Skandalbrief

Dieses Schreiben flatterte bei einem Leser ins Haus, erster Eindruck: Schock. Aber beim zweiten Betrachten hätte man sich etwas mehr Mühe geben können. Es bleibt ein ganz netter Gag, den das Rathaus wiederum natürlich überhaupt nicht witzig findet. Das Briefchen selbst wird zur Stunde zum kleinen Skandal, vorhin informierte die Pressestelle der Stadt:

Vorsicht: Gefälschte Briefe auf städtischem Briefpapier an Haushalte in Stuttgart-Nord verschickt

Der Stadtverwaltung wurde soeben auf Grund zahlreicher Bürgeranfragen bekannt, dass ein gefälschter Brief mit Unterschrift des Oberbürgermeisters in Stuttgart kursiert. Auf fingiertem städtischem Briefbogen ist er an „An
alle Haushalte in Stuttgart-Nord“ adressiert. In dem Schreiben wird eine Mieterhöhung um „geschätzte 400 – 500 %“ im Zusammenhang mit dem Bau von Stuttgart 21 angekündigt.

„Es ist unverantwortlich, mit Fälschungen dieser Art die Stuttgarter zu verängstigen. Wir sind zutiefst verärgert über diese unanständige Form des Protests gegen Stuttgart 21. Die Projektgegner versuchen mit allen Mitteln, Unfrieden in der Stadt zu stiften“, so Markus Vogt, Sprecher der Stadt.

Das Schreiben ist täuschend echt, verwendet die Unterschrift des Oberbürgermeisters. Die Stadt prüft strafrechtliche und zivilrechtliche Schritte, hat den Brief an die Polizei übergeben.

Join the Conversation

40 Comments

  1. says: TG

    ich vermute eher, dass das Schreiben von den Befürwortern in Umlauf gebracht wurde, um neue Munition gegen die Gegner zu haben. Für wie dumm halten uns die Befürworter? Solche offensichtlichen Fälschungen verschicken und uns damit strafbar?

  2. says: skp

    dass ausgerechnet in stuttgart, die stadt, die bestandsschutz nur aus büchern irgendwelcher fremden menschen kennt, verspricht, dass sich das alles nicht auf die mieten durchschlägt ist schon eine unverschämte lüge.

    die 400-500% sind zwar überdramatisiert, aber es bleibt den briefverfassern trotzdem zu wünschen, daß sie nicht auffliegen.

  3. says: No 2da Ra

    Hahahahaha – geil! Aber mal im ernst, nicht mal beim ersten Durchlesen kann man wirklich glauben, dass das vom Schusti kommt. Formulierung, Zeichensetzung….Aber das mit der Unterschrift ist leider echt krass. Hoffe sehr für den Absender, dass er seine Spuren gut verwischt hat…

  4. says: No 2da Ra

    @ TG: Eigentlich wärs selbst von den Gegnern echt dumm – den Publicity bekommt der Brief auf jeden Fall…Würde also eher das Gegenteil erreichen…na schauen wir mal wer am Ende der Dümmer ist 😉

  5. says: judi

    hihi, … ich versteh die Aufregung der Stadt nicht so ganz: in diesem Brief sind so haarsträubende Schreibfehler drin, den kann doch kein Mensch für echt halten.
    Die Unterschrift zu fälschen ist allerdings trotzdem no-no.

  6. says: katjuscha

    Wie No 2da Ra schon sagt – ich wusste spätestens ab Zeile 2 (zweites mal das statt dass) dass das ein Fake ist. Egal wie schlecht die Tippse des OB auch sein mag – zweimal hinter einander macht sie keinen solchen Fehler. Und 400-500% Mieterhöhung? Pffff. Wer’s glaubt, ist selber schuld.
    Dass der Brief allerdings von Gegnern oder Befürwortern kommt, kann ich mir nicht vorstellen. So dumm kann keiner sein. Klingt für mich eher nach Teeniescherz.

