Immer Beer Herzen in der Hauptstätterstraße: Die Beerstellenreportage

Was lange währt, wird endlich Beer: Ende Juli, spätestens Anfang August eröffnet in der Hauptstätter Straße 45 das Immer Beer Herzen – offizieller Nachfolger des Libero. Ich tu‘ mich mit dem Namen noch immer schwer, auch weil ich schon drei Mal „Libero“ und mehrmals „zu Henni“ gesagt habe. Ist aber alles besser als mein alter Freund Heiko: der nannte das Libero immer verächtlich „Vorstopper“. Er interessierte sich nie für Fußball.

Der Name „Immer Beer Herzen“ kommt aus Südkorea, wo’s derzeit relativ beliebt scheint, wenn etwas „deutsch“ klingt. Das schafft Vertrauen, zumindest bei Bier. Egal, ob das Sinn macht. So ähnlich wie asiatische Tattoos, die übersetzt dann letzendlich doch nix bedeuten außer „LSMF„. Nur halt andersrum.

Innendrin sieht’s super aus und weit geräumiger als erwartet. Irgendwie hip genug, um doch nicht hip zu wirken und schraddelig genug, um nicht zu edel zu sein. Die Wände sind so kahl, dass ein Maler sie aus Versehen fast angemalt hätte und der Tresen ist so lang, dass ich ohne Brille keine Sau am anderen Ende erkennen würde. In solchen Fällen lächle ich immer freundlich und hoffe, nicht aufzufliegen.

Die Belüftungsanlage ist auch allerhand. Muss aber sein, denn es darf geraucht werden. In die Rohre könnte man locker einen zweiten Floor reinmachen – zur Zwischennutzung oder so was in der Art. Für die Subkultur. Hab trotzdem ein bisschen Angst, dass Bruce Willis plötzlich rauskriecht und nach dem Weg fragt. Dann sag‘ ich aber: Der Tischkicker steht vor dem Klo, was sich jetzt wirklich unwirtlicher anhört als es eigentlich ist.

Das Wichtigste hab ich allerdings vergessen: keine Ahnung, ob die Kopfpolster wieder über dem Pissoir hängen. Die Kloschilder sind allerdings schon vielversprechend. „Bla“ für die Jungs und „Blablablablablablablablabla…“ für die Mädchen. „Die Idee haben wir geklaut“, sagt Henni, während der arme Kersten gerade die Klebe-Buchstaben einzeln auf die Wand rubbelt. Ein „L“ hängt schief. Hab aber lieber nix gesagt. Wir wissen ja, was damals bei Loriot los war.

Der eine Baustellenunfall ist zum Glück auch glimpflich abgelaufen. Einer der Jungs aus der Nachbarschaft lehnte sich aus alter Gewohnheit zum Chillen gegen die Tür. War aber offen. Apropos: Mo-Mi 17-1, Do 17-2, Fr/Sa 17-3 Uhr.

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7 Comments

  1. says: ChrisK

    Sehr schön. Eins macht zu, dafür was anderes auf. Danke für die Info. Die Tendenz der Eröffnungen geht irgendwie anfangs Theo, dann Hans im Glück und jetzt an, unter oder jenseits der B14…

  2. says: EffGee

    Lieber Micha, ich nannte den Schuppen immer „LIBIDO“ ! Warum auch das nur ???? Freu mich auf das erste Bier mit Dir und der Gascoine-Gang, Maison, Mitch, Maggo und all den anderen im neuen Laden..;-)

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