Testeinkäufer

Sicherlich ein ernstes Thema, aber ob diese Aktion Sinn macht, wenn man sie im Vorfeld ankündigt, weiß ich wirklich nicht. Im August sind dann „Gewerbetreibende und Angestellte“, die Spirituosen verkaufen, total sensibilisiert und im September dann wieder nicht mehr oder wie oder was?

Gemeinsame Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Stuttgart und der Stadt Stuttgart: Jugendliche Alkoholtestkäufer im Einsatz

Polizei und Ordnungsamt planen Kontrollen

Stuttgart: Junge Beschäftigte der Stadt Stuttgart und der Polizei werden ab Mitte August in mehreren gemeinsamen Aktionen als Alkoholtestkäufer im Stadtgebiet unterwegs sein.

Ziel dieser Aktionen ist es, Gewerbetreibende und Angestellte für die konsequente Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen beim Verkauf von alkoholhaltigen Getränken zu sensibilisieren.

Das Verkaufspersonal soll sich zukünftig ganz selbstverständlich nach dem Alter der Kunden erkundigen und sich gegebenenfalls auch den Ausweis zeigen lassen.

Laut Gesetz dürfen Jugendliche erst ab 16 Jahren Wein, Bier und Sekt kaufen, Hochprozentiges und branntweinhaltige Getränke erst ab 18 Jahren.Wer dennoch Branntwein an Jugendliche verkauft, kann mit einem Bußgeld bis zu 3 500 Euro belegt werden. Ordnungswidrig handelt auch, wer als Erwachsener den von ihm erworbenen Alkohol an Jugendliche weitergibt.

Hintergrund der Aktion sind die seit Jahren von der Polizei nicht nur in der Landeshauptstadt registrierten negativen Begleiterscheinungen von exzessivem Alkoholkonsum wie Pöbeleien, Provokationen, Ordnungsstörungen oder Körperverletzungen.

15,7 % aller Straftaten unter Alkoholeinfluss sind 2009 von unter 21-Jährigen begangen worden. Bei gefährlichen Körperverletzungen und bei der Gewaltkriminalität liegt der Anteil sogar bei über 30 %. Auch die stationäre Aufnahme von Kindern und Jugendlichen wegen Alkoholintoxikation gibt Anlass zur Sorge. 231 junge Menschen mussten im Jahr 2009 in Stuttgarter Krankenhäusern behandelt werden.

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19 Comments

  1. says: anja

    Finds eher schade und traurig, dass man darauf aufmerksam machen muss und es keine Routine / Selbstverständlichkeit ist Alkohol nicht an Menschengruppen zu verkaufen, die ihn auch nicht erhalten sollten.

  2. says: Vit

    Na ja, macht schon Sinn – da die Kontrollen nicht so häufig sein werden, ist es besser sie anzukündigen, damit die Verkäufer eingeschüchtert sind und mehr darauf achten, weil sie eben Angst vor einer Kontrolle haben.
    Aber gerade weil wir ja schon Gesetzte gegen den Verkauf von (härterem) Alkohol an Jugendliche haben verstehe ich nicht den Sinn des Verbots von Alkoholverkauf nach 22 Uhr – der ja genau damit begründet wurde das Jugendliche sich so sehr abschießen. Sprich die Jungen sollen nach 22 Uhr nicht das kaufen können, was sie auch schon vor 22 Uhr nicht kaufen dürfen …

  3. says: Marco

    Angekündigte Kontrollen bringen nix. Genau für den Zeitraum achtet man dann auf sowas, den Rest des Jahres freut man sich über zusätzlichen Umsatz, so siehts leider aus…

  4. says: Luis

    Hab den Artikel heute morgen auch gelesen und geh auch stark von einer Einschüchterungsaktion aus. Das klingt stark nach Panikmache für die Chefs die das ihren Mitarbeitern jetzt nochmal eintrichtern sollen. In paar Wochen ist das vergessen, es sei denn die Presseabteilung der Polizei schickt wieder einen Text über Testkäufer raus.

  5. says: Tobi Tobsen

    ach, das hat meiner meinung nacht nichts damit zu tun, dass der alk an jüngere verkauft wird – hat uns damals auch nicht geschadet – sonder damit, dass die kids immer dümmer/aggressiver werden mangels alternativen zum hartzen am rothebühlplatz, schlosspark etc. da muss an ner ganz anderen stelle was geändert werden.

  6. says: Steffen

    jetzt mal ohne mist: geht die Anzahl der Alkoholleichen unter der gewünschten Zielgruppen wirklich zurück? Oder versorgen sich die Jugendlichen nicht eher so kurz vor 22 Uhr mit allem?

    Der REWE am Marienplatz hat z.b. bis 24 uhr auf. was da so um 21:45 uhr los ist, glaubt man manchmal gar nicht.

    Bestimmt kommt nach ca. 1 Jahr nach der Einführung des Verbots eine Statisktik raus, die den Erfolg bestätigt…aber ob die dann so stimmt…Ich kann mir das einfach nciht vorstellen, dass es die Masse abhält..

