Method Man & Redman im LKA Stuttgart: Die Rockwilderer

Manchmal ist ein knackiger Comment ein eigener Eintrag wert, wie heute z.B. die kurze wie detailverliebte Review von Leserin Katjuscha über das gestrige Konzert von Method Man & Redman im LKA.

Niedrige Frauenquote, erstaunlich viele junge Gesichter, 60% Kiffer (reichte, um passiv leicht angenebelt zu sein). Opening Act: Name verpasst, aber selten sowas Schlechtes gesehen und gehört. Sie wurden auch direkt ausgebuht, nutzte nix, spielten trotzdem ihre fünf Songs (Maria Magdalena! WTF?). Kein Applaus für Scheiße sag ich da.

Ebenfalls Local Support: Smoke and the Walker, mit denen zumindest der Auf-die-Fresse-Faktor stieg und die zumindest optisch etwas mehr Street Credibility vorzuweisen hatten.

Apropos Style-Faktor: der durchschnittliche Stuttgarter Hiphop-Fan ist unter 1,80 groß (freie Sicht für kleine Frauen), hat komische Shirts an, benutzt kaum Deo und hat nen schlechten Haarschnitt (wenn überhaupt).

Als Warm-Upper machten Cilvaringz, Ledr P und ??? jedenfalls nen Mega-Job (die alten Rituale funktionieren doch noch: Put your hands up in the air…).

Die beiden von “America’s most blunted” ließen sich dann noch ne Weile bitten, und ich befürchtete schon, dass sowohl das Publikum als auch die beiden Wu-Tang-Aushängeschilder völlig hinüber wären, aber nach kleineren Startschwierigkeiten muss ich sagen: Sie holen selbst aus der kaputtesten Menge noch das Beste raus: bouncen was das Zeug hält!

Ready Roc, Street Life samt DJ Allah Mathematics zappeln hie und da auch mit, und die alten Männer machen echt ne fette Show. Und so ein “Stuttgart make some noise” funktioniert ja immer. Über allem schwebt der Geist von O.D.B.. Die Erinnerung an alle Verstorbenen hat zwar was von JHV der Hasenzüchter, aber okay – an Guru darf man schon mal erinnern.

Zum Abschluss noch einen kleinen Ausflug in die Geschichte des HipHop: Nachsitzen für alle, die die Jungs am Mic Rapper nennen würden und dann ab an den Merchandising-Stand. Kleine Zeitreise in meine Jugend, auch wenn die Hosen längst nicht mehr so tief hängen. Hat Spaß gemacht!

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41 Comments

  1. says: NICE!

    war auch da.
    vorgruppen wie beschrieben grotten schlecht! (ich sag nur: hardcore vibes)
    (deutsch)hip hop ist einfach am boden, tut mir leid.

    dann kam ein anheizer auf die bühne der zusammen mit nem dj knapp 20 olle kamellen angespielt hat um die leute in schwung zu bekommen.
    (hab ich schon erwähnt dass hip hop tot ist?)

    method man und redman waren ok und haben einen ordentlichen job gemacht. aber als letztes lied triller? wtf?

    so als kleine randnotiz ist mir aufgefallen dass es gar keine hip hop girls mehr gibt. zumindest optisch sahen die aus als ob sie auf dem weg ins büro oder auf die theo sind. naja, is vielleicht auch besser so…

  2. says: ForrestFunk

    Mich würde ja echt der Name der ersten Vorband interessieren. Sowas mies schlechtes habe ich noch nie gesehen. Vorallem als Vorband von Meth & Redman… Das geht garnicht!!!!

  3. says: Chris †

    die (deutsche) vorgruppe war echt unterirdisch, außer dieser kerl mit der grünen cap, der ging. meth und red fand ich top ,besonders die klassiker (rockwilder, pick it up, time for some action). ansonsten muss ich meinem vorredner nice zustimmen, hip hop ist wirklich am ende, leider.

