The Soul of KTV (15)

Boah, jetzt aber schnell. Ich muss den Artikel schreiben, bevor ich so viel Zeug zusammen habe, dass ich gar nicht mehr nach komm. Erstaunlich, was sich so in knapp einem Monat alles zusammensammelt.

Vorweg: Neulich war Soul-Klassentreffen in Schorndorf, so hat sich das Konzert von Raphael Saadiq jedenfalls angefühlt – wie’s genau war hab ich für den gig-blog aufgeschrieben.

Ach ja, und noch was in eigener Sache: Im nächsten Jahr wird es die Partyreihe zu dieser Rubrik geben, mehr dazu im Januar.

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Fangen wir mit den wichtigen Nachrichten an: Wie auch hier angekündigt gibt es ein neues Amy Winehouse-Album namens „Lioness: Hidden Treasures“. Ich hab’s mir gekauft, und ich sag mal so, ich bereue den Kauf nicht. Allein um die Sammlung komplett zu haben.

Natürlich kann das nicht homogen sein, eine Sammlung alter und bisher nicht veröffentlichter Aufnahmen sowie neue Versionen bekannter Songs. Und die Single, „Our Day Will Come“, mit Abstand bester Song des Albums und potenzieller Megahit. Hier mit (unvermeidlichem) Best-of-Video (bei unseren Freunden von Tape.tv in guter Qualität):

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=vTdufLti-U0[/youtube]

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=8aig6v-L8FA&feature=youtu.be[/youtube]

After The Smoke machen sehr smooven Soul, den ich so eher aus Skandinavien oder vielleicht England erwartet hätte – Erica Valcourt und Chris Vasilakis kommen aber aus Florida, bieten ihre EP auf dem eigenen tumblr zum kostenlosen Download an und zeigen sich auch sonst ziemlich arty-farty und nerdy. Aber nicht unsympathisch.

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=AYP8nAiK_YE[/youtube]

Noch einen guten Tick abgefahrener ist der Soul, den Jazzo & Melodiesinfonie machen, die erste EP ist im Sommer auf Feelin‘ Music rausgekommen. Erstaunlich daran: Die zwei Jungs aus Zürich sind gerade mal 17 Jahre alt. Ich hab in dem Alter noch Diggidi gehört, aber times are changin.

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Jetzt muss ich gleich mal bissle in HipHop-Gefilden wildern, aber tut ja nicht weh. Mos Def und Talib Kweli haben nicht nur im November eine neue Black Star-Single veröffentlicht, im Januar gibt es ein Aretha Franklin Tribute-Mixtape – und das ist die erste Single daraus. Wenn das mal kein Grund zur Freude ist!

Black Star „You Already Knew“

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Und gleich noch eine Collabo einer Soul-Diva mit Quality-HipHop-Heads: Betty Wright („Clean Up Woman“) mit The Roots – Bam! Hört euch mal die Gitarre am Anfang an! Nur was Lil‘ Wayne hintenraus soll, das wissen auch die Kommentatoren bei Soundcloud nicht. Wahrscheinlich so ein Rap-Biz-Thing.

Betty Wright & The Roots: Grapes On A Vine ft. Lil‘ Wayne

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=T-dxZ3_3oBs&feature=youtu.be[/youtube]

Eine etwas weniger naheliegende Kombination versucht ein Mann namens G-Eazy: Rock’n’Roll mit HipHop. Hört sich komisch an, funktioniert aber überraschend gut. Den Song oben hab ich schon im Club ausprobiert, geht. Auch hier gibt es die ganze EP/LP zum kostenlosen Download, womit wir schöne Gratis-Musik schon am Anfang abgeveschpert hätten.

G-Eazy – The Endless Summer

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My main Man aka DJ Friction aka Frico aka Hundepapi, vollkommmen zu Recht regelmäßiger lokaler Stammgast in dieser Rubrik, haut gerade ein Ding nach dem anderen raus. Zunächst hat er für die von mir sehr geschätzten Smoove & Turell diesen schönen Disco-Remix gemacht:

Smoove & Turell – In Deep – DJ Friction Future Boogie Dub (snippet) OUT NOW

Dann gibt es noch diesen Edit von ihm auf Marcel Vogels Label Lumberjacks in Hell. Fragt mich jetzt nicht, ob das ein altes oder neues Discostück oder offiziell oder Bootleg ist, I don’t care aber mir gefällt’s.

