Lift liebt: Die lange ktv Spielenacht (bis 21.30 Uhr)

Kniffel
(Drei bei Eins? Jetzt schon Chance? Oder voll auf Full House gehen?)

Es gibt Menschen, die sagen: ICH HASSE GESELLSCHAFTSSPIELE. Und es gibt meine besten Freunde. Die sind unter anderem deshalb meine besten Freunde, weil sich beim Plaudern neulich rausgestellt hat, dass sie Brett-, Karten- und Würfelspiele gut finden. Hurra. Also haben wir uns verabredet. Zur 1. Langen kessel.tv Spielenacht (bis 21.30 Uhr).

Bis 21.30 Uhr deshalb, weil wir alle nicht mehr 18 sind, alle einem mehr oder weniger festen Beruf nachgehen, keiner von uns Kokain lecker findet, und alle eine Red Bull Allergie haben. Man muss es ja auch nicht übertreiben.

Also fand gestern unter der Fleece-Decke der Verschwiegenheit, ganz ohne Live-Ticker, -stream oder Twitterwall die Lange ktv Spielenacht (bis 21.30 Uhr)® statt und war ein voller Erfolg. Spielerisch wie auch von der Resonanz:

Schon lange vor dem Anpfiff hatten wir mehr Anmeldungen als freie Plätze. Im Verhältnis 4:3. Mittags um 14.00 Uhr hat sich per Insta noch Melle (11 Jahre, Hobbies: Reiten, Lesen, Bussybär) angekündigt. Wir haben kurz gezögert – wollten dann aber nicht Barbie spielen, sondern lieber Männersport machen: Würfel, Karten, Buchstabensteinchen. Melle haben wir was zum Ausmalen geschickt und ohne sie angefangen.

Punkt 19.30 Uhr ging’s los. Secret Supper Style an einem geheimgehaltenen Ort. Als Peter* die Tür zu seinem Bloggerloft* in der Senefelderstrasse* öffnet, ist die Stimmung schon auf dem Siedepunkt* (* Name, Butze, Location und Temperatur von der Redaktion geändert).

Hallöle, bei euch alles stuggibuggi? begrüssen sich die 3 ausgelassenen Good news Abonnenten. Dann startet auch schon die ktv Gamesnight, denn wir sind uns einig: Zeit, die wir durch gemeinsames Mailchecken vertendeln, geht nachher von unserer Nettospielzeit ab und wird nicht nachgespielt.

Erste Disziplin: Warmkniffeln. Handicap: Elbe hat ein Kniffelset aus Holland. Wir scheitern an  Spielregeln wie „Dat zuizze Würfelen van de Paasch von de Zpeeler geleent“. Aber wir haben ja Hotte. Kottan Kniffel-Pro, der uns ein Tutorial mit den Basics gibt:

„Jeder Würfel hat 6 Seiten mit unterschiedlichen Augen…“ – von gegenüber Schnarchgeräusche. Taxi ist eingepennt. Aber nicht, ohne vorher unser kleines Casino Royal zuzufurzen. Wieso hat Elbe eigentlich nicht so Stäbchen, die aus einer Parfümflasche rauslugen? Und wieso hat er kaum Kerzen?

Hotte schreibt die Punkte auf. Ich will nicht behaupten, dass er bescheisst, aber in punkto Präzision ist noch Luft nach oben. Er macht Päsche zu Chancen, und asphaltiert sich selber die Siegerstrasse. Man merkt, der Kreative ist kein Accounter. Aber er hat halt den Kuli. Was willste machen?

Eine technische Herausforderung ist auch Elbes Würfelbecher. PVC statt Leder. Die Tupperware unter den Knobelbechern. Sieht bissle aus als hätte Colani den gestaltet und folglich bleiben auch häufig zwei Würfel im Becher hängen. Wirf du mal einen Viererpasch mit drei Würfeln. Für die nächste lange ktv Spielenacht wünschen wir uns außerdem, dass uns Spielerfrauen Würfelunterlagen häkeln, mit ktv Logo, damit es nicht so bollert.

Es herrschen knallharte Regeln bei der ktv Gamesnight. Jedes Spiel nur eime Runde. No remorse. No Revanche. No Zeitlimit. Am Ende werden wir volle 2 Stunden überzogen haben. Gottschalk ist n Dreck dagegen. Die nachfolgenden Blogbeiträge verschieben sich um 120 Minuten.

Es wird spät in der kleinen Spielhölle West. Wir überlegen, uns den Schlafi anzuziehen, ein Lägerle zu bauen und unter der Decke weiterzuwürfeln. Energiesparlampen aus und Taschenlampen an. Wo ist eigentlich Melle, wenn man sie braucht?

