Jetzt neu: Fahrradstraßen

Pünktlich zur neuen Fahrradsaison wurden vergangenen Freitag die ersten Stuttgarter Fahrradstraßen eingeweiht. Dabei handelt sich konkret um die Eberhard-, Markt- und Münzstraße. Fahrradfahrer haben hier zukünftig Vorrang.

Stuttgart ist gerade sehr bemüht darum eine fahrradfreundliche Stadt zu werden, was bislang, auch dank wirrer Fahrradwege, wie hier schon mal angesprochen, noch nicht ganz der Fall ist. „Durch gezielte Maßnahmen wie diese soll der Fahrradverkehr von derzeit etwa sieben auf 20 Prozent im Jahr 2020 gesteigert werden“, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt.

Als nächstes soll die Tübingerstraße eine Fahrradstraße werden.

Erste Stuttgarter Fahrradstraßen werden eröffnet

Die Eberhard-, Markt- und Münzstraße in Stuttgart-Mitte wurden heute als Fahrradstraßen eingerichtet. Es sind die ersten in Stuttgart. Das bedeutet, dass dort der Fahrradverkehr künftig die übergeordnete und bevorzugte Verkehrsart ist.

(…)

Danach wurde die neue Fahrradabstellanlage vor dem Rathaus eröffnet. Sie soll ermöglichen, dass künftig die radfahrenden Besucher des Rathauses und des Marktplatzes eine größere Anzahl von Fahrradparkplätzen nutzen können.

Die Förderung des umweltfreundlichen Fahrradverkehrs ist ein wichtiges Ziel der Landeshauptstadt Stuttgart. Die Fahrradstraßen sind Bestandteil der Hauptradroute „Tallängsradweg“ zwischen Vaihingen und Bad Cannstatt mit Anschluss an die Nachbargemeinden.

Die drei neuen Fahrradstraßen sind ein erster realisierter Abschnitt dieser Hauptradroute, die im Zuge des neuen Stuttgarter Radverkehrskonzeptes verwirklicht wird. Durch gezielte Maßnahmen wie diese soll der Fahrradverkehr von derzeit etwa sieben auf 20 Prozent im Jahr 2020 gesteigert werden.

„Die Einrichtung dieser ersten Fahrradstraßen hat für Stuttgart einen wichtigen symbolischen Wert in der Fahrradförderung. Fahrradfahrer sind hier künftig die übergeordneten Verkehrsteilnehmer. Der Kraftfahrzeug- und der Lieferverkehr sind nach wie vor in diesen Straßen zugelassen“, sagt Bürgermeister Matthias Hahn.

Für Claus Köhnlein, den städtischen Fahrradbeauftragten, ist die Eröffnung dieser Fahrradstraßen ein zukunftsweisender Schritt: „Sie setzen ein Zeichen auf dem Weg zu einer fahrradfreundlichen Stadt und werten diese Straßen deutlich für den Fahrradverkehr auf.“

Weitere Fahrradstraßen sind im Zuge der Realisierung der 38 Stuttgarter Hauptradrouten vorgesehen.

Was ändert sich durch die Fahrradstraßen für die Fahrradfahrer?

Fahrradfahrer sind in Fahrradstraßen übergeordnet. Sie bestimmen die Geschwindigkeit in der Straße und dürfen nebeneinander fahren. Die maximal zulässige Geschwindigkeit ist 30 Kilometer pro Stunde. An der Kreuzung Eberhard- und Nadlerstraße wird die Vorfahrtsregelung zugunsten des Streckenverlaufs der Fahrradstraße, das heißt der Eberhardstraße, geändert.

Was ändert sich für Autofahrer und Fußgänger?

Für den Kraftfahrzeugverkehr gibt es eine bedeutende Änderung: Fahrradfahrer haben in den Fahrradstraßen Vorrang. Es gilt wie bisher Tempo 30, wobei der Kraftfahrzeugfahrer, wenn durch den Radverkehr nötig, die Geschwindigkeit verringern muss.

Radfahrer dürfen ausdrücklich weder gefährdet noch behindert werden. Alle Parkplätze bleiben erhalten. An der Kreuzung Eberhard- und Nadlerstraße wird die Vorfahrtsregelung zugunsten des Fahrradverkehrs geändert. Die Gehwege sind weiterhin den Fußgängern vorbehalten.

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35 Comments

  1. says: Thorsten W.

    Ähm ja, Donnerstag schon die Markierungen gesehen… Ich mein, ist ja nett gemeint, aber wie soll das in der Praxis aussehen? Mir wird aus dem langen Text oben schon nicht so ganz klar, was da jetzt genau passieren soll, woher sollen dann die Autofahrer, die einfach so in die Straße fahren, wissen, dass sie besonders auf Radfahrer aufpassen sollen???

