The Soul of KTV (12)

Oh wow, wirklich schon ein Jahr bzw. zwölf Ausgaben her? Ja, fein. Macht mir immer großen Spaß diese Serie/Kolumne/whatever, ich hoffe dem/der einen oder anderen Leser/in auch. Und noch mal der Hinweis: Sehr subjektive Auswahl, bitte kein „Aber da fehlt…“, über sachdienliche Hinweise freu ich mich aber immer sehr. Here we go.

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[vimeo]http://vimeo.com/26118396[/vimeo]

Anfangen möchte ich diesmal mit einem Tipp aus den Comments beim letzten Artikel. Melting Pot Music aus Köln, nicht weniger als die Retter des Deutschen HipHop, haben einen neuen Act namens Sola Rosa – passt bestens zum MPM-Act Fleur Earth, erinnert etwas an Macy Gray, das Video ist super und natürlich gibt es Remixe von Suff Daddy. Fabelhaft!

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=BvsfGhEqnXE&feature=player_embedded#![/youtube]

Weiter mit einem Mann, den ich so gar nicht auf dem Schirm hatte: Jamie Woon. Aber der Song haut mich echt um, deeper Beat, guter Gesang, aus England kommen gerade halt echt verdammt gute Sachen. Sonst kann ich auch nicht viel über ihn sagen, im April kam das Debutalbum raus. Lohnt sich bestimmt mal reinzuhören.

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=gJ5YaApfSdQ&[/youtube]

Zum nächsten Act gibt es etwas zu erzählen: Flight Facilities. Laut Wikipedia verbirgt sich dahinter nämlich ein anonymes DJ-Duo, das behauptet aus Trinidad und Tobago zu stammen, in Wirklichkeit aber aus Sidney kommt. Ist ja auch nicht schlecht. „Foreign Language“ ist ein sehr schönes Discostück, nicht zu retro, nicht zu viel Beat und natürlich ein grandioses Video. Rollerdisco geht immer, spätestens nächstes Jahr gibt’s in Stuttgart auch wieder eine, schwör!

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=-IunmW3wI5Q&[/youtube]

Hab ich nicht gerade gesagt aus England kommt guter Scheiß? Die nächste Dame, Sela Sue, hab ich bei Chromemusic entdeckt, einem der wenigen Musikblogs die ich überhaupt lese. Auf jeden Fall versucht in England gerade jeder, eine neue Duffy, Amy oder Adele zu finden, und verdammt, da kommt tatsächlich noch eine nach der anderen ums Eck, die was kann. Hammer Stimme, tight produziert, immer haarscharf an zu viel Folk vorbei, worauf ich ja gar keinen Bock hab. Nur ob man so eine Frisur braucht weiß ich jetzt nicht so recht.

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[vimeo]http://vimeo.com/26986543[/vimeo]

Wie hat Kollege Mischi das neulich so schön geschrieben? „Instant Classic“. Ja, kann man nicht widersprechen. Mayer Hawthorne hat auch einen hohen regelmäßigen und vor allem qualitativ einwandfreien Output, fast wie Aloe Blacc. Mir gefallen seine Uptempo-Sachen ja besser, und hier in Kombination mit einem sehr lustigen Video funktioniert das noch besser.

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[dailymotion]http://www.dailymotion.com/video/xjs2tn_joy-denalane-nie-wieder-nie-mehr-feat-julian-williams_music#from=embed[/dailymotion]

Beim nächsten Lied bin ich mir irgendwie nicht so recht sicher. Die neue Single von Joy Denalane hat einen fetten nujazzigen Beat, der Gastsänger Julian Williams – Julian Williams alias J-Luv, wie er sich zu 3p-Zeiten noch genannt hat – hat eine schöne Stimme – aber dies leicht orientalisch (?) angehauchte Melodie und dazu dieses Tavernen-Video? Naja, geht trotzdem auf jeden Fall klar.

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=9GJudICeU5c&[/youtube]

Ich dachte schon ich müsste diesmal ohne Aloe Blacc auskommen, aber dann hab ich das gefunden – tadaa! Diesen Song hat er, wenn ich das richtig verstanden habe, für den englischen Gin Tanqueray produziert. Joah, irgendwie muss er ja auch seine Miete bezahlen, und der Song ist wie immer groß. An dieser Stelle auch noch mal einen Hinweis auf meinen Bericht vom Aloe Blacc-Konzert in Stuttgart, wer’s verpasst hat.

