Über den Ex-VfB Spieler Walter Kelsch und die Möhringer Märchensiedlung

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Die besten Sachen habe ich in jüngster Zeit nicht gesehen, sondern gelesen. Ein Beispiel: Gesehen habe ich SVWVFB, gelesen habe ich, dass der Ex-VfB-Spieler Walter Kelsch an einem Online-Drogen-Shop und einer Gruppierung beteiligt sein soll, die sich ‚chemical love’ nennt.

Das finde ich beides für einen 60-Jährigen recht modern und zielgruppengerecht gedacht. Genau wie 54 kg Amphetamin, 25.000 Ecstasy-Tabletten und 1,3 Kokain – von denen offensichtlich kein Gramm in Cannstatt angekommen ist.

Kelsch war mal bei den Kickers und ich sag jetzt nicht, was mir zu der Assoziationskette chemical love – Michael Zeyer alles in den Sinn kommt, neben ‘Molekularküche’.

Kelsch wohnte früher mal in der Märchensiedlung. Möhringen. Rapunzel-, oder Aladinweg, hab ich vergessen. Nicht vergessen hab ich, dass ich da Sonntag aktuell ausgetragen hab. Die gute alte SOA. Unter anderem auch bei Walter Kelsch. Der hat damals noch keine Drogen verkauft (obwohl, wer weiß?), sondern Fußi beim VfB gespielt.

In irgendeinem Spiel hat er mal am Samstagmittag zwei oder mehr Buden gemacht, was am Sonntagmorgen dann in der SOA stand. Nicht hinten bei Hägar, sondern ganz vorne drauf. Ich hab ihm dann in meiner Austrägerfunktion auf seinem Belegexemplar der Sonntag aktuell diese Meldung mit meinem Kuli eingekreist.

Ich dachte damals, um ihn zu huldigen. Merke gerade aber, dass das vielleicht auch war, um ihn dran zu erinnern.

Man weiß jetzt natürlich nicht, was das alles für Kelschens Marktwert bei transfermarkt heißt, aber anhand seiner Stationen Stuttgarter Kickers – VfB Stuttgart – Racing Straßburg – FC Homburg – Apollon Smyrnis – Karriereende hätte man ja schon drauf kommen können, dass es mit ihm steil in die falsche Richtung geht.

Dann hab ich zum Beispiel noch die Ziffern 1 8 9 3 gelesen. Auf einer Jägerhütte im Degerlocher Wald, einen Steinwurf vom Gazi-Stadion entfernt, wo man ja bekanntermaßen das Jahr 1899 schreibt. Da hat sich also jemand Georg Niedermeier-mäßig ein wenig verrechnet.

Vielleicht auch nur eine Provokation zwischen zwei rivalisierenden Banden, von denen eine trotz und nicht wegen des Trainers so gut wie gerettet ist, während die andere sich zumindest mal an den beiden Pflichtspielterminen 19. Mai und 23. Mai nichts anderes vornehmen sollte.

Ja, KW 20/21 werden englische Wochen – in Wolfsburg, zuhause gegen Nürnberg und dann auswärts im Grundig-Stadion, aber da muss man jetzt halt durch und das zu Ende spielen.

Andere müssen viel schlimmeres spielen. Pony zum Beispiel. Auch das hab ich mit großer Verwunderung gelesen, nicht gesehen!

Dass es eine sexuelle Spielart namens Ponyplay gibt, bei der „mindestens ein Partner die Rolle eines Tieres spielt“ – und so doof ist, den anderen in einem Sulky (!) durch die Stadt zu ziehen. Traber des Jahres, vor den Karren gespannt und geil geworden. Ich weiß ja auch nicht.

Dann doch lieber die Meldung von Bill Kaulitz, dem Tokio Hotel Androgynie, über den zu lesen war, dass er jetzt BILLY heißt, in den Größen 120×80 und 160×120 erhältlich ist und eine 5-Track-Solo EP plant.

Die Presse oder BILLY nennen das Multimediahybridprojekt, weil das besser klingt als Kunstquatsch. Und man ahnt, dass wahrscheinlich zwischen der Welt von Walter Kelsch und der von Bill Kaulitz nur eine ganz dünne weiße Linie verläuft.

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1 Comments

  1. says: Kollege Geiger

    Au weia – jetzt steckt Kelsch aber tief in der Scheisse: „In der Wohnung seien nach der Durchsuchung diverse Gegenstände aufgefunden und sichergestellt worden“. STN

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