Wird man mit einem Club reich? Der Clubkalkulator

Ich kann es keinem verübeln: Nicht wenige Menschen denken, dass man mit einem Club schnell stinkend reich wird. Mit 20 stand ich selbst staunend im M1 und hab mir gedacht: Scheiße Mann, die tragen hier bestimmt die Kohle säckeweise raus. Witziges Beispiel so im Nachhinein.

Man kann mit einem Club freilich Geld verdienen (und in manchen Fällen garantiert auch nicht wenig Geld). Muss auch letztendlich so sein, weil ich kann mich in den letzten zehn Jahren im Gegensatz zu sehr vielen Eröffnungen an sehr wenige Schließungen aufgrund Misserfolgs erinnern. War ja meist Abriss, Vertreibung, Umzug. Es läuft also. Irgendwie oder doch richtig gut?

Am Hungertuch nagen sicherlich die Wenigsten, aber oftmals, habe ich seit Jahren das Gefühl, das sieht man ja auch an gelegentlichen Debatten über Eintrittspreise, wird gerade im Nachtleben vergessen, dass ein Club ein ganz normaler Betrieb ist und – absolut unerwartet – das Geld nicht nur in eine Richtung fließt, sondern jeder Laden Abend für Abend einen seine Ausgaben hat. Aber wie eingangs gesagt, war selbst nicht besser.

Die Münchner Seite Brash.de hat schon vergangenen November eine Kalkulation aufgemacht.  Eher aus Münchner Sicht freilich.

„12 Euro Eintritt sind in einer Stadt wie Hamburg oder München normal. Macht bei 500 Gästen 6000 Euro Einnahmen an der Tür in einer Nacht.“

Zahlt man hier und da natürlich auch in Stuttgart, aber öfters mal nix bis fünf Euro. Da kann man natürlich wiederum diskutieren, was Club ist und was nicht.

Die einzelnen Positionen sind durchaus richtig, aber alles in allem liest sich der Artikel bissle witzig und auch sehr pauschal. Da wird der DJ pro Abend mit 4.000 veranschlagt die Securitys wiederum mit 15 Euro die Stunde. Kenne keinen Türsteher, der für 15 Euro die Stunde gegebenenfalls seinen Kopf hinhält und die Sache mit dem DJ hängt wiederum vom Konzept des Clubs ab. Folgende Regel kann man allerdings so stehen lassen (als im konkreten Fall von „großen/namhaften“ Bookings).

„Eine Faustregel besagt, dass die Kosten für die Künstler nie die Einnahmen am Eingang und laufenden Betriebskosten überschreiten sollten. Also 4000 Euro in diesem Fall.“

Den Pro-Kopf-Umsatz wiederum veranschlagt der Clubkalkulator mit 15 Euro pro Person („Als Faustregel gilt: Je mehr Touristen, desto höher die Getränkeeinnahmen“). Erscheint mir relativ hoch angesetzt, aber kommt auch hier bisschen drauf an, was alles Club ist, aber ich stell die Behauptung auf: Das schaffen in Durchlaufcity nicht allzu viele Läden (jaja, ihr braucht alle nen Hunni am Samstagabend, i know).

Beim konkreten Bespiel bleiben vor Steuern 1875 Euro übrig, „bleiben vielleicht noch 1000 Euro Gewinn“. Schlauer Tipp: Davon was zur Seite legen, weil es könnte ja auch eine Party mal floppen. Und das Fazit: Bis zur ersten Million dauert es ne Weile. Shit, aber wieder was gelernt und jetzt wisst ihr wie es läuft: Do it!

Artikel Clubkalkulator  

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