  7. says: westernbasti

    normalerweise bin ich ja kein großer fan von den usa, aber in der hinsicht kann man sich bei denen schon was abschauen: wenn man wirklich wollte, dann müsste man die händler (und gastronomen) da anpacken wos weh tut, mit wirklich heftigen geldstrafen oder im zweifelsfall dem lizenzentzug… ob die kiddies dadurch wirklich trocken gelegt werden steht auf nem anderen blatt, aber zumindest würden die händler ihre pflicht dann auch ernst nehmen…

  8. says: TsChO

    westernbasti hat Recht, die USA ist da ein gutes Beispiel, war in den letzten 6 Monaten vor meinem 21. Geburtstag dort und im Einzelhandel kommt man da ohne ID nichtmal an Bier ran, ich weiß nicht genau wieso (denk mal wegen drastischeren Strafen), aber die Händler nehmen das Gesetz dort SEHR ernst

  9. says: vanDamme

    Total sinnlos die Aktion – vor unserem REWE am Bosch-Areal bilden sich bereits nachmittags Horden an Teenies (definitiv unter 16), denen der Alk einfach von den „Großen“ aus dem Laden mitgebracht wird. IM Laden selber kontrollieren die Kassierer/innen echt konstant, aber keine 10 Meter weiter draußen wird fröhlich gebechert und geschlotet – da riecht´s wie früher samstags im Transit um 3 Uhr morgens und da stört sich keiner mehr an vollgelaufenen Kiddies!
    Die sollten keine getarnten Testkäufer losschicken, sondern vielleicht mal ab und zu einen Schupo an den betreffenden Etablissements platzieren, um dem Sauf-Loitering Einhalt zu gebeiten!

  10. says: westernbasti

    @vandamme: ich find ja auch, das man mit verboten das problem nicht löst, aber es wäre zumindest mal ein zeichen, dass man es ernst meint. im übrigen ist die schupo doch fleißig im einsatz gerade am bosch areal, hab das mal freitags abends beobachtet, ca nen dutzend polizisten plus sicherheitsdienst vom lehmann über den ganzen berliner verteilt, hats das gebracht? auch nö… ich glaub tobsen hat schon recht, das muss man anders lösen…

  11. says: stadtteil

    @westernbasti: das „anders lösen“ würde aber bedeuten, daß sich die politik weg von reinen symbolen und geworfenen nebelkerzen hin zu einer echten problemlösung bewegen müsste.

    so lange man aber bedenkenlos allen, und vor allem erwachsenen menschen, verbieten kann nach 22 uhr alkohol zu kaufen gibt es für politiker keinen grund etwas daran zu ändern, daß jugendliche keine persepektive im leben haben und sich vor lauter frust und langerweile ne flasche vodka reinleeren um sie danach jemandem über den schädel zu ziehen.

  12. says: vanDamme

    @westernbasti und Tobi

    ist schon richtig, dass an anderer Stelle sollte zuerst angesetzt werden sollte, damit es erst gar nicht zur Trinkerlangeweile kommt, da gebe ich vollkommen recht.
    Aber auch hier das traurige Beispiel keine 500 Meter weg vom Bosch-REWE: dort wurde vor einigen Jahren ein schöner kleiner aber feiner Skatepark eröffnet (um die Jugend von der Konsole wegzuholen!?), auf dem es die ersten Wochen echt gesittet zuging.
    Mittlerweile kann da aber nicht mehr gerollt werden, weil mittlerweile die Vodka 2.0-Jugend das Areal „entdeckt“ hat und man sich vor lauter Scherben nicht mehr gefahrlos dort bewegen kann, abgesehen davon, dass deren kleine Bläschen kaum ein 0,5er halten können und überall hinuriniert wird!
    Nee nee, ich wage zu behaupten: >> wir waren nicht so krass drauf und haben uns zu dritt auch schon mal mit nem Sechserträger gut abgeschossen – und sind zufrieden mit ner leichten Achterbahn schlummern gegangen, statt uns irgendwo in der Ecke wieder zu finden… gut, wir hatten auch andere Frisuren, mussten uns nicht dauernd am Säckchen jucken und die Hosen wurden nicht in die Socken gesteckt, die Welt hat sich verändert.

  13. says: martin

    „gut, wir hatten auch andere Frisuren, mussten uns nicht dauernd am Säckchen jucken und die Hosen wurden nicht in die Socken gesteckt, die Welt hat sich verändert.“

    saubere ansprache vandamme, aber so ist es leider.

    wir waren auch sparsam glücklich: dose bull und kleiner vodka rein und die gepimpte dose meist dann noch brüderlich geteilt.

  14. says: Basti

    Also ich werd mit mein 25 Jahren immer noch regelmäßig nach dem ausweis gefragt wen ich irgendwo schnaps kaufen will.. is manchmal etwas lästig aber dient ja einam guten zweck.

  15. says: rolf

    Also ich werd mit mein 25 Jahren immer noch regelmäßig nach dem ausweis gefragt wen ich irgendwo schnaps kaufen will.. is manchmal etwas lästig aber dient ja einam guten zweck.

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