Haushalte aufsuchen und ausspionieren, ob Hunde gehalten werden.

Also so GEZ-Style, wenn ich das richtig verstehe. Na schon GEZahlt? Alta, ich bin der letzte auf dieser Erde der einen Köter haben wird!

Für die Aktion macht man 300.000 Tacken locker und erhofft sich dadurch, die Einnahmen aus der Hundesteuer um 300.000 Euro zu erhöhen – pro Jahr.

Momentan sind in Stuttgart 11.550 Hunde gemeldet, die jährlich insgesamt 1,3 Millionen Euro in die Kasse spülen. Die Hundesteuer wurde seit 1997 nicht erhöht und das soll auch im Doppelhaushalt 2010/11 nicht der Fall sein. „Vielmehr wurde der allgemeine Wunsch geäußert, die Steuerehrlichkeit der Hundehalter zu erhöhen.“

Erste Aktionen in diese Richtung gab es bereits in Cannstatt. Postwurfsendungen riefen zur „Ehrlichkeit“ auf, was allerdings keinen großen Erfolg brachte. Nur wenige meldeten darauf hin ihren besten Freund ordnungsgemäss an. Also versucht man es nun mit der Brechstange.

Ich freue mich schon auf die Werbeclips im lokalen Kino. Wenn ich zum Bäcker geh zahl ich, klar oder? Wenn mein Hund in Sandkasten scheißt, zahl ich. Klar oder?

Hier geht es zum Artikel.

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31 Comments

  1. says: JMO2

    Ich nehm mal an, das ich mich verrechnet habe, aber auf den ersten Blick: Stadt zahlt 300.000 Schleifen (bis zu, ok) für die Hunde-Drückerkolonne und erhofft sich 300.000 Schleifen Mehreinnahmen in der Hundesteuer. Ist da der Gewinn nicht null? Oder recht gering, wenn die 300k nicht ganz abgerufen werden?

  2. says: martin

    yo so denke ich auch. rentiert sich dann im zweiten.

    „Für die Aktion liegen bis zu 300.000 Euro bereit. Ihr Ziel ist, die Einnahmen aus der Hundesteuer pro Jahr um 300.000 Euro zu erhöhen.“

  3. says: a

    na wenn se schon die haushalte durchschauen, dann einfach auch ne katzensteuer einführen-bringt volle kassen und katzen kacken ja auch nich viel kleiner als hunde:-) bin gespannt wann die goldfischsteuer bzgl wasserverschwendung eingeführt wird…

  4. says: skp

    ich wäre ja für eine schwabensteuer. im ländle würde die ohne murren stolz gezahlt und die exilschwaben anderswo könnte man ebenfalls zur kasse bitten. bei einer verwicklung in gespräche mit der drückerkolonne würden die sich durch ihre dialekteinfärbung auch blitzschnell outen. ein „grüß gott“ würde da schon fast ausreichen.

  5. says: Basti

    ja mormor so was hab ich mir au grad gedacht. gebell aufnehmen und wenn se vor der tür stehen abspielen… am besten im tierheim aufnehmen dann klingts als wären da 15 tölen in der bude muhaha

  6. says: Gusteau

    Nochmals Mathe: Jeder Köder koste ca 112€ Steuer pro Jahr. Für die 300 000 brauchen die also 2700 neue Hundehalter und dafür werden 250.000 Haushalte genervt. Wobei nach Wikipedia in 13,4% aller Haushalte Hunde leben. Klugscheissermodus aus:)

  7. says: Thorsten W.

    Hehe, schöne Diskussion. Ich frag mich, ob sich ein Kontrolleur überhaupt in meine Wohnung traut, wenn er meinen Hund hört. Aber ich finde, wenn sie schon alle Haushalte kontrollieren, dann können sie auch gleich nach versteckten Asylanten im Keller, Kinderpornos aufm Rechner und raubkopierten Tapes im Plattenzimmer suchen. Dann geht die Rechnung auch wieder auf.

    Und um auf die Fragen zu antworten: Natürlich zahl ich Hundesteuer! 🙂

  8. says: julia

    ich bewerb mich als kontrolleur. ich lauf auch den ganzen tag durch stuttgarts innenstadt und drücke jedem hundebesitzer ein knöllchen in die hand, der seinen hund auf’n gehweg kacken läßt und es nicht aufsammelt. ich schmeiß ihm/ihr das zeug hinterher!!

    vielleicht warte ich auch hier vorm haus, da pinkeln jeden tag mindestens 5 hunde direkt an die hauswand. finds halt einfach nur eklig, sorry.

  9. says: julia

    @martin & uwe: also in ludwigsburg gibts seit 1.1.2010 eine neue satzung, in der die steuer des ersten hundes von 100 auf 120 euro (zweiter von 200 auf 240 euro) angehoben wurde.

    kann man durchaus auch in stuttgart mal um 20% anheben 😉

  10. says: Wasilis

    So ein Schwachsinn die ganze Aktion, zum Glück wohne ich nicht in Stuggi und habe kein Hund.

    Die verdammte Hundesteuer hält mich ab einen Hund zuzulegen !!!

  11. says: anja

    Wie war das mit Kindergeld beantragen?
    Solange die jetzt nich sagen, ich solle ne Hundesteuer zahlen, weil es könnte ja der Fall eintreten, dass ich mir nen Hund zulegen möchte… nur leider kacken diese Kotschleudern immer mitten in unsren Garten, was immer wieder den Gedanken erwärmt den Herrchen zu folgen und denen vor die Tür zu scheißen.

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