  4. says: se

    bei der beschreibung des durchschnittlichen stuttgarter hiphop fans fehlt noch der zusatz dass er pickel hat!
    sehr lustig war, dass einer der zwei djs von redman und method man, nach 2 min mit dem einheizer auf der bühne, runter von der bühne und zum soundguy hin marschiert ist und ihm eindrücklich gesagt hat, dass die musik LAUTER sein sollte. danach kam langsam mal ne konzert-ähnliche lautstärke an start, davor konnte man sich wirklich nett unterhalten, ohne anbrüllen und so, is zwar ohr-freundlihc, aber eigentlich nicht das was man auf nem konzert erwartet.
    was ich mich noch gefragt habe, ob jedes ex-wu-tang-clan-mitglied merch mit wu-tang drauf verkaufen darf. is sicher ein gutes zubrot…

  5. says: katjuscha

    Da ich ja nun offiziell zum Hater gekürt wurde, darf ich NICE! zustimmen: Die Mädels sahen meist aus, als hätten sie ihre Frisur bei Marge Simpson abgeguckt, nix als Blech und zuviel Makeup im Gesicht und ein Hektoliter Parfüm… Standen also den Typen kaum in was nach. Ah ja, die Pickel waren gleichmäßig über die Geschlechtergrenzen hinweg verteilt.
    Dass (Deutsch-)HipHop tot ist würde ich jetzt nicht so unterschreiben. Nur haben sich einfach die Zeiten geändert, die Musik zum größten Teil eben nicht. WTC galt früher als revolutionär, düster. Heute sind sie – zumindest für mich – Spaßbringer. Und der ganze Merchandisesermon…also bitte! Haben sie es so bitter nötig?

  6. says: Tilman

    Hip Hop ist tot ?
    Wie Masta Ace so schön zu sagen pflegt:
    „Man, you gotta keep lookin‘ right !!“

    Ich bin der Meinung, dass diejenigen, die Hip Hop lieben so Jungs wie Method Man und Redman bereits mehrfach gesehen und gehört haben…
    Daher auch klar, dass bei dem Konzert (nur) blunted Kiddies am Start waren!
    Hip Hop nicht tot – Meth und Red sind nur durch…
    Checkt mal Black Milk, Oddisee, Rakaa Iriscience, Termanology, meinen DJ Gambit und natürlich die Wiener Philharmoniker
    Mischi, das wäre dann wohl Dein Part…a u s b l e n d e n…

  7. says: katjuscha

    @ martin: war zumindest gestern so. dachte bei der ersten, das wäre ironisch gemeint. scheint aber bei der gemeinen vorstadt-ische gerade DER shit zu sein.

  8. says: westernbasti

    soweit ich weiß kommt der am 3.12. nach stuttgart, da kann sich ja jeder ne meinung bilden.

    (diesen beitrag habe ich mit meiner neuen louis vitton tastatur verfasst -swag off)

  9. says: majde

    marteria war schon in stuttgart, mit dem marsimoto soundsystem, is ein pseudonym von ihm, so ein bisschen wie bei madlib und quasimoto!und den track hier feier ich auch:
    http://www.youtube.com/watch?v=a706lO-tPxY
    is was anderes, aber dope!ach und zu den mädels beim konzert gestern, wer da hin geht um frauen aufzureissen ist selber schuld! 😉
    ach und tilman hat recht, wer kein bock auf rap hat kann ihn jeden tag für tot erklären!für mich lebt er weiterhin!und wer hiphop für tot erklärt sollte sich mal umsehen, da alle elemente inzwischen zu etablierten teilbereichen der gesellschaft geworden sind, selbst im sonst so spießigen deutschland!wenn das für hiphop-puristen den ausverkauf und somit den tod bedeutet, dann muss ich leider sagen das die puristen tot sind!
    start hatin‘

  10. says: NICE!

    klar gibts immer leute die die fahne hochhalten und gutes zeug machen, aber das ist doch in jedem genre so oder?
    und wenn das dann bedeutet dass hip hop nicht tot ist dann ist es halt so.
    sorry auch für den populistischen satz aber ich seh ja jedes wochenende was ganz einfach sache ist.
    und zwar dass aktuelles zeug (mit außnahmen) einfach nicht gefragt ist.

  11. says: majde

    wie schon gesagt, wenn es euch glücklich macht, erklärt ihn jeden tag für tot!wenn leute unter dem deckmantel eines genres scheisse veröffentlichen, bedeutet das nicht automatisch den untergang einer kultur!nur weil dieter bohlen produzieren darf, heisst das nicht das popmusik tot ist, oder?

