52 Albums/41: The Chi-Lites „ChiLiteTime“

Im Sommer 1995 bin ich nach Stuttgart gezogen und habe eher zufällig meinen Kumpel Dirk getroffen, der zu der Zeit noch in Rottweil gewohnt hat. Er hat mir erzählt, dass er ne Woche später für ein paar Tage nach Berlin fahren will – fettalta, da geh ich doch mit.

Also sind wir zusammen mit seinem in letzter Minute wieder zusammengeflickten Polo nach Berlin geeiert und haben dort ein paar sehr lustige Tage verbracht. 1995 war die Stadt noch ziemlich im Umbruch, die Oranienburger Straße z.B. hat mir sehr gut gefallen mit alten Häusern und gemütlichen Cafés.

U.a. gab es dort auch einen 3000-Outlet – das Label 3000 war damals in Sachen Klamotten der heiße Scheiß, beim Abseits waren die Sachen schweineteuer, und ich hab mich für einen Bruchteil der Kohle eingedeckt. Doch das nur am Rande.

Wir waren dann irgendwann auch auf nem ziemlich großen Flohmarkt, ich glaube irgendwo in der Nähe des Ku’damms. Noch ohne zu wissen, dass ich ein halbes Jahr später wirklich anfangen würde aufzulegen, und dass ich später auch noch Soul auflegen würde, habe ich diese Platte für 10 Mark gekauft und den Grundstein für meine Plattensammlung gelegt.

Gekauft hab ich sie eigentlich wegen des Covers – ich wollte irgendwann mal nen Flyer draus machen. Und man muss schon sagen, dass die vier Jungs mit ihren Afros und Hemden sehr cool aussehen. Ein Flyer ist aber nie draus geworden, dafür hab ich die Platte dann später natürlich auch wirklich aufgelegt.

Die Chi-Lites sind beim Bekanntheitsgrad eher so in der zweiten Reihe von Soul-Acts, waren aber trotzdem durchaus erfolgreich und hatten einige mittelschwere Hits. Vier Typen halt, die schön singen, musikalisch eher in Richtung Phillysound als Motown.

Auf dieser Compilation gefallen mir vor allem „You Don’t Have To Go“, „Oh Girl“, einer ihrer größeren Hits, und „Have You Seen Her?“, das später von MC Hammer (ähöm) gecovert wurde.

Vor ein paar Jahren sind die Chi-Lites dann indirekt noch mal ziemlich groß rausgekommen – denn ihr Song „Are You My Woman“ wurde von Beyonce für ihren Megahit „Crazy In Love“ gesampelt. Danny Krivit hat es sich dann nicht nehmen lassen und unter seinem Pseudonym Mister K einen feinen Edit gebastelt, der das Original mit Beyonce mischt – das lief damals auch in den Stuttgarter Clubs hoch und runter.

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7 Comments

  1. says: Thorsten W.

    @martin: Genau der. Den hat Mister K gemacht, und dahinter steckt Francois K, wenn ich jetzt nicht komplett daneben liege. Von Mr. K gab’s auch mal nen unglaublichen Re-Edit von Gwen McRaes „Rocksteady“

  2. says: martin

    ob hinter mister k francois k liegt weiß ich nicht, aber angesichts dieser wirklich coolen, aber einfachen wie effektiven aneineinder-bepp-nummer kann ich es mir irgendwie kaum vorstellen… mir hat den damals robin gegeben.

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