Fashionweek Tagebuch: Tag 6 & 7

Zwei Stuttgarter Bloggerseggl auf großer Mission. Eine Woche Berlin mit Tobsen, Fashionweek, Parties und Rumstrolchen. Aber ohne Auftrag, Businesstermine oder tieferen Sinn. Ein Fototagebuch.

Den vorletzten Tag unserer Reise verbringen wir mit leichtem Shopping und dezentem Touriprogramm, es pisst ohne Ende, an der Friedrichstraße demonstrieren ein paar als Hippies verkleidete Raver mit einem Love Parade-Memorial Truck. Wofür oder wogegen ist nicht ganz ersichtlich, das Motto ist „Technofloor statt Dior“ und es sind mehr Polizisten als Demonstranten da.

Den Abend leiten wir mit einem Besuch im St. Oberholz am Rosenthaler Platz ein, einem überaus stylischen Café mit hoher Schwabendichte und Dreier-Steckdosen zum Laden der MacBooks an jedem Tisch. True story. Wie gesagt, das mit den Klischées hat Berlin drauf, ich passe mich an und blogge mit dem iPad. Der Kaffee ist gut und sieht sogar noch gut aus:

Dann geht’s zum Essen ins Transit in Friedrichshain, das ist zwar keine Außenstelle vom Bergamo, aber ein Asiate mit verdammt leckerem Essen und coolem Konzept: Man bestellt verschiedene Gerichte in kleinen Schüsseln zu je 3 Euro, bekommt so geschmacklich viel mit und ist mit vier Schüsseln ganz gut bedient.

Beispielbild – wir hatten mehr Schüsseln, waren aber auch zu dritt

Als Krönung gehen wir zwei Häuser weiter ins Chapel, wo Roberto arbeitet, der uns sehr leckere Drinks mixt. Leider endet der Abend nicht ganz so perfekt wie er angefangen hat – im ://about blank soll Floating Points spielen, ein aufkommender NuDisco-Soulstar.

Aber zuerst müssen wir (zum ersten Mal in dieser Woche) anstehen, dann sind die Leute im Club unglaublich hässlich (selten dass man das in dieser Deutlichkeit sagen muss) und die Musik ist überaus maues Techhouse-Gebolze. Deshalb streichen wir die Segel bevor der Main Act anfängt.

Kollege Geiger schreibt per SMS: „Kommt jetzt wieder heim. Es reicht.“. Aber das geht nicht, Berlin hält noch etwas für uns bereit, was wir uns für ganz am Schluss aufgehoben haben.

Der Plan: Am Sonntag auf der Heimfahrt kurz beim Berghain anhalten, dem derzeit wohl berühmtesten Club mit der härtesten Tür der Welt. Mal gucken ob wir reinkommen. Unser airbnb-Vermieter meint Berliner gehen Sonntagabend bis Montagabend ins Berghain, Touristen am Samstagabend. Also sollte Sonntag 14.30 Uhr die perfekte Uhrzeit für uns Schwabenseggl sein, und siehe da, alles richtig gemacht: Wir spazieren ohne Schlange und ohne Probleme rein (Bernd musste am Abend 1,5 Stunden anstehen).

Es wurde ja schon viel geschrieben über das Berghain und die Panorama Bar, ich war sehr gespannt und muss sagen: Ich war vor über 20 Jahren zum ersten Mal in einer Disco und habe seitdem viel gesehen, aber wahrscheinlich ist das Berghain der beste Club in dem ich je war. Hier stimmt alles: die Location, die Soundandlage, die Musik, die Menschen.

Dafür würden andere töten: The Stempel

Ja, fast alle sind druff, klar am Sonntagnachmittag, klar sind viele Freaks unterwegs, aber die wünscht man sich hierzulande auch ab und zu auf diversen Schnarchevents. Ich habe auf jeden Fall Gänsehaut, als ich die freistehende Treppe zum Technofloor hochlaufe und die Bässe mich gegen die Wand drücken, genauso als in der Panorama Bar die Rollos hochfahren und das Tageslicht reinkommt. Später sitzen wir im Garten und sehen halbnackten Menschen beim Tanzen unter einer großen Freiluftdusche zu.

Nach einem weiteren Berliner Frühstück mit Knoblauchsoße verlassen wir das dicke B mit einem sehr zufriedenen Gefühl, und als Fazit muss ich sagen: Auch wenn wir von fünf geplanten Modenschauen keine einzige gesehen haben, ein Besuch während der Fashion Show lohnt sich auf jeden Fall. Oder auch ein anderes Mal. Nur nicht im Winter, weil dann ist Berlin echt Scheiße.

An dieser Stelle noch ein besonderer Dank an meinen sehr entspannten und unstressigen Begleiter Tobsen, an Flo für die richtigen Adressen, an Roberto für die Insidertipps, an Schowi für die Listen, an den Außenreporter für den Kontakt, an unseren Vermieter für die coole Bleibe im Ghetto und nicht zuletzt allen Sponsoren des Fashionbloggercafés.

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17 Comments

  1. says: Ken™

    Sehr amüsant, das ein Herr Weh in den Kater, das About Blank und sogar noch ins Berghain geht, er aber selbst eigentlich nie auf einer „Technoparty“ in Stuttgart zu sehen ist! 😉

  2. says: bernd

    @ ken: vllt. bekommt er grad vom arbeitsamt ne umschulung gesponsort, beruflich neuorientierung 🙂

    ach ja, hatte auf´m hinflug nach b. noch drei mädels in der wartehalle neben mir, ganz fleissig am planen wohin und was alles gesehen werden muss..
    mädel-1: aber die mauer will ich auch auf jeden fall sehen…
    mädel-2: das is kein problem, die is doch eh überall in berlin…

    ?!?!?!

    …dazu is mir dann auch nix mehr eingefallen, aber am 3.oktober feiern wir halt wieder irgendwas und kaufen schoki bei karstadt 😀

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