DJ Friction presents: Ground Control – Boogie Some More

Es ist bestimmt schon über fünf Jahre her, dass ich von Frico Boogie-Beat-Entwürfe gehört und gemeint habe, hol doch einen Sänger dazu. Und er gemeint hat, klar, da bin ich schon dran.

Offiziell bzw. lt. eigener Aussage hat er dann vor fünf Jahren konkret mit der Arbeit an einem kompletten Boogie-Album begonnen. Manche Sachen brauchen eben etwas länger, um dann gut und fertig zu werden. Ab heute erhältlich: DJ Friction presents: Ground Control – Boogie Some More. 

Kurzer Ausflug, was Boogie überhaupt ist: So nennt man, und das wusste ich lange nicht, Disco von Anfang der 80er Jahre. Schon vorher, aber vor allem durch Friction habe ich diese Musik kennen- und liebengelernt. Früher hat Disco für mich vor allem in den 70ern stattgefunden.

Das Besondere an Boogie ist mir dann klar geworden: Der Glamour und die Musikalität von 70s-Disco treffen auf die neuen technischen Produktionsmöglichkeiten der 80er mit Synthesizern und Sequenzern (DJs kennen den Unterschied, wenn sie 70er oder 80er Disco mixen wollen) und ergeben so einen bis dahin unbekannten Groove und fetten Sound.

Ein guter Einstieg in das Genre ist zum Beispiel die Compilation „80s Groove Anthems“ aus der Mastercut-Serie. Die habe ich auch in unserer 52 Albums-Serie vorgestellt – alle Hits auf einem Haufen, von Shalamar über The Whispers bis D-Train.

Zurück zu Friction: Er ist bekennender und großer Boogie-Fan mit umfassender Plattensammlung. Er hat in dieser Zeit angefangen aufzulegen und sich nun einen langgehegten Wunsch erfüllt, ein komplettes Boogie-Album zu produzieren.

Dabei hat er es geschafft, den Groove von damals wieder aufleben zu lassen bzw. auf den Kopf zu treffen, mit all den Gefühlen und dem unbedingten Tanzzwang. Konsequenterweise verzichtet er völlig auf neue Einflüsse, Remix-Elemente oder Samples. Stattdessen helfen der ein oder andere live eingespielte Bass und verschiedene Gastsänger wie David Withley (schon auf seinem letzten Soloalbum „Soulsonic“ vertreten) bei der Zeitreise.

So ist „Boogie Some More“ wahrscheinlich das erste echte Boogie-Album, das nach den 1980ern erscheint – und das macht es so einzigartig. Dabei ist es keineswegs eintönig, die ganze Bandbreite des Genres von Disco-Stampfern über Elektro-angehauchte Beats und Rap bis zu 80s-Soul ist vertreten.

Und man hört jedem Track Fricos Spaß an der Sache an, den er an Liebhaber, Connaisseure und für durchtanzte Nächte unter der Discokugel weitergeben will.

DJ Friction presents: Ground Control – Boogie Some More erscheint heute auf SedSoul und ist digital (iTunes, Amazon etc.) erhältlich und auf CD.  

Und DJ Crypt hat einen Snippet-Mix gebastelt:

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