  2. says: westernbasti

    mal nen kurzer blick auf den kalender…hmmm, wohl doch kein aprilscherz! aber mal im ernst: „…soll der Fahrradverkehr von derzeit etwa sieben auf 20 Prozent im Jahr 2020 gesteigert werden“ prozent von was eigentlich? ist ja nett gemeint, aber das möchte ich mal sehen, wie einer in seinem amg-benz oder was weiß ich da geduldig im standgas hinter mir her rollt….

  3. says: martin

    hm, da gibt es ein entsprechendes schild. ich hoffe ich krieg das bild noch, war in der presse nicht dran.

    ansonsten denke ich mal das wird sich nach und nach einpendeln

  4. says: afro-dieter

    „Es gilt wie bisher Tempo 30, wobei der Kraftfahrzeugfahrer, wenn durch den Radverkehr nötig, die Geschwindigkeit verringern muss.“
    Da seh ich einiges an Stress-Potenzial für die ganzen Proll-Kisten, da klebt dann bestimmt bald ein Radler an der Unterbodenbeleuchtung…

    Grad deswegen: Kessel.tv Fahrradtour!? Würd mir sogar n Fixie irgendwo leihen 🙂

  5. says: martin

    na das gucken wir dann, aber prinzipiell wäre das keine schlechte idee, mal den faulen rollerfahrern zeigen was sache ist 😉 aber dann so voll fesh in radler hosen und so.

  6. says: Martin Sp.

    Durch das Zusatzschild „Kfz frei“ dürfen Kfz erst reinfahren. Eine Fahrradstrasse ist sonst nur für Radfahrer erlaubt. Andersrum sind Kfz-Strassen nur für Kraftfahrzeuge.

    Ist so ähnlich wie ein Gehweg, auf dem Radverkehr durch das entsprechende Zusatzzeichen erlaubt ist. Auch hier gilt für Radfahrer angemessene Geschwindigkeit (früher war’s generell Schrittgeschwindigkeit), und Fußgänger haben Vorrang und dürfen nicht behindert werden. Was leider viele nicht wissen.

  7. says: Frenemy

    das ganze ist von der DB…etwas ähnliches wie S21..nur kein Bahnhof…

    es geht um die DB Räder…bestimmt hat die Bahn für die Rad-Strecke einige Millionen bezahlt….und das ganze bleibt ja auch schön oben!

  8. says: Frenemy

    ja..das ist wegen der Bahn.. was bringt es der Bahn wenn sie ganz viele neue Räder hat, aber keine Strasse dazu? Dann dachte sich die Bahn…zahlen wir halt auch bissle was am neuen Radweg…..

  9. says: dozy

    Genau! Eigentlich ist das nicht nur von der Bahn, sondern wegen S21!!! Da steckt dieselbe Mafia dahinter. Hab noch nicht verstanden wie, aber bestimmt!!EINSELF!

  10. says: Martin Sp.

    Aua!
    Eins: die DB hat diese Call-Bikes weil sie Fahrräder aus den Fernzügen halten will.
    Zwei: es ist eben kein Radweg!
    Drei: es gibt noch eine Welt außerhalb von S21.

  11. says: Thorsten W.

    So abwegig finde ich Frenemys Theorie gar nicht… es gab (oder gibt?) in Stuttgart ja irgendwann auch plötzlich einige Extra-Autoparkplätze für Autos bis 3,20 (glaube ich) Länge… und sogar auf den Schildern war zu erkennen, für welche Autos speziell diese Parkplätze gedacht waren…

  12. says: Martin Sp.

    Naja, da kann man sich jetzt streiten ob diese Parkplätze so erlaubt waren. Die Zeichen sind nicht in der StVO 😉

    Der Fahrradstraße an sich stehe ich zwiespältig gegenüber. Die Geschwindigkeitsbeschränkung gilt nämlich auch für Radfahrer *grmpf*

    Nebeneinander ist auch auf normalen Straßen erlaubt. Jedenfalls solange wie der nachfolgende Verkehr nicht behindert wird. Da Autofahrer sowieso ausreichend Abstand beim Überholen von Radfahrern halten müssen, ist das auf so gut wie jeder Straße mit zwei Spuren in einer Richtung der Fall 😉

  13. says: julia

    muss er halt mit seinen riesen schlitten bissle aufpassen. aber mei, der fährt damit ja auch am hans-im-glück-brunnen rum, dann gehts auch auf ner fahrrad-straße 😛

  14. says: Philgrooves

    Jetzt wisst ihr auch warum Stuttgart bisher so Fahrrad-unfreundlich ist: Weil die Bewohner, wie man hier in den Kommentaren sieht, mit Fahrrad-freundlichen Maßnahmen gar nicht klar kommen. :p

  15. says: matzeW

    Na das kann ja eiter werden, wenn sich gestresste pkwler mit gemütlichen radlern zur rushhour ein stelldichein geben.
    Dit wird lustich !! (-:

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