Unbite: Noiserock ist Ehrensache

Foto: Unbite, Bandcamp

Im fortgeschrittenen Alter nehme ich mir rotzfrech raus, bei Noiserock in erster Linie an Steve Albini, Unsane, Barkmarket, Jesus Lizard und anderen geilen Scheiß vor früher zu denken.

Zu ruppig, zu wüst, zu kantig und so weiter, um als gescheiter Karriereplan zu laufen. Zu geil, um einen Bogen darum zu machen. Noiserock hält heute noch, was „Grunge“ eigentlich versprochen hatte. 

Unbite aus Stuttgart hauen ebenfalls grob in diese Kerbe. Haben nach einer EP nun auch ihre erste „richtige“ Platte fertig – beim polnischen Label Antena Krzyku. Und natürlich ist „Fang“ auch ein bisschen anstrengend. Fällt mir aber nur „geil“ ein, gibt ja eh schon zur Genüge Musik, die nur abgestellt wurde, um irgendeinen Lifestyle zu bewässern.

„Fang“ ist schön trübes Abwasser. Der Bass von Daniela Schübel knarzt und sägt wie verrückt, ihr Gesang, schön entrückt, die Gitarre von Bastian Stich flirrt und klirrt – und die Drums von Helge Gumpert bumsen und scheppern auch ordentlich was weg. Ganz klare Win-win-win-win-Geschichte.

Bonuspunkte: Auf dem Cover von „Fang“ sind ein Hund und eine Handgranate. Was soll da schiefgehen? Außer, falls das „Fang!“ bedeutet und der Hund die Handgranate fangen soll.

Das gibt ja a) eine riesen Sauerei und b) sollten Hunde eigentlich keine Handgranaten fangen. Viel zu gefährlich. Man weiß doch, wie schusselig Hunde manchmal sind.

Hier, „Fang“ von Unbite:

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