Das Bauernkriegsmuseum in Böblingen

Landeskunde heißt jetzt bestimmt „Ländeskunde“, früher hieß es „HuS“ und wer wusste auf Anhieb noch, dass vor etwas weniger als 500 Jahren im ganzen Südwesten ein Bauernkrieg gekämpft wurde, der dann vor den Toren von Böblingen ein bitteres Ende fand? Also ich nicht (mehr)! Um die Lücke zu füllen gibt es das Bauernkriegsmuseum Böblingen.

Der 15. Mai 1525 war der Tag der großen Schlacht, davor haben Hans Böheim – der „Pfeifer von Niklashausen“ und NICHT der Namesgeber der Böheimstraße (… I googled that for you…) – Joß Fritz, Thomas Müntzer und der Arme Konrad die armen Leute organisiert, die in dieser Zeit durch Leibeigenschaft und Frohnarbeit von „denen da oben“, also Adel und Klerus für relativ spärliche Gegenleistungen ordentlich ausgesaugt wurden. Zum Beispiel so:

Wie die Bauern sich organisiert und womit sie sich bewaffnet haben, was der frisch erfundene Buchdruck (Print wirkt!) damit zu tun hatte und welche Rolle Martin Luther spielt, kann man alles in diesem Museum mit zwei eigenen Räumen unterm Dach der Städtischen Galerie BB nachlesen.

Mit sehr wenigen Exponaten und viel Text wirkt inzwischen etwas aus der Zeit gefallen, ist aber trotzdem sehenswert. Vor allem das große Zinnfiguren-Diaorama könnte das ein oder andere Kessel.tv-Leser-Kind begeistern:

Kupferstich war vor 500 Jahren angesagt.

Der Adel weniger.

BB View von innen nach außen.

Auch Enteignen war 1525 schon ein Ding.

Nächstes Mal geht’s dann ins Deutsche Fleischermuseum – garantiert das spannendste Haus am Platz. Aber am Welt-Veganer-Tag war das mit dem unserem Gewissen dann doch nicht vereinbar.

Wer in Böblingen noch was Essen und herausfinden will, warum Menschen mit Doppelkennzeichen am Auto immer denken, man dürfte stets direkt vor dem Eingang eines Restaurants parken, kann noch in die Brauereigaststätte von Schönbuch Bräu gehen. Das Bier schmeckt dort auch bei Anreise mit der Bahn sehr gut.

Bauernkriegsmuseum Böblingen
Mittwoch bis Sonntag (und an Feiertagen) geöffnet
Der Eintritt ist bis Jahres Ende noch frei.

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