  7. Ha ha, cool! Diese Verschwörungstheorien! Vielleicht ist der Brief ja aber doch von den Gegnern und so geschrieben, dass man denkt, die Befürworter hätten ihn so geschrieben, so dass man vermutet, er wäre von den Gegnern mit dem Ziel, Befürwortern zu schaden… Muhahaha!

  8. says: westernbasti

    oh mann, wie bescheuert kann man sein? schön blöd, wenn jede vernünftige kritik an dem projekt durch solche mongo-aktionen diskreditiert wird.

  9. says: Waschl

    Na hoffentlich werden die Verantwortlichen gefunden, damit man sie auslachen kann. Im Sinne des Stadtfriedens wird das Rathaus eh nicht juristisch gegen sie vorgehen – die S21-Gegner haben ja grad so was wie Narrenfreiheit.

    @Sonja: Und was haben die Illuminaten damit zu tun?

  10. says: claudia

    Wirklich schlechte Fälschung… „hier, für“ 😀 😀 und das mit der Unterschrift ist ziemlich dumm. Ich gebe Sonja recht, die Verschwörungstheorien sind klasse 😀
    Wenn der Brief etwas Wahrheit beinhaltet, dann hoffentlich die von setzer 🙂

  11. says: Neo

    „Den Gegnern“ – das sind doch 3737378388 Splittergruppen und „Interessenverbände“. Da wird schon die eine oder der andere zu finden sein, die es Darth Schuster mal richtig zeigen will…
    Und überhaupt, wir hängen doch eh alle an Schläuchen in der Matrix, der Bahnhof existiert somit gar nicht, kann folglich auch nicht abgerissen werden!

  12. says: kutmaster

    Bin ich mal wieder der einzige, der die Aktion witzig findet? Habt ihr heute morgen auch alle brav Schnee geschippt, damit die Omas vor Eurem Haus nicht ausrutschen? Ich konnte leider nicht, ich musste mit meinen Jungs nen Wholetrain am Feuerseebahnhof malen. 🙂

  13. says: Martin Sp.

    Also ich denke, daß auf beiden Seiten genug Dummköpfe zu finden sind um so einen Brief zu schreiben.

    @kutmaster: ich schippe nicht, ich lasse schippen 😉

  14. says: Nikolas

    mich interessiert mal, ob der gemeingefährliche briefbomber – ääh -fälscher das porto selbst tragen musste, die briefe selbst vorbeigebracht hat, da sein joggingkurs den norden eh abdeckt, ODER ob das rathaus infiltriert wurde und die briefe auf kosten der stadt rausgegangen sind.

  15. says: Yasmin

    Dank der Rechtschreibfehler hab ich das gleich als Fake enttarnt! Lustig isses alle mal, aber mit 400-500% Mieterhöhung mal extreeeeeeeemst übertrieben, also wer auf sowas reinfällt… Sagen wir jemand zahlt 900 € Miete (mal völlig aus der Luft gegriffen ich bin Reutlinger ich kenn die Mietpreise nich) das wären dann 3600 €. Hahaha als ob 😀

  16. says: Sumit

    @TG: Diese Aussage überrascht mich wenig und bestätigt wiedermal viele viele – ähm – „Gerüchte“. Naja..

    Außerdem hätte mich bei so einem Brief vorallem der eingetragene „Ansprechpartner“ gewundert. OB Schuster als Ansprechpartner für nen ganzen Stadtteil bei ner Mieterhöhung? I don’t think so…

  17. says: dongowski

    So als Hinweis für eventuell mitlesende Briefeschreiber: Ein gutes Lektorat steigert die Glaubwürdigkeit um 400 – 500 Prozent. Einfach mal mit nem Profi sprechen. Aber sehr schöne Kommunikationsguerilla-Idee. Luther Blisset ferut sich bestimmt.

Leave a comment
Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert