Der Club Zollamt in Bad Cannstatt muss schließen

Foto: Club Zollamt

Der Club Zollamt hat verkündet, zum Ende des Jahres 2016 zu schließen. Man hätte lange versucht, den Clubbetrieb auch 2017 fortzuführen, aber es gab keine Übereinkunft mit den Beschwerdeführern in der Nachbarschaft, so Betreiber Joachim Petzold. Problem sei der Lärm beim morgendlichen Aufbruch der Zollamt-Gäste. Facebook-Post:

Liebe Gäste, liebe Partner, Künstler, Freunde, LIEBE ZOLLAMT FAMILIE,

wie einige von Euch vielleicht schon aus der heutigen Ausgabe der Cannstatter Zeitung entnehmen konnten, ist es nun entschieden, der Club Zollamt schließt zum 31.12.2016 seine Pforten. Schweren Herzens planen wir nun unsere letzten Veranstaltungen und stecken nochmals unser ganzes Herzblut in unseren geliebten Club.

Mit der Kulturinsel Stuttgart möchten wir weitermachen, weiter fördern, weiter soziale Projekte unterstützen, weiter Raum für Kunst und Kultur schaffen. Nähere Infos könnt ihr im Artikel aus der Cannstatter Zeitung erfahren!

Man zieht sich nun mit dem Club zurück, „damit die Kulturinsel weiterleben kann“. Der Wandel zur Kulturinsel gehe nun schon einige Jahre, erklärt Petzold. Ziel war und ist es mit verschiedenen kulturellen und sozialen Projekten das Quartier Veielbrunnen und den Neckarpark insgesamt positiv zu beeinflussen.

Die Zollamt-Schließung hat unmittelbare Folgen für die Kulturinsel: „Wir werden schauen wie wir die Lücken – Infrastruktur (Facility Management), das Inventar (Musikanlage), Transporter, Strom, Wasser, eigentlich alles was der Club Zollamt der Kulturinsel jeden Tag zur Verfügung gestellt hat – kompensieren.“

Für 2017 hat die Kulturinsel noch keinen unterschriftsreifen Vertrag. „Unsere Erwartungen bezüglich des Mietverhältnisses sind formuliert und wir warten auf ein finales Ergebnis der Stadt. Der Kulturinsel Stuttgart gemeinnützigen GmbH liegt ein Mietvertrag vor, der aber noch verhandelt wird.“

In dem Areal arbeiten darüber hinaus mehrere Firmen. „Ca. 24 Festangestellte, ca. 45 Minijobber, viele Stuttgarter Projekte, die wir unterstützen und zahlreiche Gäste warten sehnsüchtig darauf zu erfahren, ob sie temporär auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs Bad Cannstatt, auf der www.Kulturinsel-Stuttgart.org, willkommen sind“, so Betreiber Joachim Petzold. 

Das gesamte Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs gilt als das zweitgrößte Wohnentwicklungsprojekt der Stadt Stuttgart, Baubeginn ab Mitte 2018.

Zum Artikel der Cannstatter Zeitung  

www.Kulturinsel-Stuttgart.org

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4 Comments

  1. says: Cartman

    Feine sache so ne kulturförderung… man könnte sich jedoch fragen in welchem Ausmaß tatsächlich kunst und kulturförderung, wie hier kommuniziert im vordergrund stehen oder auch die ansässige pr agentur und miet- eventlocation von einer nutzung der fläche profitieren, da die g gmbh erst gegründet wurde nachdem bereits absehbar war dass der vertrag nicht verlängert werden wird… Ich stelle nur fragen

  2. says: Joachim

    Hallo Cartman,

    danke für die Frage!
    Wir sind sehr gerne bereit die Zahlen hier zu erläutern und wir haben auch bereits der Stadt aktiv angeboten unsere Bilanzen einzusehen.
    Unser Motto „Subculture meets Industry“ kommunizieren wir von Beginn an offen und lassen dies auch sehr gerne bewerten. Alleine von den Mieteinnahmen des Freiraums (temporär gebaut) , der kostenlosen Nutzung der Infrastruktur und der Spenden des Clubs kann dies alles realisiert werden.
    Der Club war bei unserem Einstieg in Insovlenzgefahr und hat erstmal lange sehr viel Geld gekostet, der Freiraum war ein total kaputtes Fabrikstockwerk und wo heute der Garten ist, war vor 4 Jahren ein großer Erdhaufen und eine illegale Müllkippe. Sicher kannst Du Dir vorstellen, dass dies alles nicht ohne Investitionen, verdammt viel Herzbut und Leidenschaft von statten ging und der Aufbau der Kulturinsel hat bereits Mitte 2012 begonnen. Ja, auch die Glaubwürdigkeit war eines der Themen warum die gemeinnützige GmbH gegründet wurde. Die anderen waren, dass wir Spenden sammlen können, für uns, aber auch für andere Projekte, dass wir ein „Mantel“ sein können, wie z.B. für das Projekt „DEINE STRASSE“, hier Bestand das Problem, dass sie gefördert wurden aber die Gelder nicht abrufen konnten weil sie kein e.V. oder sonstiges sind und noch nicht genau wissen wie es weiter gehen soll, hier greift die Kulturinsel mit allen beteiligten als Plattform und Ratgeber in allen erdenklichen Fragen von Steuer bis Versicherung und gibt den Projektmitgliedern die Chance sich auf das zu konzentrieren was ihnen Spaß macht, die aktive Projektarbeit und nicht die Administration und am Ende war wichtig dass wir greifbar für Stadt werden und zeigen was man aus Leerstand machen kann und eben nicht der wirtschaftliche Erfolg im Vordergrund steht.
    Sehr gerne lade ich Dich zu uns ein und stelle Dir vor, was, wie zusammenhängt! Wir sind Transparent und freuen uns auf einen regen Austausch.

    Schönen Gruß von der Insel

    Joachim

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