I need a Security

Vorab: Das Aloe Blacc-Konzert beim SWR3 Seefest am Max-Eyth-See war der Hammer! Echt gut! Ich bin nicht so der Konzert-Fan, und Festivals sind noch weniger mein Ding. Aber der Mann hat’s – wie eigentlich zu erwarten – live echt drauf, ne Top Band am Start.

Die Stimmung war zwar leider nicht so gut – ich nehme an, der Großteil der Leute hat auf Madcon gewartet – aber irgendwann hat er es doch geschafft, dass (fast) alle mitsingen und mitklatschen. Ein Stunde solide Leistung, da gibt’s nix zu meckern.

Was ich allerdings sehr bedenklich fand – und man kann froh sein, dass nicht irgendwas passiert ist – war die Organisation. Angefangen hat es mit der Anfahrt. Zwar waren auf der Strecke von Cannstatt nach Hofen überall riesige Plakate, die den Event angekündigt haben, vor Ort aber kein einziges Hinweisschild. Weder auf Parkmöglichkeiten noch auf den Eingang.

Der kleine Max-Eyth-See-Parkplatz war natürlich rappelvoll, ich meinen Roller abgestellt und den Menschenmassen hinterhergelaufen. Pünktlich um genau 20 Uhr, als ich am Eingang ankam, gab es dann wohl einen Einlassstopp seitens der Polizei, weil schon zu viele Leute auf dem Gelände. Nachvollziehbar und grundsätzlich ja auch vernünftig.

Das Problem: Am Eingang (Eingang B auf dem Geländeplan) standen genau 2 Mann bzw. Frau Security-Personal. Das eigentliche Problem: Links und rechts des Eingangs waren mehrere hundert Meter Platz ohne Absperrung. Die Leute (und ich) sind dann natürlich einfach reingelaufen, das verzweifelte „Leute, das ist jetzt nicht okay“ der Security-Frau war dann echt schon putzig.

Der Eingang mit offener Fläche links und rechts von innen gesehen

Auf der Wiese vor der Bühne war dann eigentlich auch noch gut Platz – schon voll, aber nicht eng. Ich bin locker bis ins vordere Drittel gelaufen und hatte noch genug Platz zum stehen, ohne um mich rum an andere Leute zu stoßen. Die Getränkesituation sah auch recht entspannt aus.

Nach Aloe Blacc bin ich dann gleich gegangen, um mir nicht Madcon ansehen zu müssen, und da bin ich auf das nächste Problem gestoßen: Inzwischen hatte die Polizei die Konzertwiese direkt abgesperrt. Das eigentliche Problem: Die Toiletten waren außerhalb. D.h. entweder verdrücken oder aufs Klo gehen und nicht mehr reinkommen.

Beim Rausgehen hab ich dann noch ein Problem gesehen: Ein anderer, inzwischen abgesperrter Eingang lag direkt an der U-Bahn-Haltestelle. Das eigentliche Problem: Immer noch kamen proppevolle U-Bahnen mit Leuten an, die quasi direkt vom Bahnsteig auf dem abgesperrten Eingang aufgeprallt sind. Zumindest eine Haltestelle vorher habe ich auch keine einzige Security-Person gesehen, die dafür gesorgt hätte, dass keiner im Gedränge auf den Bahnsteig fällt.

Ich will ja nicht dramatisieren, und auf der Facebook-Seite gibt es auch keine größeren Beschwerden, aber das hätte echt ins Auge gehen können. Vor allem auch, weil natürlich auch die sinnvolle Einlasskontrolle nach Glasflaschen und Waffen nicht mehr aufrecht erhalten werden konnte.

Meiner Meinung nach sollte man, wenn man ein doch sehr populäres Line-Up aufstellt und den Eintritt kostenlos macht damit rechnen, dass eine große Masse junger Leute kommt. Und wenn man dann einen Einlassstopp verhängt, sollte man sich schon vorher überlegen, ob dieser auch sinnvoll umgesetzt werden kann.

Update: Der SWR checkt das mal.

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20 Comments

  1. Entweder du bist der SWR und Christoph Sonntag oder du brauchst ein teures Sicherheitskonzept. Capice?!

    Und wenn wir schon dabei sind, könnten wir auch mal besprechen, warum man bei Konzerten in der Schleyerhalle 5 EUR für nen Parkplatz abdrückt und nach Ende des Konzerts – nämlich dann wenn es wirklich Verkehr zu regeln gäbe – die Parkplatzwächter mit der ganzen Kohle verduftet sind und die Autofahrer sich selbst und ihrem Schicksal überlassen werden.

  2. says: vanDamme

    Mensch Thorsten, vor Aloe und WuF-Party hättest du doch locker noch die Roller-Ausfahrt durchziehen können? 😉 BTW, war ein gelungenes Burtstagsfest am Samstag!

  3. says: giano

    krass. bei uns genau das gleiche erlebnis. die gleichen bilder noch in erinnerung. dem 1. bild nach müsstest du auch etwa neben mir gestanden sein.
    besonders die situation an der ersten absperrung war der witz.
    verstehe auch nicht, dass die ein gratis open air in der letzten ecke des geländes machen.
    die haben wahrscheinlich mit 2000 leuten gerechnet die sich auf diese blauen sitzkissen auf die wiese setzen.
    auch das ein- und ausgang noch die engstelle an der u-bahn haltestelle strapazieren ist doch schon echt unprofessionel gedacht.
    platz hätte es doch genug gehabt.
    aber hey, madcon als main act, da wundert einen doch eh nix mehr.

  4. macht mich irgendwie en wenig nachdenklich das immer mehr veranstalter wohl nicht mehr herr der lage auf ihren eigenen veranstaltungen sind, siehe auch erst vor kurzem das chaos auf dem sea of love festival.

  5. says: Dee Kay

    Hehe, ich war wohl auch ganz in der Nähe. 😉
    Es war aber auch schön im letzten Jahr so chaotisch. Man hat wohl nix dazu gelernt.
    Aloe Blacc war natürlich genial. Bin auch direkt danach gegangen, um den Ansturm auf die ubahn zu umgehen.

  6. says: Ken

    cool, dann hat mich mein gespür nicht verlassen. den „sea of love“ recht nahe vor meiner haustür brauche ich wirklich nicht!

  7. says: bernd

    da kann ich auch mit einstimmen, hatte auch kein bock auf madcon und bin nach aloe gegangen und hab mich fast mit zwei ordnern angelegt weil ich nicht vom gelände durfte … dann hab ich den spaten klargemacht dass ich nicht bis zum anderen ende vom see laufen werde, hat die jungs natürlich wenig gejuckt. naja egal, hatte glück und die frau mit kinderwagen hat die jungs dann doch bewegt ne handvoll menschen rauszulassen. das bild am ausgang/eingang war genauso wie bei euch auch! fazit is trotzdem positiv, aloe war toll nur das publikum wie zu erwarten bissl lahm!

  8. says: ada

    also am samstag, bei „tübingen lauscht“ haben wir auf dem sog. abgesperrten festivalgelände, nur getränke in flaschen und gläsern serviert bekommen. festivalbändchen anbehalten war aber pflicht- rein lass ich so net, bevor ses net oziehen. dann meinte der freundliche herr noch, wir hätten das prinzip des events nicht verstanden.
    wtf!

  9. says: Elli

    es ist schade, dass das einzige Aloe Blacc Konzert in der Region in so einem dämlichen Umfeld stattfindet: mit Madcon und für lau. Ist doch klar dass die meisten da nur hin sind weils nix koschd, kein Wunder, wenn da keine Stimmung aufkommt.

  10. says: @ada

    Hallo Ada,

    sie haben leider keinen persönlichen Kontakt hinterlassen, daher auf diesem Wege.

    Ich verstehe nicht ganz ihren Missmut über die Veranstaltung „Tübingen lauscht“.
    Am Eingang hat jeder Besucher ein Bändel angelegt bekommen um problemlos das Gelände verlassen zu können (um z.B. nochmal zu seinem Auto o.ä. zu kommen) UND damit er bei den zahlreichen Aftershows kostenlosen Eintritt erhält. Somit verstehe ich nicht ganz was ihr persönliches Problem mit den Bändeln war?!

    Auf dem Festivalgelände selber wurde in Absprachen mit sämtlichen Sicherheitsbehörden und der betreuenden Sicherheitsfirma entschieden Getränke in Glasflaschen auszuschenken, da der Ausschank sowohl von den anliegenden Cafes, als auch vom Veranstalter selber erfolgte, und eine einheitliche Lösung nur mit Glasflaschen realisierbar war. Das Durchschnittsalter der Besucher lag bei ca. 40 Jahren, und es handelte sich gemäß Einstufung um eine „Veranstaltung mit sehr geringem Risikopotential“. Es gab keinerlei Verletzungen, Beschwerden o.ä. bezüglich der Glasflaschenlösung.

    Ich würde mich sehr freuen wenn sie mir ihr Problem (gern auch per E-Mail) genauer darlegen könnten, wir sind gewillt uns stetig zu verbessern.

  11. says: Matze

    Es würde schon Sinn machen, zumindest einen symbolischen Euro zu verlangen und Karten auszugeben. Alleine aus dem Grund, dass man dann sagen kann: „Ausverkauft“. Dann kommen die Leute auch nicht auf Verdacht zum Gelände, oder zumindest weniger.

  12. says: Biene

    Hey Leute die Party war ne super Sache, etwas voll aber erträglich.
    Bin auch dafür Eintrittskarten zu verkaufen und eine bestimmte Menge Peoples rein zu lassen, aber wenn mann den Riesen Platz einzäunen muß und die Sec.
    das alles kontolieren soll is nicht mehr mit einem Euro getan.
    Wobei ich sagen kann die Jungs und Mädels haben Ihr bestes gegeben, denn die „Motzer“ welche für lau auf so ne Party gehn und noch meinen man müsse die die dort hart arbeiten, als „Penner“ und noch schlimmers bezeichnen.
    sollen sich erst mal im klaren werden ohne die gehts garnicht.
    Grüße an das SWR, Pol, und Sec
    bis zum nächsten Jahr.
    Biene

  13. says: ada

    Mir ist das Prinzip „Bändel“ geläufig.
    Ich wollte nur eine Runde drehen, auf keine Aftershowparty, nicht ans Auto etc.. Hatte dies auch freundlich am Eingang gesagt, um mich dann von einem jungen Herrn ziemlich frech anpampen lassen zu müssen. Daher mein grosser Missmut.
    Bin übrigens keiner von den Tübinger Spießbürgern die schreien: Afro Brasil ja, aber nicht vor meiner Haustür!
    Der Ton macht die Musik. Ist ja immer noch mein Risiko ca.30€ zu bezahlen, und nicht das volle Programm genießen zu können, oder etwa nicht?
    Darüber habe ich mich geärgert, nicht über das Bändel, welches man ja auch gleich wieder lösen kann.

    Wegen der Flaschen/ Gläser: Im Vergleich zu dem strikten Bändelreglement, hatte ich mich über diese laxe Sicherheitsmaßnahme gewundert.
    Kannte das so nicht.
    Wirtschaftlich kann ich dies auch sehr gut nachvollziehen.

    Wünsche Ihnen für das nächste Jahr noch schöneres Wetter und ein paar mehr Besucher.

    MfG

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