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=YUnIawTQO9M[/youtube]

And now to something completely different – abgesehen davon, dass das ein absolut fieser Ohrwurm ist besticht „Barefoot“ vom Ray Collins Hot Club natürlich dadurch, dass sowohl Musik als auch Video absolut authentisch 40er/50er Jahre sind – auch wenn beides erst jetzt entstanden ist, zudem kommt die Band aus Köln. Mir gefällt’s!

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Neulich hat der Jan gemeint es gäbe keinen guten Remix von Adeles „Rolling In The Deep“. Er hatte nie mehr unrecht. Abgesehen vom fantastischen Jamie XX-Treatment ist dieser Remix von Paul aus der Münchner Yum Yum-Posse so umwerfend gut, dass mir nicht mehr viel dazu einfällt. Vor allem: There’s no Sample in it, alles selbst eingespielt. Wie immer bei Chromemusic kann man das Ding nicht nur anhören sondern auch runterladen.

Und wo wir gerade dabei sind: Der bekannte PS22 Schülerchor hat sich das Lied ebenfalls vorgenommen, und zur Stimme des Mädels muss man glaub ich nicht mehr viel sagen. Kompletter Lauryn Hill-Sister Act-Style.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=Ini98RV2r9Y[/youtube]

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=aTT5dJmMsAA&feature=related[/youtube]

Auf der Suche nach dem „Esperanto“-Sample bin ich auf diese Remix bzw. Mash-Up von Ain’t My Style von Main Ingrediens und Tyrone von Erykah Badu gestoßen, und ich bin mir jetzt auch nicht sicher ob das überhaupt funktioniert. Manchmal scheinen die Harmonien überhaupt nicht zusammenzupassen, ergeben dann aber doch wieder Sinn. Der Urheber des Tracks ist wohl nicht bekannt.

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=olfxaYtHZXk&feature=player_embedded#![/youtube]

Neulich hatte ich es bei Soul of KTV schon von der Talkbox. Rufus Troutman zeigt in diesem Video, dass ein Mann nicht mehr braucht als einen Schlauch im Mund, um eine krasse Performance hinzulegen. Klar, muss man mögen, aber ich mag’s, und nicht nur wegen seines Outfits.

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Jetzt zu etwas ganz Neuem hier: die Leseecke. Aus Köln gibt es ein Magazin namens Uptown Strut, das sich rund um Jazz, Funk und Soul dreht. Die Themenmischung hört sich absolut überzeugend an, leider hatte ich noch kein Heft in der Hand. Aber lohnt sich sicher mal am Bahnhofskiosk zu holen.

Versuche, in Deutschland ein Soul-Magazin zu etablieren, gab es ja schon das ein oder andere mal, sowohl mit dem „Soul“-Magazin aus dem Juice-Verlag als auch mit dem Black Music-Magazin, für die ich beide schreiben durfte – die es beide aber leider nicht mehr gibt. Von daher: Thumbs up!

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=NyCRPSLW2w8[/youtube]

Bevor wir zur Gratismusik kommen noch etwas Gossip: Zum tragischen Ableben von Amy Winehouse haben wir hier ja schon geschrieben und einen Mix von mir hochgeladen, abschließend zu dem Thema einfach noch das Video von einem Auftritt von Kanye West, bei dem er Amy Tribut zollt, indem er einfach zwei Lieder von ihr abspielt. Vielleicht nicht besonders originell, aber dem Publikum scheint’s zu gefallen, und als Statement geht das auf jeden Fall in Ordnung.

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So. Jetzt kommen wir zu einer Geschichte, von der die Macher des Isodisco-Blogs völlig zu Recht behaupten, es wäre „the coolest post we’ve ever made“. Und zwar sind sie an einen Original-Mitschnitt vom zweiten Geburtstag der legendären New Yorker Discothek Paradise Garage aus dem Jahr 1979 gekommen, bei dem Larry Levan auflegt. Jonger! Paradise Garage, 1979, Larry Levan!

Und ganz nebenbei singen mal eben noch Sylvester, Dan Hartman und Loleatta Holloway live als Intro…

Hier gibt’s den Mitschnitt samt Tracklist in drei Teilen zum Download.

