Ausstellung und Pop-Up-Store: Shit happens everyday – But nobody kehrs

Kehrwochsünder überführen: das muss man selbst im Jahr 2019 einigen Schwaben nicht zweimal sagen. We stasi kehr.

Die Kehrwoche, like wer sie NICHT kennt: Ich. Wohnhaus-Reinigungsservice forever. Never made Kehrwoche in my life. Bei Wohnungssuche immer: Balkon plus Reinigungsdienst plus Ensi-Sport-Standleitung in reach wäre schön, keine Kinder, kein Hund, keine unbefristeten Arbeitsverträge. Like wer bei BoDaPo arbeitet.

Like, wer das immer noch neue Label Stuttgart Souvenirs liked. Hier. Ging Ende letzten Jahres mit etwas anderen Stuttgart-Motiven (Stadtranderholung Ferienspass in Stuttgart-Ost, Beach Club Max-Eyth-Seee etc) an den Start und trage immer noch sehr gerne mein Freunde Feuersee-Shirt, trotz Flecken von 56 Kräutern aus Wolfenbüttel. Die bekommt kein Fleckenentferner raus und keine Kehrwoche weggewischt.

Keep Kehring – like wer’s blickt.

Auf dem Fundament der mystischen schwäbischen Kehrwoche baut die einwöchige Ausstellung „Shit happens everyday – but nobody kehrs“ der Stuttgart Souvenir-Macher Tobias Bauer und Martin Labacher ab kommenden Samstag, 11. Mai in der Paulinenstraße 44 (beim Suppa & MRQT). Graphiker Tobias hat sich dem Thema „künstlerisch verpflichtet“ gefühlt, Kehrwochenmotive illustriert, in Siebdruck auf Holz umgesetzt und das schwäbische Kulturerbe von Fünfzehnhundertirgendwas mitunter etwas stasimässig neu interpretiert.

Kackhaufen-Emoji: Jetzt auch als Kehrwochen-Schild.

Die berühmten Hausdrachen (m / w / d), die wohl jedes Kehrwochenmietshaus kennt, führen ihre Schwarze Liste wahrscheinlich nur im Kopf und hoffentlich nicht als Buch – but who cares. Unser Krupa hat sich zum Beispiel einen Teufel um die Kehrwoche geschert und war einst bei „Grundlage des heimischen Nachbarschaftsklimas“ der schwarze Besenschaaf, wie hier vor zehn Jahren dokumentiert. Einfach mal nicht machen. Geht auch. Aber es hasst dich halt jeder.

Nicht hassen wird man die zweite Souvenir-Kollektion „Kehrwoche – a matter of honor“. Die präsentieren Martin und Tobias ebenfalls im Rahmen der Ausstellung und ist in dem angedockten Pop-up-Store erhältlich. Dass es dabei ebenfalls um das schwäbische Heiligtum geht, sowieso klar. Happy kehr und kein Konfetti, das geht extrem schwer wieder weg.

Shit happens everyday – But nobody kehrs
Ausstellung und Pop-Up-Store von Stuttgart Souvenirs
Vernissage Sa. 11. Mai, 17 – 22 Uhr
Ausstellung + Pop-Up-Store
Sa. 11. Mai – Fr. 17. Mai 2019
13–20 Uhr (außer sonntags)
Paulinenstraße 44, 70178 Stuttgart

www.stuttgart-souvenirs.com
www.instagram.com/stuttgartsouvenirs

P.S.: Nach dem Flyer noch mehr zur Kehrwoche allgemein.

Kehrwoche, was wir wissen und was nicht. Dazu am besten den Wikipedia-Eintrag aufgleisen, wichtiger Auszug daraus:

Es gibt wie in Deutschland insgesamt keine öffentlich-rechtlich geregelte Pflicht, in bestimmten Intervallen oder an bestimmten Tagen eine Hausreinigung auszuführen. Auch die Annahme des Bestehens eines Gewohnheitsrechts ist irrig. Die Reinigungspflicht kann in ganz Deutschland insgesamt durch den Mietvertrag und die Hausordnung privatrechtlich geregelt werden.

Die Haftung für die Sauberkeit und Schneefreiheit von Zugangswegen und Gehweg liegt jedoch beim Grundstückseigentümer, die Ausführung der Arbeiten kann vertraglich auf einen Hausmeister oder auf die Mieter oder Miteigentümer übertragen werden. Die Räum- und Streupflicht ist Teil der Verkehrssicherungspflicht. Ein Teil der ursprünglich privaten Pflichten der Bürger wird gebührenpflichtig von den öffentlichen kommunalen Fuhr- und Reinigungsämtern übernommen.

Genauso wie der Mythos Kehrwoche selbst, hält sich der Mythos von der Abschaffung im Jahr 1988 unter dem Machtwort des damaligen OBs Manfred Rommel. Das stimmt nur so halb, wie man auch in der aktuellen Sonderausstellung Manfred Rommel im StadtPalais erfährt (läuft noch bis einschließlich diesen Sonntag, 12. Mai) oder auch in der StN nachlesen kann:

Kandel, auch so ein geiles Wort ey. Merkt’s euch also, Freunde Feuersee.

Inside, wie gerade bei Wiki gelesen, wird es durch den Mietvertrag und die Hausordnung privatrechtlich geregelt. Und das sind wir wieder beim Reinigungsdienst in Miethäusern. God bless. Weil God’s Plan war nie die Kehrwoche.

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