Amoklauf an der Albertville-Realschule in Winnenden

reporter

Ich hab kurz überlegt, ob der Amoklauf in Winnenden hier Thema sein sollte. Wenn man so nah dran wohnt und auch noch ein Kind in der Schule hat, dann macht man sich schon seine Gedanken – auch wenn ich (zum Glück) niemanden persönlich kenne, der direkt betroffen ist.

Ich hab von der Geschichte zum ersten mal in London am Flughafen gehört („Massacre in Winnenden“), und prompt waren tatsächlich ein paar Englische Filmteams samt seriös aussehenden Reportern auf dem Weg nach Winnenden mit im Flugzeug (siehe Foto) – irgendwie surreal.

Zudem ist mir bei der Berichterstattung im Fernsehen etwas aufgefallen und übel aufgestoßen – als ein Reporter aus der Kirche in Winnenden berichtet hat, wo ein Trauergottesdienst stattfand, stellte sich ein unbeteiligter Mann permanent ins Bild…

Irgendwann ist mir dann eingefallen, wer das ist: Thomas Hornauer. Dieser unsympathische Kollege wurde bekannt, als er 2003 den Regionalsender B.TV übernommen und zum Esoterik-Call-In-Sender „Telemedial“ umgebaut hat. Später hat er aufgrund diverser Skandale die Sendelizenz verloren.

Legendär ist sein „Motivationsvideo“ nach der Übernahme von B.TV – das sagt wohl einiges über ihn aus, und dass er jetzt das Medienaufgebot in Winnenden für was auch immer nutzt – irgendwie beängstigend.

Nachtrag:

Wie ich jetzt erst gelesen habe, gab es da die Geschichte einer Augenzeugin, die angeblich die Nachricht des Amoklaufs per Twitter als erste vermeldet hat – das ist aber, wie so vieles was momentan zu dem Thema durch die Presse geht, ein Fake bzw. stimmt einfach nicht.

63 replies on “Amoklauf an der Albertville-Realschule in Winnenden”
  1. says: Hütti

    Hab mich auch schon gewundert, dass ihr das Thema nicht früher hier behandelt habt, aber deine Überlegungen es hier zu diskutieren sind natürlich richtig.
    Wie sicher alle bin ich auch mega geschockt, da unter anderem die Kinder meiner Cousine auf die Schule gehen und samt SEK evakuiert wurden. War irgendwie sehr merkwürdig, da ich in Mannheim studiere und auf einmal sowas, so nah der Heimat passiert.

  2. says: Dori

    War auch in London als ich die Nachricht bekamm. Grad auf dem Weg zum Flughafen an der Liverpool Street las ich nur „Massacre in Stuttgart“. Mir ist erstmal das Herz in die Hose gerutscht.

  3. says: liljenvar

    journalistische wichtige aufklärungsarbeit oder aasgeier, die grenze ist leider erschreckend fließend.

    gestern morgen während des ausnahmezustandes war ich in winnenden leider zu fuß unterwegs, weil ich verrückt wie ich war, dachte ich müsste zur arbeit…da hält ein auto mit zwei naseweißen jungs: „wo gehts denn am schnellsten zur, albertville realschule? hier vorne ist alles zu!“. (ja klar ihr idioten ist ja auch massig polizei, kranken wagen und besorgte eltern zu recht auf die selbe idee gekommen, deren zugang ihr blockiert!) auf dem auto stand „nonstop pop&rock 107.7“. ein kleiner fetziger bericht über einen amoklauf zwischen „eye of the tiger“ und „summer of `69“? sie gaben mir dann noch den freundlichen rat, besser nicht alleine auf der straße zu bleiben.

    da kommt man schon ins nachdenken, wenn die kiddies, die wie mein eindruck ist, heute irgendwie ziellos in der gegend rumirren an jeder ecke ein mikro unter die nase gehalten kriegen. das ein oder andere gesichtchen kennt man auch auf den bildschirm wieder und denkt, mensch lukas*, das hättest jetzt besser nicht gesagt und wenn du ein bischen älter wärst, könntest du das wissen.

    überhaupt kann man hier sprachlich nichts tun, was die situation irgendwie besser machen hilft, nur den stapel an banalitäten so hoch bauen, dass er einem auf den kopf fällt.

    was nicht heißt, dass ich die medienberichterstattung als ganzes infrage stelle. es ist richtig und wichtig die gesellschaft zu informieren. thema ist nur art und weise.

    aber dieser überhang zu bild und emotionen – der natürlich ein medienlogisches phänomen darstellt – wird einem in solch traurigen tagen immer wieder aufs neue bewusst.

  4. says: KemiHa

    DWDL, Unglaublich: Thomas Hornauer (Ex-Kanal Telemedial) drängt sich minutenlang ins „ZDF Spezial“ zum Amoklauf http://arm.in/1il – dieser Typ ist so krank. Unfassbar wie jemand wie er überhaupt jemals eine Sendelizenz bekommen hat. Der arme „Herr Dürr“, der im Motivationsvideo gleich als erster dran glauben muss, ist heute übrigens Pressesprecher unserer Landesmedienanstalt LFK ;-))

  5. says: Kutmaster

    Die Mutter meiner Freundin arbeitet in Waiblingen im Krankenhaus – die haben die angeschossenen und verletzen Kinder aufgenommen. Ich brauch sicher niemandem zu sagen, wie fertig die mit den Nerven war.

    Unglaublich. Der Typ ist definitiv das Arschloch des Jahres. Früher sind solche Vollidioten am Hauptbahnhof vor die S-Bahn gesprungen, wenn sie einen aufsehenerregenden Abgang haben wollten, heute muss wohl alles ein wenig spektakulärer sein.

    Das Schlimme ist, daß sich jetzt garantiert noch mehr verkopfte Pickelnerds von dem ganzen Medienhype um diesen Irren inspiriert fühlen.

  6. says: Wasilis

    Die Tochter der Cousine meines Vaters ging in die Arbertville-Realschule, Gott Sei Dank ist ihr nichts passiert, mein Beileid an die Eltern der getöteten Kinder.

    Tim Kretschmar war schwer depressiv, ihn haben seine Mitschüler gemobbt, ich kann aufgrund persönlicher Erfahrungen mit Mobbing begreifen, das was er getan hat.

    Wenn man blind vor Wut ist und keine andere Lösung „kennt“ als Rache bzw. Selbstmord, wenn man jeden verdammten Tag angepöbelt wird (egal ob Schule oder Arbeitsplatz), dann ist Amok das Ergebniss. Seine Eltern haben auch eine Teilschuld, weil sie Waffen zu Hause aufbewahrt haben, und 1 davon lag nicht im Safe mit den anderen.

  7. says: Kutmaster

    Puh, also die Pubertät ist nicht leicht zu verkraften, speziell wenn man so ein Würstchen wie dieser Typ ist. Aber rechtfertigt so eine Kinderkacke wie Schulhofmobbing etwa, das man mit ner Baretta im Anschlag durch die Strassen zieht und stoisch auf alles ballert was sich bewegt?

    Von den armen Schweinen, die früher bei uns an der Schule gemobbt wurden ist auch keiner Amok gelaufen. Im Gegenteil, die habens allen gezeigt und an irgend ner Elite-Uni studiert.

    Ich habe mir vorhin dieses Handyvideo angesehen und war geschockt wie ruhig der da rumläuft nachdem er 15 Menschen erschossen hatte. Der hatte nicht nur Depressionen, der war eindeutig Irre. Ich kann das nicht nachvollziehen.

  8. says: martin

    kam gerade von der stadt:

    13. März 2009
    Im Festssaal (1. OG) des Stuttgarter Rathauses liegt ab sofort ein Kondolenzbuch für die Opfer des Amoklaufs in Winnenden und Wendlingen aus.
    Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster hat sich heute als erster eingetragen. Bis Ende nächster Woche haben die Stuttgarter Bürgerinnen und Bürger so die Möglichkeit, der Toten zu gedenken.

    Das Stuttgarter Rathaus ist von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

  9. says: julia

    ich frage mich, was die eltern von so jemandem im anschluß durchmachen. klar, die sind nicht die opfer, aber hey wir wissen ja selber, dass eltern auch nicht immer bei allem handeln können. immerhin haben sie ihn ja wohl in psychatrische behandlung geschickt, aber wenn er keine lust hatte, sich von seinen eltern oder sonst jemandem helfen zu lassen, dann kann man denen auch nicht immer die schuld geben.
    eigentlich können die nur auswandern oder sich anderweitig verabschieden, wenn der sohn sich zu sowas entwickelt hat… da wird man doch nie mehr froh im leben. brutal, wenn man überlegt, dass das eigene kind im heimatörtle sowas anrichtet.

  10. says: Le Mischi

    hmm, ich sehe es so: es ist richtig, dass die staatsanwaltschaft gegen den vater ermittelt – niemand sollte eine schusswaffe (vor allem so was großkalibriges!) offen zu hause rumliegen lassen und dann auch noch 4.000 schuss munition. mein gott, da kann mir keiner mehr was erzählen, dass man da nicht auch irgendwie einen an der klatsche hat, wenn man genug waffen und muniton für einen kleinkrieg zu hause bunkert.

    ich hab mich gestern mit meiner frau und einem freund, der uns besucht hat, darüber unterhalten. die kernfrage muss ja lauten: wie kann man so was verhindern? meiner meinung ganz einfach: keine waffen in deutschland – ausnahme polizei, militär, personenschützer und jäger. also nicht irgendwelche typen, die einmal im jahr in ihrer jägertracht durch ihr dorf dackeln, sondern die jungs mit amtlichem auftrag. und wer unbedingt in einem schießverein sein muss: bitte, dann werden die waffen eben dort in einem schutzraum verwahrt. beim bund müssen die soldaten nach dem rumballern mit scharfer munition jede patronenhülse einsammeln, weil es sonst ärger gibt. unfassbar, dass zivile waffenbesitzer nicht stärker kontrollliert werden.

    das problem ist nur, dass sich wahrscheinlich kein politiker an sowas rantraut, weil es in deustchland 2 millionen mitglieder von schützenvereinen gibt…

  11. says: knoxville

    echt lustig mischi – mal wieder so’n fall von wenig ahnung, völlig von der realität entfernt, aber populistisch den finger heben – sorry. besser als du könnten das unsere tollen politiker, die sich jetzt mit völlig abwegigen forderungen wieder alle in der vordergrund drängen wollen, kaum. killerspiele verbieten hast du noch vergessen…

    bin selber kein sportschütze oder sowas, aber ich denke nicht, dass immer neue verbote die welt besser machen…is zwar schade – aber tatsache.

  12. says: Sebastian

    Fuck! Fuck! Fuck!

    Was soll man in so einer Situation schon anderes sagen? Ich habe 1998 meine Mittlere Reife auf der ARS gemacht. Da steht auch so in meinem Facebook-Profil. Sofort haben mich zwei CNN-Fuzzis wg. einem Interview angemailt. Was soll die Shice? Als ob ich, derjenige vor über 10 Jahren die Schule verlassen hat, auch nur annährend etwas zu den grausamen Geschehnissen sagten könnte…

    Lustig das auch noch andere den Hornauer in dem Special identifiziert haben. Ich wurde richtig aggro, als ich ihn die ganze Zeit hinter dem Reporter hab rumeiern sehen! Dieser Typ muss einfach ein für alle Mal von der Mattscheibe verschwinden!!!

    Eben habe ich bei der BLÖD-Zeitung den Augenzeugenbericht von Selina gelesen. Wie bei BLÖD üblich wurden anscheinend die Namen der Opfer nicht abgeändert! Zumindest der Junge der die Kugel ins Bein (den Zeh) bekommen hat, heißt tatsächlich so. Er hat uns früher immer beim Basketball spielen vor der Garage zugeschaut! Verdammt, erstmals kann man nicht sagen „Das ist ja ewig weit weg“! Stattdessen fällt mir nur der DSF-Slogan „Mittendrin, statt nur dabei“ ein. Kranke Welt! 🙁

  13. says: JMO2

    Computerspiele, Waffen, Schützenvereine… Immer schön Gesetze gegen alles fordern! Die Gesetze wirken doch eh nix! Wenn ich einen Amoklauf machen will, dann finde ich meinen Weg auch mit scharfen Waffengesetzen! Und ein Computerspiel finde ich an tausend Ecken der Welt!
    Da wird mal wieder die Aussicht auf Sicherheit verkauft um die panische Bevölkerung zu beruhigen und man klatscht den schärferen Gesetzen wieder Beifall.

    Man will natürlich nicht einfach mal eingestehen, dass man manchen Dingen hilflos gegenübersteht. Wenn jemand in die Schule meiner Kinder einmarschieren will und dort ein Blutbad veranstalten will, dann kann das keiner verhindern, da gibt es kein hilfreiches Gesetz!

    Und das beste ist es, die Waffen aus den Privathäusern in einen großen Tresor in den jeweiligen Schützenvereinen zu verschieben. Da wird sich das organisierte Verbrechen freuen, wenn eine unbewachte Schützenhütte oft tagelang leersteht und man auf einen Schlag hunderte Waffen bekommt…

  14. says: Thorsten W.

    Ich find der Mischi hat gar nicht so unrecht. Natürlich wird die Welt nicht rosa, nur weil Waffen verboten werden. Aber ich frag mich schon auch, warum ein Privatmann, ob im Verein oder zu Hause, überhaupt SCHARFE Munition braucht. Man kann doch auch mit diesen Luftdingern oder Farbkugeln rumballern, oder? Ich hab das sowieso noch nie kapiert, mich hat’s auch noch nie zum Gotchaspielen oder so’n Scheiß gezogen…

  15. says: julia

    also wir hatten früher auch so ein luftgewehr dingens im haus, frei zugänglich für alle. war glaub aus den ehemaligen schützenvereinzeiten von meinem dad. munition gabs bestimmt auch irgendwo. aber ich hätt mich nichtmal auch nur in die nähe von dem ding gewagt.
    ich glaub da spielt schon auch die erziehung mit rein. entweder es gibt ne klare ansage, finger weg, oder aber man baut sich in den keller so ein schieß-übungs-ding und läßt den sohnemann dort schießübungen machen (wenn es wirklich so war wie die presse schreibt).
    das ist natürlich nicht unbedingt sinn des ganzen. aber auch das muss eigentlich nix heißen. nicht jeder heranwachsende, dessen eltern im schützenverein sind und waffen zu hause haben, ist ein potentieller amokläufer. da spielt schon noch ein bisschen mehr mit rein, wie z.b. mobbing, depression, psychischer knacks und was weiß ich. keine ahnung wie sich solche leute zu sowas entwickeln.
    das thema mit den ballerspielen finde ich fragwürdig. verbieten bringt gar nix und ob man davon so dermaßen aggro wird, weiß nicht.

  16. says: Wasilis

    Die Eltern müssten ihren Sohn helfen, anstatt einfach ihn in psychischer Behandlung zu schicken. Sie müssten mit ihm kommunizieren, zuhören und ihm zu seinen Problemen beistehen. Vor allem alle Waffen NICHT im Haus lagern.

    Seine Lehrer hätten erkennen müssen dass er gemobbt wird, scheinbar wurde er nicht für kurze Zeit gemobbt sondern lange.

    Mobbing über lange Zeit ist traumatisierend und man bekommt Depressionen.

  17. says: Le Mischi

    @ knoxville: stimmt, ich hab keine ahnung, hab ich auch nie behauptet. ich verstehe einfach nur nicht, warum jemand in deutschland eine 9 mm-Pistole mit 4000 Schuss Munition zu Hause haben muss. dafür gibt es – meiner ganz persönlichen meinung nach – keinerlei grund. und ja, ich glaube, dass das ein sinnigeres verbot ist, als z. b. die überlegung, unter18-jährigen den besuch im solarium zu verbieten. und ja, ich glaube, dass da der staat mit einem verbot was tun muss.

    ABER: ich bin gerade GEGEN ein verbot von computerspielen oder anderen medien, dass du mir eben unterstellst. warum? weil da draußen sicherlich viele pubertierende jugendliche rumlaufen mit ernsthaften problemen, komplexen und minderwertigkeitsgefühlen, die mit computerspielen vielleicht einen weg finden, ihre aggression zu kanalisieren. ich glaube nämlich nicht, dass ein computerspiel jemanden zum amokläufer macht. dass die meisten amokläufer solche spiele besaßen, liegt vielleicht eher daran, dass sie vor dem realen amoklauf versucht haben hier ihre anerkennung zu bekommen und ihre wut auf die welt verrauchen zu lassen. ich glaube auch, dass es vielleicht viele abhält, scheisse zu bauen und sie – schwupps! – ehe sie sich versehen, die schwierige und hochemotionale phase der pubertät (in der sich nun mal die meisten amokläufer befinden) mit games zocken verbracht haben und sich vieles ab einem gewissen alter in rauch auflöst.

    hui, jetzt hab ich ein fass aufgemacht, gell?

  18. says: Le Mischi

    @ jmo2: nochmal: ich hab nie ein verbot von games gefordert, s.o. das mit den abgelegenen schützenhäusern: agreed. vielleicht waffen und munition separat lagern? muni im schützenhaus, knarren daheim? keine ahnung. wie gesagt, ich bin aber der meinung, dass eine privatperson keine 18 schusswaffen braucht. sorry.

  19. says: Busyicer

    ich finde es auch schwachsinnig das privat personen waffen daheim haben und dann auch noch scharfe munition.
    WTF?!? wer braucht sowas daheim?
    wie mischi schon sagte sowas sollte wirklich dann in einem tresor von so einem verein befinden und nicht daheim im tresor.

    zudem finde ich es schade, das jetzt erst wieder übersowas geredet wird wenn was passiert.

    und ganz schlimm finde ich wie die medien verschiedene gründe für sowas suchen. ballerspiele oder auch musik…

    z.b. hat kaas vor kurzem die thematik in einem track verarbeitet und was haben die medien besseres zu tun ohne den track zu kennen? diesen track auch als auslöser zunehmen.
    lest euch das hier bitte auch durch
    http://www.chimperator.de/

  20. says: knoxville

    also zu den 4000 schuss kann ich dich vielleicht aufklären – sportschützen kaufen die dinger tausenderweise um so einen besseren preis zu kriegen. für’n 50er pack zahlt man je nach kaliber bis zu 2 ören pro schuss – wenn die aber gleich 2000-3000 abnehmen, eben nur noch so 30 cent…

    18 waffen im haus find ich natürlich auch übertrieben… 😉

  21. says: JMO2

    Mischi: Mein Post war nicht explizit gegen dich gewendet, sondern hielt sich mehr allgemein zu dem großen Trara was, zu recht oder unrecht, jetzt abgezogen wird.

  22. says: derPaddi

    Also groß will ich mich eigentlich nicht dazu äußern, wird ja eh schon genug g’schwätzt.
    Neues „Insiderwissen“ besitze ich auch nicht – und brubbeln kann jeder :D.
    Ich persönlich war gar nicht betroffen – meine Familie schon.
    Mein Stiefbruder war mit diesem Tim K. bekannt, eine Freundinn meiner Schwester hat dort eine Freundinn verloren, mein kleinster wurde 3 Stunden im Klassenzimmer eingeschlossen. (Großfamilie :D)

    Warum, wieso, weshalb man so etwas macht? Wird man wohl nie beantworten – allerdings kann man sich auch Monster schaffen.
    Wenn man mit seinem Sohn in der Hauseigenen Schussbahn, auf bewegliche Ziele, schießen übt und einem bekanntlich depressiven Jungen damit auch noch im Umgang mit Waffen schult..! Na dann weiß ich auch nicht.

    Gedanken sollte man sich auch um die Mitarbeiter der Firma des Vaters machen. Auch 120 Leute die für den Moment erstmal vor dem nichts stehen – die Firma ist erstmal dicht.

  23. says: Fil

    @Mischi
    Das die Täter sich überwiegend in der Pubertät befinden stimmt zumindest laut einem Taz Interview mit dem Experten Lothar Adler nicht ( http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1/es-gibt-beim-amok-keine-zunahme/ ). Auch gibt es wohl keine Zunahme der Amokläufe wie es von den Medien suggeriert wird.

    @all
    Also ich habe die ganze Medienberichterstattung als sehr unschön empfunden.

    Angefangen von den vielen Falschmeldungen. Wobei die krasseste der gefälschte Foreneintrag war. Durch die Bank haben alle Medien davon berichtet (Tagesthemen 20 Uhr Aufmacher).Obwohl Zweifel an der Echtheit schon früh aufgekommen sind.

    Über die Tatsache, dass jeder der sich nicht wehren kann oder nicht will vor die Kamera gezehrt wird. Da stehen dann Kinder, sichtlich unter Schock, die von den „mitfühlenden“ Reporten mit Suggestivfragen bearbeitet werden. Oder eben Leute die Tim K. mal vor zwei Jahren aus der Entfernung gesehen haben und jetzt ihre 15 Minuten Ruhm auskosten. O-Ton Jugendlicher: „Tim hatte nur zwei Freunde auch beide deutsche Staatsbürger
    (warum auch immer deren Nationalität wichtig ist). Er hat den ganzen Tag Counterstrike gespielt.“ Dabei sieht man ihm genau an, dass er gerne mal ins Fernsehen kommen will und natürlich weiß er auch was der Reporter hören will.

    Überhaupt wird innerhalb kürzester Zeit ein genaustes Bild gezeichnet wer dieser Tim K. war. Natürlich hatte er Killerspiele, Gewaltvideos und Pornos auf dem PC (welcher 17jährige nicht?). Natürlich war er ein introvertierter Einzelgänger. Und natürlich litt er an der schweren psychischen Störungen (Depressionen, so wie zig Millionen andere Deutsche auch). Alles passt in das Klischeebild eines Amokläufers und wenn nicht wird nachgeholfen (siehe Fake Ankündigung im Internet).

    Hauptsache simple Antworten finden auf die Frage wie jemand zu so einer Tat fähig ist.

  24. says: julia

    @fil: ja die berichterstattung fand/find ich auch schlimm, stimme dir da komplett zu. wer da so vor der kamera stand und seinen senf dazugegeben hat, wahnsinn.

    @paddi: und das mit der firma des vaters hab ich mir auch schon überlegt. der kann ja zumachen und die leut entlassen, mit denen will doch keiner mehr zu tun haben. man könnte jetzt sagen selber schuld, aber ich kann es nicht beurteilen, was da in der familie wie ablief, wahrscheinlich kann das keiner so genau, deshalb bewerte ich das mal nicht so.

  25. says: Le Mischi

    @ fil: hmm, hab im radio einen anderen psychothreapeuthen gehört, der eben gesagt hat, dass wohl viele amokläufer in der pubertät sind bzw unter postpubertärem stress leiden.zitat herr adler: „Was stimmt: Die Amokläufer werden tendenziell jünger.“ vielleicht greifen beide auf die gleiche quelle zurück und interpretieren sie unterschiedlich? vielleicht habe ich mich aber auch verhört.

    aber ganz davon abgesehen wollte ich damit auch eher auf die problematik „jugendliche amokläufer“ in kombination „sündenbock medien/computerspiele“ eingehen. ich denke auch nicht, dass die amokläufe zunehmen. und ich gebe dir absolut recht: die berichterstattung war furchtbar.

  26. says: Thorsten W.

    Die Berichterstattung ist absolut fragwürdig. Was schickt BBC oder sonstwer per Flugzeug n Team nach Winnenden? Worüber können die berichten, was nicht schon über die Agenturen kommt?

    Am besten fand ich Stern TV am Mittwoch Abend, wo sie einen Bekannten von Tim K. live im Studio angekündigt haben. Es gab dann doch nur ne Liveschalte nach Winnenden, und auf die Frage „Du kanntest Tim doch gut?“ kam die Antwort „Naja, eher so vom Sehen“…

  27. says: knoxville

    digges WORD. berichterstattung war oberpeinlich und sowas von sensationsgeil. selbst von mir bisher als seriös eingeschätzte onlineportale haben halbstündlich boulevardmäßig die dümmsten spekulationen rausgehauen und dann wieder revidiert.

    na ja, in zeiten des internet bleibt aufgrund des großen aktulitätsdruck eine seriöse recherche völlig auf der strecke. ging echt gar net….digges PFUUUIII an die ganzen „journalisten“-schmierfinken…

  28. says: Sebastian

    @Berichterstattung: In mehreren Berichten ist eine dunkelhaarige Frau zu sehen die der Kamera erzählt, dass ihre Tochter auch in einer der betroffenen Klassen war & jetzt verängstigt zuhause hockt. WTF? Was lallt die Alte in die Kamera, anstatt sich zuhause um ihre schwer traumatisierte Tochter zu kümmern??? No comment…

  29. says: Fil

    Die Journalisten bewegen man sich auf einem schmalen Grad.

    Auf der einen Seite muss ja berichtet werden und die Öffentlichkeit hat ein Recht auf Information. Auf der anderen Seite sollte aber etwas Zurüchhaltung geübt werden aus Rücksicht vor den Angehörigen der Opfer, aber vorallem auch um Nachahmungstäter nicht anzustacheln. (Es gibt ja einen Pressecodex über Suizide nur sehr begrenzt zu berichten).

    Warum trotzdem immer wieder Bilder und Videos gezeigt werden, auf denen die Täter in martialischer Pose in Kampfmontur zu sehen sind, ist mir unbegreiflich. Es scheint so als ob Einschaltquoten, Auflage und Hits über alles andere gestellt werden.

  30. says: Thorsten W.

    @Sebastian: Die Frau ist mir auch aufgefallen. Allerdings sollte man natürlich vorsichtig sein, jemanden nur aufgrund eines solchen Berichts zu verurteilen, ohne die Hintergründe zu kennen…

  31. says: Wasilis

    @ Fil:

    „Und natürlich litt er an der schweren psychischen Störungen (Depressionen, so wie zig Millionen andere Deutsche auch).“

    Zig Millionen Deutsche leiden Gott Sei Dank nicht unter schwerem Mobbing so wie es Tim K. erlebt hat & dadurch er traumatisiert wurde. Im Gegensatz dazu läuft nicht jedes Mobbing-Opfer, Amok. Wer in seiner Schule / Arbeitsplatz nur angepöbelt wurde, begreift vielleicht die Geschehnisse in Winnenden.

    Viele meinen dass Killerspiele & Horrorfilme psychisch kranke Leute zu solche Taten verleiten, dass ist definitiv falsch meiner Meinung nach. Wenn jemand vor hat zu töten, dann wird er das tun egal ob er Stunden vorher Counter Strike gespielt hat, oder nicht.

  32. says: Fil

    @ Wasilis
    Mobbing ist ja nicht gleich Depression. Wobei Mobbing natürlich der Auslöser für Depressionen sein kann. Und die zig Millionen stimmen leider schon. Depression ist die häufigste psychische Erkrankung in Deutschland.

  33. says: knoxville

    mann, mann, wasi – langsam wird mir klar, warum du gemobbt wurdest…sorry, aber ne fett gequirlte scheisse schreibst du hier ja immer, aber du honk kannst ja wohl hier net ersthaft schreiben, dass du verstehst, warum jemand amok läuft weil er gemobbt wurde und deshalb 16 menschen erschießt? geht’s eigentlich noch?! also da kann man ja wohl nur noch den kopf schütteln…

  34. says: Ken

    Ein Schelm wer dabei Böses denkt:

    Gerade wird die Trauerfeier in Winnenden Live übertragen (was ich schon ziemlich krass finde).

    Parallel dazu Live im ZDF: Biathlon Worldcup!

  35. says: JoeJoe

    Nach nochmaliger Betrachtung des Threads schreibe ich etwas, frei nach Thorsten’s Gedanken, ob es hier ein Thema sein solle…

    Wenn man den Eindruck gewinnen muß, daß es 14 Tage nachdem unschuldige Menschen bei einem Massaker ums Leben kamen nichts Wichtigeres gäbe, als ob ein paar Typen ein Computerspiel-Turnier abhalten dürfen oder nicht, kann ich persönlich gar nicht so viel essen, wie ich grad momentan kotzen möchte !
    Mit Verlaub, liebes Reflect:
    Aber Ihr müsst wohl auch die intellektuelle Bastion Stuttgart’s sein ?!? Bei Euch ist noch alles knusper, oder ?
    Das sind die Dinge, um die es geht auf dieser Welt, keine Frage.

    Ich bedauere sehr, daß das Event als auch die Begleitveranstaltung nicht stattfinden…Denn vielleicht hätte ich gerne unter pädagogischer Anleitung Berührungsängste gegenüber dem Hobby Computerspiele abgebaut ?
    Von meiner persönlichen Meinung, daß jemand, der Freude daran empfindet oder Stress damit abbaut, in einem Computerspiel virtuell auf Darstellungen von menschlichen Wesen zu schiessen und diese als Spiel ums Leben zu bringen, wohl eher einen verdammt guten Psychologen benötigt, werde ich wohl nur schwer abkommen ! Unabhängig davon, ob man jetzt der Gute oder der Schlechte ist in diesem Spiel. Nettes Konzept, welches nichts ändert…

    Unglaublich auch der Link zu dem „Künstler“ KAAS hier im Thread.
    „Glücklicherweise hat er die Kurve bekommen und das Dunkle in ihm wurde hell. Insofern war es ihm gerade wegen dieser eigenen Erfahrung wichtig, mit dem Song und Video zu „Amok Zahltag“ ein positives Beispiel dafür zu geben, wie durch künstlerisches Schaffen, Ängste, Aggressionen und Minderwertigkeitsgefühle gewaltfrei verarbeitet werden können.“

    Is klar, ein positives Beispiel zu geben mit einem solchen Vergleich…?!? Bitte ???
    Ich finde, man sollte den Typen ehren, ihm eine Medaille verleihen als Dank dafür, das er glücklichweise kein Massaker ausübte und es ihn ihm hell wurde…Vielen Dank an KAAS !

    Allzu hell kann es aber leider nicht geworden sein…

  36. says: Thorsten W.

    Ähm, JoeJoe, ohne jetzt jemanden zu verteidigen – zum einen ist der Beitrag auf reflect.de nicht besonders wertend, sondern rein informativ, weshalb ich die Bezeichnung „Bei Euch ist noch alles knusper, oder?“ schon sehr dreist finde… zum andern frage ich mich, wieso Du Dich in diesem Blog an einen Beitragschreiber eines anderen Blogs wendest, und nicht gleich dort?!

    Abgesehen davon muss man die Absage der Veranstaltung glaube ich schon differenziert sehen, was der von Dir verlinkte Artikel auf Spiegel Online zeigt – u.a. sollte es bei dem Event ja auch eine Info-Veranstaltung für Eltern geben.

    Und nein, ich kann mit Egoshootern bzw. mit PC- oder Konsolenspielen an sich überhaupt nichts anfangen.

  37. says: Le Mischi

    Lieber JoeJoe,

    wir sind total knusper, crisp und knackig – und dabei obendrein trotzdem cremigweich, butterzart und so. bei uns alles bestens, danke der nachfrage. übrigens: wir haben noch nie für uns in anspruch genommen, die intellektuelle bastion stuttgarts zu sein.

    thorsten hat richtig erkannt, dass es in dem post nur um eine differenzierte herangehensweise an das thema computerspiele geht. ich denke, dass dies in dem post auch so herausgekommen ist. ich bin auch in folgendem punkt mit dir einer meinung: es gibt definitiv wichtigeres, ob dieses turnier stattfinden kann / darf / soll / muss oder nicht – wie wär´s z.B. mit einer ernsthaften, offenen und (selbst-)kritischen diskussion zu diesem thema?

  38. says: JoeJoe

    Vielleicht hätte ich mich etwas detaillierter ausdrücken müssen.

    Zu allererst entsetzt mich die Notwendigkeit, angesichts der Ereignisse hier in Form eines Links thematisieren zu müssen, daß ein Computerspiel-Event nicht stattfindet. Sorry, aber ich frage mich da, wo da die individuellen Prioritäten sitzen ? Es muß also so wichtig sein, daß man es sogar in diesem Blog berichten muß, und das erfüllt mich persönlich mit Entsetzen. Folglich meinen Kommentar hier bei Kessel.tv dazu…
    Der eigentliche Bericht von Reflect ist nicht sonderlich wertend bis auf den Anfang, das stimmt. Was ich jedoch unglaublich wertend finde ist, angesichts des Artikels von Spiegel Online, nicht alle Hintergründe ausführlich zu beleuchten. Insbesondere nicht die angesprochene Thematik mit der Bitte um pietätvollen Umgang und dem Spiel Counterstrike. Selbstverständlich beweist mir niemand der Wahrheitsgehalt des Spiegel-Artikels. Solche Aspekte im Bericht aber auszuschliessen und angesichts der Tragödie nicht zu berücksichtigen, erfüllt mich ebenso mit Entsetzen.
    Wertefreies Posting von Info-News ist das für mich nicht !
    Eher eine einseitige Darstellung unter persönlichen subjektiven Interessen. Womöglich, daß man am WE nicht virtuell rumballern darf und die böse Stadt Stuttgart dies untersagt. Das muß wichtig sein ! Der Bitte um Pietät wird meiner Meinung nach ebenso nicht Folge geleistet.
    Mich erschüttert es also, unter dem Hintergrund von Winnenden und in zeitlicher Nähe sozusagen „toternst“ Counterstrike in Stuttgart spielen zu wollen, über diesen Umstand in Reflect nicht zu berichten und darüber subjektiv zu berichten. Und zudem noch hier darauf hinzuweisen…Wie es Thorsten sagt, man sollte dies sicherlich differenziert sehen. Der Ausfall der Info-Veranstaltung ist meiner Meinung nach negativ zu sehen. Bei einer differenzierten Betrachtung gehören wie beschrieben jedoch alle Aspekte dazu.
    Also auch besagte Bitte um Pietät und das Nichtfolge leisten dieser.

    Da stelle ich mir eben die Frage, ob „noch alles knusper ist“ ?
    Bei diesem Gesamtbild. Was ich von dieser Art von „Journalismus“ halte ist zweifelsfrei oben nachzulesen. Ich erlaube mir, es nicht als Journalismus zu bezeichnen.

    Wenn ich hier etwas poste, dann stehe ich dazu mit Namen und gerne auch mit meinem Link. Ebenso tut dies der andere Autor.
    Wenn dieser das mit „Reflect“ tut, dann ist es ja okay…darf sich ja ein jeder selbst sein individuelles Bild dazu bilden.

    Wenn jemand denkt, ich wäre mit meiner Meinung über’s Ziel hinausgeschossen, dann ist das sein freies und gutes Recht. Ich hab‘ da als Letzter ein Problem damit.

  39. says: JoeJoe

    @julia:
    Den Artikel halte ich für gut, denn er „nimmt viel Luft“ aus der Diskussion um die Eltern.

    @Mischi:
    Mein Beitrag entstand parallel zu Deinem Aktuellen.
    Da sind wir uns ja relativ einig. Für mich geht es bei dem Post jedoch nicht um eine differenzierte Betrachtung. Es ist vielmehr die Darstellung nur einer Seite. Aber das habe ich ja eben aufgezeigt.
    Wiegesagt, meine subjektive Meinung…

    Nun gut, frei nach Sherada (oder wie hiess sie ?): Lieb haben 🙂

  40. says: Thorsten W.

    Sorry JoeJoe, aber ich kann Dir immer noch nicht ganz folgen… Verstehe ich es richtig, dass Du es eine Ungeheurlichkeit findest, dass reflect neutral (worüber wir uns ja anscheinend einig sind) ankündigt, dass der Game-Event abgesagt wurde, aber ohne alle Hintergründe zu beleuchten? Und dass Du das gleichsetzt mit fehlender angebrachter Pietät? Die Schlussfolgerung wäre ja, dass jeder, der irgend etwas zu dem Thema veröffentlicht (so wie z.B. auch wir) alle Hintergründe beleuchten und alle Aspekte berücksichtigen muss? Also etwas tun, wozu Medien anderen Kalibers, wie Spiegel oder Focus oder sonstwer, Sonderhefte brauchen?

  41. says: Le Mischi

    hallo joejoe,

    1. ich habe den link zu dem thema hier platziert, weil in der commentsection dieses posts eben jenes thema schon hitzig debattiert wurde.

    2. zuerst: ich glaube eben nicht, dass es sinn macht, eine solche veranstaltung grundsätzlich zu verdammen.

    in diesem fall gilt natürlich: falls der veranstalter dermaßen pietätslos gehandelt haben sollte, ist das selbstverständlich absolut unverantwortlich. das ist allerdings die darstellung der stadt stuttgart, welcher der veranstalter widerspricht. wer hat recht? das konnte auch der spiegel nicht eindeutig wiedergeben. deshalb zweifele ich in keinster weise an dem wahrheitsgehalt des spiegel-artikels – ICH habe nämlich nicht daraus nur das gelesen, was ich lesen möchte. wenn du den artikel nochmals aufmerksam durchliest, wird dir eine häufung von wörtern wie „angeblich“ auffallen.

    3. nochmals, mir geht es nicht darum, killerspiele zu verteidigen, zu verharmlosen oder sonst irgendwas. ich bin nur der meinung, dass hier eine einseitige meinungsmache vorliegt, welche der tatsächlichen lage nur unzureichend rechnung trägt.
    bin ich für ein verbot von killerspielen? nein.
    bin ich gegen ein verbot von killerspielen? ebenfalls nein.

    4. ich persönlich habe nicht vor, in der stadt virtuell rumzuballern und hatte es auch nie. um genau zu sein: ich hab noch nie an einem solchen turnier teilgenommen. hör also bitte auf, mir hier irgendwelche subjektiven interessen zusammenzureimen. und von einer bösen stadt stuttgart redet hier auch niemand.

    5. über welche art von journalismus redest du? du darfst dir erlauben, was du willst – lass dich nicht aufhalten.

    6. yep, als homepage habe ich http://www.reflect.de angegeben – wer meinen comment-user-namen anklickt, kommt auf die seite des re.flect. warum? weil ich einer der verantwortlichen des magazins bin. grundsätzlich gilt allerdings (in jeder form von journalismus): die meinung eines namentlich gekennzeichneten artikels gibt nicht zwangsläufig die meinung der redaktion wieder. aber als experte in sachen journalismus-schubladen erzähl ich dir ja nichts neues?

    7. lieb haben.

  42. says: JoeJoe

    Thorsten,
    daß die Ankündigung der Absage des Events „neutral“ sei, halte ich für nicht gegeben. Das erschließt sich mir als Leser schon durch die angewandte Wortwahl. „Boing und da haben wir sie schon“.
    Ist eine Verstrickung also „unbestritten“ ? Haben wir sie nicht ??? Ist sie eine Überraschung oder etwa abwegig ?
    Also mir persönlich erschließt sie sich schon durch das vermeintliche Freizeitverhalten des Attentäters, sofern die Berichte darüber zutreffen. Es will doch wohl niemand ernsthaft den Worten von Ibrahim Mazari zustimmen.
    Den Umstand, bei einer solchen komplizierten als auch tragischen Thematik ein einseitiges subjektives Statement mit Wertungen jeglicher Art wiederzugeben, halte ich persönlich für pietätlos. Vielmehr gewinne ich als neutraler Leser gar den Eindruck, es sei gar etwas Verwerfliches den Event abzusagen. Ob man auf die Idee kommen kann, das dies in Stuttgart geschieht, steht auf einem anderen Blatt. Zu denken, es würde nicht geschehen und zu sagen, man hätte es damit „unmöglich“ gemacht das Turnier stattfinden zu lassen, ist mir ein Rätsel…
    Die zeitliche Abfolge ist natürlich bedauerlich für die Veranstalter, es war nicht zu erwarten und ich fühle mit ihnen.
    Also mir ist es nur recht, wenn man es unmöglich gemacht hat, unter den vermeintlichen Umständen mit dem Spiel Counterstrike das Turnier stattfinden zu lassen. Egal wann und an welchem Ort.
    Das eigentliche Problem und dessen aktuelle Wertigkeit erschliesst sich mir leider nunmal nicht.
    Deine Schlussfolgerung erschliesst sich mir nicht. Ich persönlich stelle mir die Frage, wieso Spiegel Online zu einer differenzierten Betrachtung in der Lage ist angesichts der Tragödie ?
    Wieso die in der Lage sind, zumindest im Ansatz beide Seiten darzustellen. Differenzierter als bei Reflect ist es allemal.
    Und dazu brauchen sie auch kein Sonderheft.

  43. says: JoeJoe

    Hallo Mischi

    1. Okay.
    2. Ich auch nicht.
    Ich finde es gut, das DU nicht nur daraus gelesen hast, was Du lesen möchtest. ICH habe es nämlich auch nicht.
    Im selben Atemzug wie ich bei dem Bericht von Spiegel „angeblich“ „lese“, „lese“ ich es auch in dem Statement der ESL. Keiner von uns beiden weiss, wer Recht hat, oder ?
    Sagst Du ja auch selbst. Ergo…Danke Dir für den Hinweis, er verändert aber nicht meine momentanen Sichtweise.
    3. Das ist Deine Meinung. Meine ist, das berechtige Zweifel daran bestehen, daß es keine Zusammenhänge gibt zwischen Killerspielen und Amokläufern in jüngster Vergangenheit.
    Im Detail mag es vielleicht keinen Zusammenhang zwischen professionellen E-Sport geben, da mag Herr Mazari sogar Recht haben. Zu Killerspielen an sich jedoch schon.
    4. Okay. Dann stellt sich mir aber weiterhin die Frage wieso es hier gepostet wurde ? Das Interesse dafür ist also in Deiner Meinung begründet. Und das anhand eines einzelnen Statements einer Seite. Okay, finde ich interessant. „Einseitige Meinungsmache“ also… „Differenzierte Betrachtung“ und „kritische Diskussion“ ?
    5. steht doch da. Kein „Journalismus“.
    6. Schön, freut mich. Danke für das persönliche Kompliment mit dem „Experten für Journalismus-Schubladen“. Ich lehne es dankend ab.
    Ich nehme mir aber auch weiterhin die Freiheit selbst zu beurteilen, wen ich weswegen für einen Journalisten oder gar einen guten halte. Unabhängig davon, ob er für ein Lifestyle-Nightlife-Magazin oder für wen auch immer was auch immer schreibt.
    „Ernsthafte und offene Diskussion zu dem Thema“ Passt scho 🙂
    7.agree

  44. says: Le Mischi

    hallo joejoe,

    zuerst mal: ich habe BEIDE statements in dem post wiedergegeben – die begründung der stadt, warum sie die durchführung des events mit der kündigung des mietvertrags unmöglich gemacht hat genau so wie die redaktion des veranstalters.

    und ja – ich finde diese reflex-handlung interessant und erwähnenswert, denn ich denke, dass man sich über so was eine meinung machen sollte wie wir es hier tun – egal wie diese dann ausfällt. und dass es ein interessantes thema ist, zeigt ja auch die berichterstattung rund um diese absage.

    und: wenn du wegen diesem (meinem) post in unserem blog das ganze re.flect-magazin in eine schublade stecken bzw. be-/abwerten möchtest – lass laufen, kein ding. das wäre ungefähr so wie wenn dich jemand wegen einem einzelnen track, den du an irgendeinem abend mal gespielt hast, bewerten würde…

    aber glaub´s mir: ich kann echt damit leben, dass du kein re.flect-fan bist. werd mich zwar heute abend ein bisschen in den schlaf weinen und vielleicht noch zum frustabbau eine runde killerspiel xy spielen aber so ist das nun mal. (zur info: das war ironisch.)

    peace

  45. says: JoeJoe

    Hehe,
    Du wirst lachen, aber ich fand es auch nicht angebracht, 2-3 Tage danach manche Lieder zu spielen. War mir total egal, was einige dazu sagten…

    Das ist gut, keine Ahnung wie Du darauf kommst. Erzählst es am besten mal Matze, der lacht sich wohl ’nen Ast dabei 🙂

  46. says: lars

    Natürlich brauchen Jungs Computerspiele.

    ABER: nur die doofen Jungs kaufen sich welche.

    Die intelligenten Jungs erfinden sich die Computerspiele nämlich gleich selber (ohne digitale Unstimmigkeiten wie Pixel, schlecht gemachte Lichtverhältnisse, Zuckeln, etc).

    In meinem Kopf habe ich zum Beispiel eine hyperreale Voll-Simulation der gesamten Geschichte der Menschheit (inkl. alle Kunstwerke), vier Flugsimulatoren, drei ego-shooter und vier Rollenspiele.

    Da wird mir auch im Zug nie langweilig… (ich habe auch weder Handy noch X-Box noch Fernsehen – brauche ich ja nicht; mein Kopf liefert mir ja alles frei Haus).

  47. says: kutmaster

    Tja lieber Larsi, da frag ich mich wieso du überhaupt einen Zug brauchst und nicht einfach die Schienen entlang läufst, Zischgeräusche machst und dir dabei vorstellst, du wärst eine grosse, schwere, schnelle Dampf-Lok?

    Vielleicht kommst du da zwar jeden Tag etwas später in deinen Kindi, aber damit machst du dich und deinen freien Geist wenigstens nicht zum Sklaven der bösen Technik!

  48. says: JoeJoe

    Da hat Dejan wohl wirklich Recht.
    Vielleicht sollte man Muttermilch als Einstiegsdroge für diejenigen sehen, die besoffen mit dem Auto einen umfahren ? Ich weiss auch nicht…alles nix. Ich denke wir sind uns alle einig, das bei der Suche nach Ursachen gegenseitiges Zuschieben des schwarzen Peters auch nicht der richtige Weg ist.

    Stelle mir gerade vor, wie Larsi und ich gemeinsam das Hotti-Lied singen im Kindi 🙂
    Jede infantile Phase geht auch mal wieder vorbei…

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