Next up: Scrabble. Eigentlich ja die Königsdiziplin für Blogger, sollte man meinen. Aber schreiben ohne Enter zu drücken ist halt doch was anderes. Meine Kollegen legen Sexualpraktiken, für die es selbst bei Google 0 Einträge gibt.

Alle Beugeformen gelten. Erst sind die Regeln recht streng (Day gildet nicht, denn ist Englisch), dann lockerer (Ey ist schon ein Wort), nur damit Elbe sein fucking Y loswird und nicht kreischt.

Hotte wird nicht müde, auf die digitale iPad Version von Scrabble hinzuweisen. Als hätte er so App-Aktien. Aber wir spielen lieber analog. Obwohl einem beim Brettspielscrabble auffällt, dass man ja unter den hölzernenen Buchstabensteinchen die Bonus-Felder gar nicht erkennt. In solchen Momenten werden Erfinder geboren. Voilà: die semitransparenten Scrabblebuchstabensteinchen.

Doppelter Wortwert, dreifacher Buchstabenwert. Einer der beiden gewinnt.

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(Zensur für böse Möse und ja, ja, ich weiß, was Ihr Euch fragt. Aber das IST ein Wort. Hier.)

Sollen wir jetzt die Kerze anmachen? Lieber nicht. Atmo haben wir wirklich genug. Und auch Catering vom Feinsten. Wer braucht schon Antipasti/Kokain-Platten vom Cavos? Wir haben: veganen Kuchen (Ei-Ersatz Banane – wenn dieser Begriff mir mal beim Scrabblen eingefallen wäre: Ei-Ersatz). Wir haben Roland- Brezeln mit Sesam, Pizza Margharita, Jever Fun und Schorle satt. Außerdem haben wir Spieleschnaps. Aber nur einen, der bechert.

Opa Elbe erzählt, wie er 1822 den Dartkrieg im Irish Pub gewonnen hat. Wir zwei anderen nicken und lassen ihm die Freude. Wie einem, der von der Fremdenlegion berichtet, aber da nur der Trompeter war.

Dann spielen wir 20 ab. El Classico. Machen dafür extra ein nigelnagelneues Päckchen Karten auf. Eingeschweisst. Las Vegas im Stuttgarter Westen. Oceans 3. DJ Fickfusssex kennt 20 ab nicht, aber der Autodidakt braucht genau eine Runde mit dummem Gesichtsausdruck und ohne Stich, dann hat er’s intus. Zock Zock. Stich Stich. Pa-pa-pa-Pokerface. Elbe gewinnt.

Nächste Runde: Rummycub. Kennsch? So wie Rommée nur ohne Karten. Und das einzige Spiel, das ich gewinne, ist das, wo man die Plastikfüßchen in die Plastikbänkchen stecken muss. Normalweise eine Aufgabe für Behindertenwerkstätten, aber darin bin ich gut.

Das eigentliche Spiel gewinnen die anderen. #dabeiseinistalles #fairerverlierer #hauptsachespaß. Wir liegen uns in den Armen. Autocorso und Re-Play in Super-Slomo. Da sieht man, dass Hotte wirklich nicht gut Augen zusammenzählen kann.

Das schreit nach Revanche/Blogbeitrag/Wiederholung. Nächstes Mal dann das Spiel, wo man sich so verknoten muss. Also bissle was Sexuelles, vielleicht spielen wir das sogar nackend? Mal sehen. Dann auf jeden Fall Stadt-Land-Fluss mit den Kategorien ‚Geschlechtskrankheit‘, ‚Scheidungsgrund‘ und ‚veganer Ei-Ersatz‘. Und wenn Melle kommt vielleicht auch Gummi-Twist.

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13 Comments

  1. says: Beraternase

    Mist: Melle hat mir den Platz weggenommen… Vorschläge für das nächste Mal: das einizig ware Männerspiel: Risiko (KTV spielt um die Weltherrschaft) und natürlich der Klassiker: Skat!

  2. says: martin

    ich hab einmal mit einem sehr guten freund risiko gespielt und der ist dann durchgedreht, weil er verloren hat. seitdem sehe ich in risiko ein hohes miese-stimmung-risiko-potential. 🙂

  3. says: LIFT

    Ladet uns doch einfach ein – mit Worten können wir doch. Und mit euch noch viel besser!
    Dann machen wir auch ein Special „Stuttgarts 10 beste Spieleabende“ draus.

  4. says: franzi

    das nächste mal mich fragen, ich bin der kniffelprofi…meine schwester nötigt mich IMMER wenn wir uns sehen dazu. kann sogar die österreichischen sonderregeln :p

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