Stuttgart 21: Schlossgarten-Philharmonie und Museum der Kulturen

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(Dieser Blog kennt nur eine Grenze: Das Querformat. Bild: Stadt Stuttgart)

Unser OBle hat vorgeschlagen, S21 mit zwei Kultureinrichtungen aufzuwerten, eine Schlossgarten-Philharmonie und ein Museum der Kulturen in unmittelbarer Nachbarschaft zum alten und neuen Bahnhof (welcher neue Bahnhof?). Spatenstich: 2019.

Fett Mann, da bin ich 42 und komm langsam ins Alter, in dem man sich für so einen Kram interessiert. Wie wärs denn noch mit einem Stuttgart-Club-Museum? Die Stangen aus dem Hi? 1210er aus dem Oz? Die Seilbahn-Schaukel vom Perkins Park? Die Colibri-Partyrampe? Eine Miniatur-Theo-Heuss?

Pressemitteilung Stadt Stuttgart 

Die Schlossgarten-Philharmonie soll etwa 3000 Besuchern von Konzerten und Veranstaltungen Platz bieten. Schuster sieht den Bedarf bereits durch die Überbuchung der Liederhalle belegt: „Eine solche Halle an einem verkehrlich optimal angeschlossenen Ort – Stadtbahn, S-Bahn, Fernzüge –  wird Stuttgarter und viele Gäste aus der Region und von weit her anziehen.“

Prof. Werner Sobek – Präsident der Gesellschaft für nachhaltiges Bauen – präsentierte auf dem Kultursymposium eine architektonische Ideenskizze für Philharmonie und Museum unter einem gemeinsamen gläsernen Dach direkt gegenüber dem alten Hauptbahnhof.  (siehe oben)

Das Museum der Kulturen soll den Sammlungen des Lindenmuseums Platz bieten und sie in einen neuen Zusammenhang stellen. Schuster: „In Stuttgart leben Menschen aus über 170 Nationen. Wir verstehen uns deshalb auch als ein ‚Mikrokosmos der Vereinten Nationen’. Dieser Reichtum der Kulturen, den die Menschen in ihren Heimatländern entwickelt haben, spiegelt sich in unserer Stadt nicht in ausreichendem Maße wieder.“

In seiner Rede betonte Schuster auch die einzigartigen städtebaulichen Gestaltungsmöglichkeiten, die sich in den künftigen Baugebieten von Stuttgart 21 eröffnen:„Die Frage der Stadtentwicklung außerhalb des Bahnhofs ist eine ureigene kommunale Angelegenheit, zumal die Stadt die gesamten Grundstücke bereits erworben hat. Deshalb lohnt sich das gemeinsame Nachdenken und die Diskussion über die Frage: Wie soll dieser neue Teil unserer Stadt zu Beginn des 21. Jahrhunderts aussehen?“

Das Verkehrsprojekt Stuttgart 21 sorge dafür, dass Stuttgart und seine neuen Stadtteile mit der „Magistrale für Europa“ mit Metropolen von Paris bis Budapest und Bratislava verknüpft ist. Die Lage im Zentrum dieser Ost-West-Achse sei zugleich auch eine Chance, sich als kulturelles Zentrum in Mitteleuropa stärker als bislang zu entwickeln.

Stuttgart 21 biete außerdem die historische Chance, einen rücksichtslosen Eingriff rückgängig zu machen: „Vor rund 100 Jahren wurde begonnen, Grünflächen und Parkanlagen in Richtung Neckar zu zerstören, um rund 120 ha Schotter- und Gleisflächen Platz zu machen. Unsere Stadt wurde zerschnitten und weiterer Entwicklungsflächen im Talkessel beraubt.“

An diese Stelle solle nun „herausragender Städtebau“ treten und „kulturelle Einrichtungen die unseren Bürgern dienen und die zugleich weit über Stuttgart hinaus als kulturelle Leuchttürme ausstrahlen.“

Schuster beschrieb in seiner Eröffnungsrede zum Kultursymposium mehrere Grundlagen für Urbanität – zugleich eine Philosophie des Lebens in Stuttgart 21: „Eine Stadt soll Individualität ermöglichen. Jeder soll ein selbstbestimmtes Leben führen können. Zugang zur Bildung für alle ist dafür ein wichtiges Instrument, denn es geht nicht nur um wirtschaftliche Freiheit. Bürgerinnen und Bürger sind mehr als die Konsumenten von fast Food und Kunden von Shopping Malls. Wir brauchen öffentliche Plätze und Gebäude als Freiräume für jedermann – ohne Konsumzwang.

Deshalb war es mit so wichtig, dass die Stadtbibliothek als das zentrale Gebäude in der Mitte des ersten Bauabschnitts des Europaviertels entsteht.“

Schuster setzt auf das „gemeinsam gestaltende Miteinander“ – auch und gerade beim Entstehen der neuen Stadtviertel. Dort soll es keine Ausgrenzungen und Abgrenzungen geben – im Gegenteil: „Im Rosensteinviertel wollen wir Wohnstrukturen für alle sozialen Schichten fördern.“ Dazu gehört auch die Förderung der kulturellen Pluralität in der Stadt: „Die Vielfalt der Nationalitäten und der Identitäten gilt es zu verbinden mit der Identität als Bürger einer Stadt, als Mitglied der Bürgerschaft.“

In den nächsten Symposien werden weitere Facetten von Stuttgart 21 beleuchtet: Am 3. April geht es um „Nachhaltigen Städtebau – Nachhaltiges Bauen“. Weitere Themen werden sein: „Die mobile Stadt – Mobilität in der Stadt“, „Soziale Stadt, die Stadt für alle“, das Thema: „Ökologie – Stadt, Stadt – Ökologie“ sowie „Die Zukunft des alten und neuen Hauptbahnhofs – Funktionen, städtebauliche Einbindung und Denkmalschutz“

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5 Comments

  1. says: franz von assisi

    hat der kerle eigentlich nix besseres zu tun als unsere steuergelder in irgendwelche prestigeobjekte zu stecken? weg mit dem oberhorschtie!!

  2. says: handzon

    Schuster ist halt der echte Oberhorschtie. Aber nen Museum und ne Philharmonie find ich jetzt mal nich‘ soo scheisse. Bin ich ja mal gespannt ob ich noch lebe wenn das alles fertig ist..

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