Beim 24 Stunden Rennen auf dem Nürburgring

Während Martin nicht so der Vorfreude-Typ ist, freu ich mich auf meinen Trip am kommenden Wochenende seit ungefähr einem Jahr.

Vor zwei Jahren war ich im Urlaub meines Lebens. Ich war schon an schönen Plätzen auf der Welt, Strände, Inseln, Städte – aber das hat alles getoppt: Mit ein paar Kumpels am Nürburgring. Mittwoch Renntraining mit dem Motorrad auf der Grand Prix Strecke, Donnerstag beim VLN-Training im Regen zuschauen, Freitag kleine Ausfahrt in die Eifel, abends nach Köln, am Wochenende „Festa Ducati“ und mit dem Auto auf die Nordschleife.

Wir hatten eine Ferienwohnung in Breidscheid direkt an der Nordschleife – morgens aufwachen und durchs Fenster vorbeifahrende Rennautos hören, und dann in der kleinen Pinte zwischen Ein- und Ausfahrt zur Nordschleife frühstücken. Gibt’s was Besseres?

Unser Abstellplatz vor 2 Jahren

Auf jeden Fall steht an diesem Wochenende wieder ein ähnlicher Trip auf dem Plan – zum 24h-Rennen auf dem Nürburgring. Da war ich letztes Jahr zum ersten Mal – leider nur einen Tag – und diesmal volles Programm mit Kumpels, Pension und Wochenendticket. Am Freitagmorgen geht’s los.

Die 24h am Nürburgring muss man sich ein wenig wie ein Festival vorstellen – entlang der ca. 20 km langen Nürburgring-Nordschleife sind am Wochenende ca. 100.000 Leute unterwegs, die campen, feiern, trinken und meterhohe Baugerüste als Tribüne aufstellen – und entsprechend ist die Stimmung.

Im Vorfeld des 24h-Rennens gibt es noch diverse andere Rennen wie Oldtimer-Cups, Driftchallenge u.ä., deshalb lohnt es sich früh anzureisen. Und da spätestens jetzt alle weiblichen Leserinnen ausgestiegen sind, kann ich noch zum sportlichen Thema kommen – denn bei dem Event geht es ja doch nicht nur um Party, sondern auch darum, wer nach den 24 Stunden als Erster ins Ziel kommt.

Da sind für mich besonders zwei Aspekte besonders spannend: Zum einen fährt nach vielen Jahren Abstinenz mein Kumpel Walter Röhrl wieder mit, und zwar nicht mit irgend einem Auto, sondern mit einem straßenzugelassenen Porsche 911 GT3 RS. Das Auto fährt wirklich auf den eigenen vier Rädern da hin (nicht im Truck wie alle anderen), wird nur dezent modifiziert (andere Reifen, größerer Käfig, größerer Tank), und los geht’s. Und nicht nur ich bin gespannt was Walter da reißt.

Zum anderen wird spannend, ob das Team Manthey-Racing den fünften (!) Gesamtsieg in Folge einfährt. Im letzten Jahr war es schon spannend, und der Abstand zu den Verfolgern war nicht so groß wie in den Jahren zuvor, außerdem fährt Manthey in diesem Jahr mit einem neuen Auto – dem 911 GT3 R anstelle des 911 GT3 Cup, der vier Jahre in Folge gute Dienste geleistet hat.

Der Manthey-Porsche

Aber auch sonst ist das Starterfeld durch die verschiedenen mitfahrenden Klassen bunt und spannend wie immer – zwar dominieren wie immer die Porsche 911 und 3er BMW, aber der Manta B vom letzten Jahr ist wieder am Start, die Abt Audi R8 werden versuchen was zu reißen, Tim Schrick von DMax probiert’s wieder mit einem Aston Martin, Porsche schickt seinen GT3 R Hybrid, der mit einem Schwungrad (!) ausgestattet ist, und ich drück natürlich Sabine Schmitz die Daumen.

Ick freu mir – und hoffe, dass das Scheiß Wetter besser wird!

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13 Comments

  1. says: Thorsten W.

    Oh, ich hatte gehofft dass das jemand fragt 🙂

    Die Karre hat (zusätzlich zum Benzinmotor) zwei Elektromotoren an der Vorderachse, die beim Bremsen als Generatoren arbeiten – die dort beim Bremsen gewonnene Energie wird in einem Schwungrad gespeichert, und zwar „mechanisch“ in Form von Rotationsenergie.

    Funktioniert im Prinzip wie bei einem Aufzieh-Spielzeugauto 🙂

    Die gespeicherte Energie wird verwendet, um die Reichweite zu erhöhen, oder um kurzfristig einen Boost-Effekt (mehr Power z.B. beim Überholen) zu erzielen.

  2. says: Tobi

    ein echter männerbericht – das liebe ich – und autos auch – herrlich – bin zwar überhaupt kein typ für so massenveranstaltungen – aber ich wär schon auch gern dort…

  3. says: mister_b

    Aber Thorsten – der Walter hat schon vor einigen Tagen abgesagt, Rücken und so .. Patrick Simon ersetzt.

    Mir bescherrt das ganze nen PSDS Hockenheim Track Day am Sonntag 🙂

  4. says: afro-dieter

    @ Thorsten: Männlicher Bericht! …hab ich das richitig verstanden, das dass man die Energie, die man im Anbremsen an die Kurve gewinnt, direkt danach wieder rausfeuern muss? (anscheinend bis zu 160 ps mehr)
    Is ja Nitro!

  5. says: Thorsten W.

    Nee, nicht direkt danach – weil die Energie ja im Schwungrad gespeichert wird! Der Vorteil ist, denke ich, dass das erheblich leichter und wartungsärmer ist als Batterien…

  6. says: cHiller

    Schwungrad FTW!

    Meine Sis durfte übrigens schonmal bei Herrn Röhrl auf dem Beifahrersitz sitzen, als dieser mit einem GT3 RS (mein ich) in Schweden über nen Eissee gebrettert ist. Dürfte mittel bis nett gewesen sein… 😉

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