Performance Hotel im Kultur Spiegel

Wir haben ja schon vor nem halben Jahr über das Performance Hotel berichtet, jetzt bringt’s auch der Kultur Spiegel (liegt glaub ich nur bei Abonnenten ein mal im Monat dem Spiegel bei) im aktuellen Heft, und das ist kulturmäßig glaub ich so der Ritterschlag. Also so als ob der Focus oder Sascha Lobo kessel.tv erwähnen, ungefähr.

Weil der Kultur Spiegel nimmt immer alles ganz wichtig und will gleichzeitig immer ganz weit vorne sein und geht mir deshalb meistens auf den Sack und berichtet jetzt eben über das Performance Hotel im Stuttgarter Osten. Natürlich auch hier erst mal die bekannten Sprüche, es hört halt nie auf:

„Das Hotel steht im Stadtbezirk Stuttgart Ost, in der Gablenberger Hauptstraße 22, dort, wo man Stuttgart noch schwäbisch gemütlicher finden kann als sonst, noch braver und provinzieller, wo man an einem Samstagnachmittag den Kopf über einen Mann schütteln kann, der die Stoßstange seines Benz‘ mit Küchenrolle poliert, …“

Sauber. Auf jeden Fall bin ich jetzt aufgeklärt, was es mit dem Performance Hotel genau auf sich hat: Erfunden hat das der Koreaner Kim, der an der Kunst Aka studiert und in besagtem Haus, das bald abgerissen wird, gegen eine Hausmeistertätigkeit umsonst wohnen darf. Und weil er findet, dass das eine Performance ist, lässt er auch andere Leute gegen eine Performance umsonst wohnen.

(Bild von Performance Hotel.)

Natürlich machen da auch Leute mit (an die 100 Gäste seit letztem Sommer), sie lesen vor, trommeln, machen Musik, tanzen und übernachten dann umsonst. Es gibt feste funky Kunstinstallationen auf dem Klo, aber nur zwei „Hotelzimmer“.

Kim selber hat auch schon mal eine Woche im Schaufenster einer Stuttgarter Zoohandlung gewohnt und sich für 1200 Euro als Haustier angeboten. Alles, was man mit Liebe macht, ist eine Performance, findet er. Oder um es mit meinem vom Kultur Spiegel zitierten alten Kumpel Beuys zu sagen: „Jeder ist ein Künstler, wenn er denkt und handelt wie ein Künstler“.

Die Fotos für den Artikel hat übrigens meine Stuttgarter Lieblings-Fotografin Monica Menez gemacht.

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10 Comments

  1. says: Klaus

    Das Frühstück auf dem Foto finde ich gut…man ist schnell fertig und geht nicht so mit übervollem Magen in den Tag…und zuviel Kaffee is eh‘ ungesund… 🙂

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