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Und noch mehr Umsonst-Musik: Über Frico, der hier selber einen Beitrag geleistet hat, bin ich auf Edit Records gestoßen. Vielleicht ein alter Hut, aber ich kannte es nicht und Ram war auch gleich hin und weg.

Auf dem Blog werden Edits und Remixe von verschiedenen Produzenten gepostet, alle fresh und alle zum Download (etwas versteckt über „share“ im Player). Das Feine daran: Wie der Name schon sagt gibt es hier überwiegend keine Mahups oder Remixe, sondern echte Edits, d.h. dezente Überarbeitungen bzw. Re-Arrangements bekannter oder weniger bekannter Tracks.

Als Teaser oben ein schöner Lazy D Edit von „Papa Was A Rolling Stone“:

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Kurz vor Schluss noch ein paar Veranstaltungstipps. Wie oben zu sehen gibt sich die MPM-Künstlerin Fleur Earth ein zweites Mal die Ehre in Stuttgart, diesmal mitsamt ihrer fünfköpfigen Band Das Experiment. Nach dem Gig im Transit gibt’s am 3. September im Mono erdigen Soul auf Deutsch.

Am kommenden Samstag kann man sich den Soul gleich doppelt holen: In den Wagenhallen bei der Soul Explosion, im Goldmarks beim Horse Soul Allnighter. An beiden Orten wird noch Wert auf ordentliche 7-Inches gelegt, wobei DJ King Dynamite bei ersterer Veranstaltung ausschließlich Funk verspricht, den Jens-O-Matic bei zweiter Veranstaltung wiederum ausschließt, denn da kommt nur Northern Soul auf die Teller. Uh, kompliziert, am besten hingehen und selber hören.

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Und wie immer zum Abschluss noch ein Mixle, heute wieder mal von mir. Neulich im Fou Fou das Warm-Up mitgeschnitten, irgendwo zwischen NuJazz, Downbeat, Deep Soul und sogar bissle HipHop, außerdem hab ich mir nen heimlichen Wunsch erfüllt und Symphony of Science mit eingebaut. Enjoy!

The Soul of KTV Vol. 7: Deep Down by Thorsten W.

Download bei Soundcloud, Stream bei Mixcloud, Abo im Podcast.

1. Thievery Corporation – Web of Deception
2. Matthew Kyle – Off My Mind
3. Gorillaz – Welcome to the World of the Plastic Beach
4. Four Heroes (Afrob, Max, Gentleman & Hausmarke) – Midnightsession
5. Autodidakt – Flying Dutchie
6. Kinny & Horne – Dignity
7. Nicole Willis & The Soul Investigators – Soul Investigator’s Theme (Ghost Remix)
8. Astrud Gilberto & RJD2 – The Gentle Rain (RJD2 Remix)
9. Harvey Lindo feat. Count Bass – Rugged Individuals
10. Mos Def – Sun, Moon, Stars
11. D’Angelo – 1000 Deaths
12. Omar – Gimme Sum
13. Portishead – Sour Times
14. Nina Simone – I Can’t See Nobody (Daniel Y. Remix)
15. Nightmares on Way – The Sweetest
16. Bahamadia – Uknowhowwedu
17. Thievery Corporation – Free
18. Symphony of Science – We Are All Connected

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7 Comments

  1. says: DJN

    Schon wieder völlig falsch zitiert, ich sagte es gäbe keinen Remix der besser ist als das Original und ja, ich meinte der Jamie XX Remix ist der schlimmste von allen. Der BBQ Funk geht…
    Was ich dagegen fett finde ist das Mashup mit Mobys ‚Extreme Ways‘: http://official.fm/tracks/210925

    Und zum Jamie Woon Album, das ist nicht ganz wie man sich es nach der, da geb ich Dir Recht, überragenden Single ‚Lady Luck‘ vorstellt. Eher hart depressiv, aber vor allem deutlich ruhiger und nachdenklicher. Für mich aber bisher auf jeden Fall eines der Alben des Jahres.

    Over & Out

  2. says: klaegie2000

    Witzig, Sola Rosa, dass es die noch gibt.
    Ich hab die während der NewJazz/Downtempo-Zeit voll gefeiert.
    Awish und don´t leave home kann ich nur empfehlen…

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