  12. says: Le Mischi

    grundsätzlich: wer behauptet, dass rap tot ist, scheint sich nur sehr begrenzt mit räp (bzw. musik jenseits von pop) auseinander zu setzen.

    folgendes: nur weil rap nur noch bedingt in den charts stattfindet, heisst das nicht, das er da nicht mehr hingehört – sondern schlichtweg, dass insbesondere rapfans nicht mehr für musik bezahlen, sondern diese auf anderen wegen „konsumieren“.
    in folge dessen wird von seiten der plattenfirmen nicht mehr so viel marketing-cash in die hand genommen, weniger dicke videos gedreht, die mtviva in ihrem geschrumpften musikprogramm dudeln können und und und.

    in der nächsten folge yo! ktv raps gibt es da ein anschauliches beispiel, obacht. nur so viel (für die chefs): seltsame zukunft wolf bande bringt alle um.

    ach yo, und ich soll euch sagen: rap mag euch – so lange ihr über ihn redet, geht´s ihm gut, danke der nachfrage. peace.

    {ps: beim mischi ist das wie mit comic-superhelden – hat hier jemand meinen namen gerufen? 😉 }

  13. says: jochen

    Ich will, dass die Massiven oder Freundeskreis sich wieder zusammentun und ein Album machen! Unbedingt! 😀
    Ich mein, die Soloprojekte sind auch nicht schlecht und ich find die Resultate auch größtenteils gut bzw. sehr gut, aber als alter Hip Hop Fan (bei mir ging’s so um die Jahrtausendwende los) wünscht man sich das einfach zurück! Genau so wie ich mir das HHO wieder zurückwünsche ins Reitstadion.
    Es gibt zwar schon noch gute Artists, aber die Kids, die in Bus und Bahn Bushido, Fler, Farid Bang, Massiv oder sowas vom Handy hören fahren einfach nicht drauf ab und schätzen das nicht. Aber von der Masse her sind die halt gerade überlegen und deshalb denke ich, dass Qualität zwar schon generell auf dem Rückzug ist in der Deutschraplandschaft, aber sich dann doch bei einigen Artists halten wird.
    Schön, wenn man das dann trotzdem mit Humor nehmen kann, so wie Moneyboy.

  14. says: wer

    @Martin (vom eigentlichen Artikel): Oh stimmt, ich hatte ganz vergessen, dass man Musiker nach ihrer „optischen Street Credibility“ beurteil… WTF? 😛

  15. says: martin

    hi wer, lieste mal intro vom artikel:

    „Manchmal ist ein knackiger Comment ein eigener Eintrag wert, wie heute z.B. die kurze wie detailverliebte Review von Leserin Katjuscha über das gestrige Konzert von Method Man & Redman im LKA.“

  16. says: Don

    Kurze Annekdote zu Marteria: Er war Support-Act bei den Fantas in Bremen…und wurde ausgebuht. Laut meinem Kollegen (ich hatte einen Anfall von Dekandenz und habe meine Akkreditierung verfallen lassen) allerdings nicht wirklich gerechtfertigt. War wohl nicht so dolle, aber auch nicht so schlecht, dass er Buh-Rufe verdient hätte.

  17. says: cHiller

    @Thorsten: Den finde ich auch cool. So kann Werbung gerne häufiger aussehen… (bzw. sich anhören)

    Btw: „als auch die beiden Wu-Tang-Aushängeschilder“ -> eher Wu-Tang und Def Squad, oder? Obwohl Red ja schon häufiger special Guest bei Wu-Tang Gigs sein dürfte… Naja, klugscheißerei… 😉

  18. says: katjuscha

    @ wer: hab nie behauptet, dass man von der Optik auf musikalisches Können schließen kann. Wenn ich gewusst hätte, dass das auf die Goldwaage gelegt wird, hätte ich natürlich eine Genre gerechte Konzert-Analyse zum Besten gegeben. Hab aber nur meine ganz persönlichen, subjektiven Eindrücke geschildert. Und die waren eben: Act 1 ging gar nicht, ab Act 2 ging’s aufwärts – in jeglicher Hinsicht.

  19. says: Reimi

    Also ich hab die Herren Meth & Red am Dienstag bereits zum 3. Mal Live gesehen und fand sie wieder super, auch wenn man Ihnen anmerkt dass sie älter werden !?
    Was die Hip Hop „Girls“ angeht, tippe ich mal drauf dass sich die Ladys nur deshalb so aufgebrezelt haben dass sie auf der Treppe rechts von der Bühne umso höher stehen durften um nach dem Konzert möglichst eins der bevorzugten Groupies zu sein 😀

  20. says: Glückskind

    war echt ne supersause! hätte eher gedacht die kommen versifft, bekifft und superdicht auf die bühne aber nein, die 2 haben echt stimmung gemacht!
    NICE;)

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