Biertasting mit Braumeister Felix Albrecht von der Dinkelacker Brauwerkstatt (Anzeige)

Am Ende unseres zweistündigen Treffens auf dem Weihnachtsmarkt – am Wilhelmer Stand probieren wir das von Felix Albrecht entwickelte und gebraute Dinkelacker Weihnachtsbier „Hoppy Christmas“ – kam die sehr große Frage auf, wer Bier, so wie wir es heute kennen, überhaupt erfunden hat. Gar nicht so einfach.

Zumindest das (welt)berühmte Reinheitsgebot, an das sich (bekanntlich) die restliche Welt nicht hält, hat seinen Ursprung im Jahr 1516. Ab 1918 wird’s schlussendlich als deutsches Kulturgut definiert, also jene Wissenschaft, aus den ausschließlich vier Komponenten Wasser, Hopfen, Malz und Hefe ein äußerst variationsreiches Getränk namens Bier herzustellen.

Und wenn Bier brauen eine Wissenschaft ist, dann ist Felix Albrecht ein Bierforscher. Seine echte Berufsbezeichnung lautet freilich nicht Bierforscher, sondern eben Braumeister. Seit einem Jahr ist Felix bei der Familienbrauerei Dinkelacker für die Innovationen zuständig.

Dafür sitzt der 27jährige „Jungbrauer“ nicht nur in seiner Brauwerkstatt, sozusagen die Ideenschmiede und Future-Lab der Familienbrauerei, sondern zieht auch mit der mobilen Brauwerkstatt durchs Land und über Feste (Stops u.a. auf dem Marienplatzfest) und lässt die Bierfans an seinen Kreationen teilhaben – nicht nur das, man sucht konkret den Austausch und die Meinungen von und mit den Bier-Lovers da draußen.

Und vielleicht steht eines Tages eine seiner Bierideen im Getränkemarkt. Vor Felix‘ Zeit wurde bereits in der Brauwerkstatt das Hopfenwunder kreiert, das bereits im Handel erhältlich ist.

Die mobile Brauwerkstatt ist mit vier Zapfsäulen ausgestattet, aus denen diesen Sommer u.a. das vom belgischen Witbier inspirierte „Witwork Orange“ (mochte Stanley Kubrick eigentlich Bier?), sowie das „Tropical Pale Ale“ und das schwarze „Malted Darkness“ floss. Die beiden letzteren dürfen wir in der Brauwerkstatt probieren.

Biertasting an einem Dienstagmittag, ab 13 Uhr, die Regel „Kein Bier vor Vier“ ist also komplett außer Kraft gesetzt. Eine Butterbrezel ist die Grundlage und die Tasting-Ausgangssituation folgende: Profi vs ahnungsloser Konsument, letzterer landet den ersten Brüller nach dem ersten Schluck Tropical Pale Ale: „Habe schon schlechtere Pale Ales getrunken.“

Felix lacht. Minutenlang. Breaking Ice with Disses. Dabei war das natürlich schwäbisch und somit das erste Lob des Tages, nur lieb gemeint. Von dem orangeroten, sommerlich-fruchtigen, leicht-schmeckenden Bier, für das Felix vier verschiedene Hopfenarten und drei verschiedene Malzsorten verwendet hat, könnte ich noch glatt noch drei mehr genießen, auch wenn es noch lange nicht Vier ist. Der Duft nach tropischen Früchten wie Melone und Mandarine lässt die bitteren zwei Grad draußen schnell vergessen.

Beim „Malted Darkness“ dagegen („ein dunkler Bock“), laut Felix unter Bierkennern das beliebteste Bier seiner Kreationen, verzieht es mir doch eher ein wenig das Gesicht, not my cup of beer. Er findet’s Hammer. Die schwarze Farbe kommt vom Röstmalz. Das geröstete Holz bringt Geschmack und Aroma ins Bier. Das geröstet Holz hat er in die Lagerung gegeben – das ist übrigens im Rahmen des Reinheitsgebots erlaubt. Das „Malted Darkness“ ist mir geschmacklich zu kräftig, der Duft aus Süßholz, Lakritz und Kirschnoten gefällt allerdings meiner Nase ziemlich gut.

Felix zeigt mir sein Malzlager.

Bis Felix eines seiner gebrauten Bieren erstmals verkosten kann, gehen schnell zwei Monate ins Land. Deswegen liegen auch immer mehrere Rezepturen in der Pipeline und werden anschließend verfeinert, nachjustiert, verworfen oder eben direkt für gut empfunden.

Zurück zum Weihnachtsbier „Hoppy Christmas“. Das war ohne Nachjustierung flott zapfbereit. Seine Intention war, eine weihnachtliche Geschmackskreation aus Marzipan, Rosinen und Honig zu erschaffen. Die Zunge spürt jedenfalls einen hohen Bittergrad, der von Felix bestätigt wird, und beim Riechtest bildet sich am Glasrand für mein Empfinden nach der Duft einer frisch geschälten Mandarine, „Interessant“, meint er dazu und wie dann doch jeder eine andere Wahrnehmung hätte.

Interessant wiederum für Ausstehende wie mich, wie viele Möglichkeiten es gibt (und in Zukunft geben wird), aus Wasser, Hopfen, Malz und Hefe immer wieder neue Biere zu kreieren. Gerade auch wegen so kreativen Bierbrauern wie Felix Albrecht und seinem Arbeitsplatz, der Brauwerkstatt von Dinkelacker.

Die Biere aus der Dinkelacker Brauwerkstatt gibt’s aktuell:
Das „Hoppy Christmas“ gibt es aktuell beim Stand der Wilhelmer Gastronomie auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Stuttgarter Rathaus

Das „Malted Darkness“ dagegen gibt es aktuell im Carls Brauhaus und im Stuttgarter Schlachthof
…und hin und wieder bietet die Dinkelacker Brauereigaststätte in der Tübinger Straße 46 Kreationen aus der Brauwerkstatt an.
Ansonsten: Watch out bis zum nächsten Sommer, wenn die Mobil-Einheit wieder durch Stadt und Region zapft – mit Felix am Zapfhahn, der gerne eure Fragen beantwortet.

+++ Anzeige +++ Advertorial +++ Werbung +++ Prospekt +++

Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert