Neuer Kommissar: Tatort mit Til Schweiger

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(Foto: ARD. Wollte eigentlich aus der ARD-Mediathek screenshooten. Aber wegen dem „Geblute“ gibt’s da erst spätabends Zugriff. Weicheier.)

Achkomm, so schlimm war das gar nicht mit dem Til Schweiger. Kaum fünf Minuten vorbei und es gab schon Ostbräute, eine aufs Maul mit dem Toaster, lockeres Blutgespritze und Schweigers erstes Wort als neuer Hamburger Tatort-Ermittler Nick Tschiller: „Fuck“.

Requiste war auch super: sein Co-Komissar Gümer hat zu Hause die brillante Alice In Chains-Platte „Facelift“ im Regal stehen. Auf Vinyl, Alter. Echter Liebhaber, der Typ. In Griffweite daneben: eine Bassgitarre. Leute, die derartigen Krempel zu Hause haben, sind in der Regel gute Menschen. Scheint auch ein Top-Hacker #### AUFPASSEN DICKERCHEN ICH BIN IN DEINEM ACCOUNT, GRUSS GÜMER #### Huch, sag ich doch.

Die Stuttgarter Zeitung versuchte vorab noch Gründe aufzuführen, Til Schweiger nicht mögen zu müssen. Als sei das ein Problem. Harte Hunde steigen da andersrum aufs Pferd und suchen Gründe, Schweiger doch irgendwie gut zu finden. Ich bin ein Weichei, voll gescheitert daran.

Aber spätestens als Schwieger die gute, alte Bruce Willis Nummer abzieht, war’s witzig: zu Fuß einen Kleintransporter verfolgen – das machen nur die dicksten Fische im Aquarium. Habe ich neulich ähnlich gesehen als eine Seniorin versuchte, noch den 42er zu erreichen. War aber längst abgefahren.

So ähnlich wie die Sache mit dem Schweiger. Der wird als Schauspieler von Tag zu Tag unbrauchbarer. Denn längst sieht man nicht mehr seine Rolle, sondern eben Til Schweiger, der eine spielt, die ihn als Spitzentyp zeigen soll. Jeder Dialog, jede Szene und jedes bisschen Mimik wirkt wie eine weitere Inszenierung der Person „Schweiger“. Ein bisschen wie Jon Bon Jovi, der Anfang der 90er-Jahre zu einem Fotografen gesagt haben soll: „Lass uns wie Nirvana aussehen“.

Am Schluss will der Schweiger halt immer wirken, wie eine Mischung aus allen lässigen Säcken, die uns das US-Kino zu bieten hat. Wäre eigentlich kaum etwas dagegen einzuwenden, aber er möchte leider, dass das seinem Tagesgeldkonto angerechnet wird, nicht dem seiner Rolle. Amüsiert habe ich mich beim Hamburg Tatort trotzdem, auch wenn Bibi Fellner gefehlt hat. Die spielt aber leider immer nur in Wien mit.

Wie das geiler und mit echten Charakteren geht, hat am Sonntagabend nur eine Viertelstunde später die Kommissarin Lund im ZDF gezeigt. Top Finale inklusive. Achtung Spoiler: Bamm. Kopfschuss. Spritz. Achduliebegüte. ###### DIGGER, ICH HAB GESAGT: AUFPASSEN! GRUSS GÜMER ####. Schuldigung.

UPDATE: Hier gibt’s die lockere Zusammenfassung von Dittsche

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10 Comments

  1. says: kutmaster

    Things i have learned from TATORT HH:

    1. Wenn du nicht willst, das dein Psycho-Freund ein ausgedrucktes Online-Ticket in deiner Jacke findet, verbrenne es in seiner Anwesenheit im Bad nachdem du damit stundenlang alleine durch die Stadt gelaufen bist.

    2. Kein Auto ist so schnell wie Til Schweiger.

    3. 3mm grosse Miniwanzen aus dem Technologie-Boomland Mexiko nutzen magische Energiequellen um ihre Position an Satelliten zu funken. Ausserdem haben sie fortlaufende Nummern.

    4. Kein Maschinengewehr schiesst so schnell wie Til Schweiger rennt.

    5. Menschenschmuggler haben keinen Euro.

  2. says: pete

    6. wlan in hamburger krankenhäusern geht ab
    7. tatort-drehbuchautoren schauen oft und gerne spiegel.tv wenn bushidos freunde mal wieder im gerichtsgebäude abhängen
    8. die elbphilharmonie ist noch nicht fertig

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