LiH 005 – Casanova (Frico Edit 2011) … release approx 31.01.2012

Aber jetzt kommt der Hammer, ohne Scheiß: Im Januar erschein ein offizielles Re-Edit-Album von Philadelphia International, einem der wichtigsten und erfolgreichsten Disco- und Soul-Labels überhaupt, quasi der Gegenpart zu Motown. Und Frico durfte einen Re-Edit dazu beitragen – nach seinem mit Tommy Wittinger angefertigten, ebenfalls offiziellen, Remix von „ABC“ von den Jackson 5 die nächste Stufe zum Disco-Olymp. Check:

Jones Girls – Dance Turned Into A Romance (DJ Friction Edit 2011)

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=B0vIeoZyQYs&feature=youtu.be[/youtube]

Die nächste Dame namens Pam Willas kommt – Moment, ähm – ebenfalls aus Stuttgart. What? Ja, sieht so aus, keine Ahnung in welchem Umfeld sie sich bewegt und was da sonst so geht, aber die Musik mit viel Rap und einer Prise Soul ist durchaus fresh. Sie hat auch einen tumblr, aber der ist halt so wie viele andere tumblr auch.

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=1FoGZBDqUoI&feature=youtu.be[/youtube]

Und noch ein Exil-Stuttgarter bzw. Exil-Kornwestheimer, Vetterleswirtschaft wird hier groß geschrieben und ich nutze jede Chance, wieder mal meinen Soulbrother Jürgen Dobelmann mit seinem Soulboy Collective reinzunehmen. Diesmal ist es die Video-Version des Albumtracks „You Can Do Magic“ zusammen mit Antenne Danger – und wenn dieses triste Video nicht in Kornwestheim gedreht wurde, so sieht es zumindest danach aus.

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Er darf natürlich nicht fehlen, mein Freund Aloe Blacc. Heute gibt’s ein Gschenkle, die Gin-Marke Tanqueray verschenkt den Song „Tonight Downtown“ auf ihrer Website. Das kann man schon mitnehmen – so wie das Interview mit Aloe Blacc bei Amy&Pink, einer Plattform, die jetzt nicht gerade für ihre Interviewkompetenz bekannt ist. Aber das hier taugt was, wirklich.

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So, jetzt hab ich den Salat. Zu lange mit dem Text gewartet. Eigentlich sollte hier die komplette Aufzeichnung der arte-Sendung „Durch die Nacht mit: Sharon Jones & Charles Bradley“ stehen, aber jetzt ist es nicht mehr verfügbar.

Ich hab die Sendung selber leider auch nicht gesehen, der Hinweis bei Facebook kam zu spät und das Video bei arte wollte ich mir für später aufheben. Oh Mann. Dabei liebe ich die Serie, obwohl ich sie erst zwei oder drei Mal gesehen habe.

Sharon Jones und Charles Bradley hatte ich ja beide an dieser Stelle auch schon, beides Soul-Künstler, die erst relativ spät auf Daptone Records zu verdientem Ruhm und Ehre kamen. Vielleicht funktioniert das Video hier irgendwann wieder, ansonsten als Trost ein recht aktueller funky funky funky Tune von Sharon Jones & The Dap Kings:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=mJ8kxG4AteM&feature=youtu.be[/youtube]

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=ttq_xRSCZDE[/youtube]

Wer trotzdem grad mal ne viertel Stunde Zeit hat, der sollte sich die für dieses feine Zeitdokument nehmen. Michael Jackson zu jener Zeit, als ich ihn „kennengelernt“ habe und wo seine zunehmend exzentrische Art noch mehr originell als krank wirkte. Hier steht er noch mal mit seinen Brüdern zusammen auf der Bühne, und in HD ist das überaus sehenswert.

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=JtawDJtcRg8[/youtube]

Und, zack, sind wir schon mitten in den Fundstücken, so schnell geht’s. Das Mädchen in diesem Cover von Adeles „Rolling in the Deep“ ist so süß, dass der Honig unten am Bildschirm raustropft. Zumindest sieht sie nicht so aus, als ob man sie zum Singen zwingen müsste. Also meinen Segen hat sie.

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=4XaDeC2LEdA&feature=youtu.be[/youtube]

Sagt ja keiner, dass meine Fundstücke (die ich ja meistens nicht selber, sondern oft bei jemand anders auf der Facebookwand oder in nem Blog finde) immer frisch sein müssen. Das hier ist drei Jahre alt, und jemand hat sich tatsächlich die Mühe gemacht, alle (alle!) Kanye West-Samples zu sammeln und mit den West-Songs in ein Video zu packen. „808s & Heartbreaks“ ist noch dabei, wer grad bissle Zeit hat kann ja noch „Watch The Throne“ ergänzen.

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=Zdz88MBWomo&feature=youtu.be[/youtube]

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich das hier schon mal gebracht habe, vielleicht war’s aber nur was ähnliches: James Brown, dessen Todestag sich in 10 Tagen auch schon zum fünften Mal jährt, zeigt, wie man den Boogaloo und den Funky Chicken tanz. Und verdammt, er kann’s!

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Das ist eigentlich auch eine ganz lustige Geschichte: Beim Heimspiel der Detroit Lions (American Football) an Thanksgiving sollten Nickelback spielen, und sehr nachvollziehbar fanden das die Fans ziemlich scheiße (ok, vielleicht auch ein wenig weil Nickelback aus Kanada kommen) und starteten einen Online-Petition dagegen.

Beim Rolling Stone hat sich dann Mayer Hawthorne als Ersatzspieler angeboten, das kam bei den Fans zwar gut an, letztendlich spielten aber doch Nickelaback. Über Gehörschäden bei den Zuschauern ist nichts bekannt, aber Hawthorne hat dann seine „Halftime-Show“ einfach bei seinen Eltern im Keller mit dem Papa am Bass gespielt. Auch recht.

Mayer Hawthorne hat übrigens gestern im Blue Note in Düsseldorf aufgelegt, ja richtig gelesen – aber als kleiner Trost, der bleiche Soulman kommt im März auf Tour auch nach Deutschland, in Hamburg, Köln, Berlin und München kann man ihn sehen und hören.

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A propos live: Sehr, sehr, sehr überraschend wurden zwei Konzerte von D’Angelo im Paradiso in Amsterdam für den 30. und 31. Januar 2012 angekündigt. Die Tickets waren innerhalb von 24 Stunden ausverkauft und werden jetzt ab 120 Euro gehandelt. Fuck, wäre sonst echt eine Reise wert gewesen, und ich kenne mindestens einen Turnschuhfreund, der mitgefahren wäre.

Das neue Album von D’Angelo ist übrigens immer noch nicht veröffentlicht, es ist jetzt für 2012 angekündigt und ?uestlove hat wohl behauptet es ist zu 97% fertig. Na denn.

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=fdk7og6vvi0[/youtube]

So, jetzt doch noch zwei DJ-Tools, die ich mir für den Einsatz im Club gekauft habe.

Oben ein überraschender Edit vom Gassenhauer „California Dreaming“ von einem gewissen Jean Claude Gavri. Auch ansonsten macht der Mann gute Edits, zum Beispiel von Jackos „Can’t Stop Till You Get Enough“ – kann man alles bei Soundcloud anhören und dann bei Juno kaufen.

Vom Label Bombstrikes hab ich auch schon mehrere Mash-Ups, Pimpsoul verwurstelt bei „Set It Off“ ganz gut den Turnschuh-Hit „Pumped Up Kicks“.

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Und weil bald Weihnachten ist gibt’s natürlich noch einen X-Mas-Song, und zwar von Mr. President. Hab ich auf dem Chrome-Blog entdeckt, ist voll funky und so und hat mit Eurodance herzlich wenig zu tun.

MR PRESIDENT its christmas time (7″ + digital)

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Für den Mix verweise ich heute ausnahmsweise an einen anderen Blog: Souldiction, die ich hier neulich vorgestellt habe, haben mich für einen Gastmix eingeladen, und dem bin ich natürlich gern gefolgt. Mein „Funk Forward“-Mix ist relativ spontan entstanden, bewegt sich durchweg auf niedrigem BPM-Level und beinhaltet ein paar ganz neue und ein paar ältere „Contemporary Soul“-Sachen.

Download bei Souldiction, Stream in meiner Mixcloud, Tracklist hier:

DJ Thorsten W. – Funk Forward

Jonathan Jeremiah – Happiness (Morgan Geist’s Port Authority Mix)
Omar – Kiss It Right
Erykah Badu – Honey (Grant Phabao Remix)
SuperHeavy – Miracle Worker
Nneka – Sleep (ft. Ms. Dynamite)
Gnarls Barkley – Who Cares?
Leela James – Long Time Coming
The Heavy – Coleen
Handbook – Believe
Gorillaz – Clint Eastwood
Pariah – Detroit Falls
Childish Gambino vs. Zeds Dead – Fuck It All (Chrome Coffee Break Mashup Remix)
Jack Splash feat. Cee Lo Green – 38 Special
Unklejam – Love Ya
Prince – Black Sweat
Breakastra – Family Rap

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