Konzert-Review: Woodkid in der Liederhalle Stuttgart

Woodkid
(Früher war mehr Prägung. Ich fand Konzerttickets schöner als man sie noch nicht auf dem Epson selbermachen musste.)

„Drogen? Nehm ich nicht. Ich bin von meinem Naturell schon so hyper, hyper, wie mein Freund H.P. Baxter sagen würde.“ – na, wer hat’s gesagt? Nein, nicht Woodkid, sondern Klaus Meine. Im großen Süddeutsche Zeitung Interview zum Oberthema Treue. Treue deshalb, weil er seit 40 Jahren mit seiner Frau Gabi und seit 50 Jahren mit seiner Zweifrau Rudolf Schenker verheiratet ist. Da wird nicht eben mal jemand anders jebützt.

Jebützt ist kölsch, hab ich gelernt, und heißt soviel wie making-out, knutsche, den Lappen kreisen lassen. Im Karneval jebützt und danach aus den Augen verloren, scheint für Kölner gerade ein größeres Problem darzustellen, als die 30 Chaoten, die nach der 0:1 Niederlage vom Irrsinn jebützt auf den Platz gestürmt sind.

Apropos: wann stürmt eigentlich beim VfB mal wieder jemand auf dem / auf den Platz? Der nach 448 Minuten endlich wieder das Tor jebützt hat, allerdings durch einen Abwehrspieler, der seinen ersten Bundesligatreffer überhaupt erzielt hat. Kann sich wahrscheinlich wieder keiner drüber freuen.

Wie komm ich da jetzt drauf? Und wo ist eigentlich meine schöne Einleitung hin? Wollte eigentlich von der Scorpions-Steilvorlage ‚hyper, hyper’ die Gag-Grätsche zu hype, hype machen. Ist mir jetzt irgendwie n’aus.

Hype Hype war nämlich das Woodkid Geheimkonzert am Samstag. Das so geheim war, dass schon Tage vorher alle wussten, dass es in den Wagenhallen stattfindet. Bin dann trotzdem in den Hegelsaal, weil das auf der Karte stand.

Geheimkonzert ist, wenn Jan Delay für Fiat in den Wagenhallen spielt und man nur reinkommt, wenn man einen Multipla besitzt. Oder Deichkind in der Schrägi. Oder Beyoncé im Bix, powered by Gaststätte Hotzenplotz. Geheimkonzert ist nicht, wenn Klaus Meine & Co. in die Schleyerhalle kommen.

Hegelsaal war aber nicht nur top secret, sondern auch top. Altehrwürdig. Tageslichtkuppel verdunkelbar. 2 Emporen. 4 Dolmetscherkabinen. Orchestergraben größenvariabel, sagt die Homepage. Fasst 1.900 Hipster. Entsprechend sehr hohe Vollbartdichte im Publikum und auf der Bühne.

Zwischenfrage: wenn man viel Bart hat, verfangen sich da nicht auch bei einer Grippewelle, wie wir sie gerade erleben, viele Viren drin? Der Bart als Wirt des Bösen? Frage für Hotte, der immer noch flach liegt. So doll, dass ihm kein Zäpfchen mehr passt. #armerschwarzerkater #moovel #car2go #mercedessinddiebestenodernichts.

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(Meanwhile in Ochsenwang: no Woodkid, no Stadtkid, just a whole lot of piece & quiet)

Ach ja, für alle Spexabonnenten noch die gigblog-Zusammenfassung von Woodkid, powered by moovel: gut. Sehr gut. Hatte mir ja ja am Freitag ernsthaft noch überlegt, ob ich nicht zu Queen feat. Adam Lambert gehen soll. Ganz einfach, weil Queen mein allerallererstes Konzert überhaupt war. Hab dann am Samstagmorgen auf youtube geschaut, was ich verpasst habe. So weit ist es inzwischen. Verpasst habe ich glaube ich eine richtig gute Queen Tribute Band.

Gut, dass abends Woodkid selber war – und keinen Vertreter geschickt hat. moovel, die Mobiltitäts-App, die das alles möglich gemacht hat, empfahl übrigens für den Runterkomm-Trip am Sonntag nach Ochsenwang die Verkehrsmittel zu Fuß > Zahnradbahn > zu Fuß > Bus 43 Feuersee > zu Fuß > S1 Kirchheim(Teck) > zu Fuß > Bus 176 Bissingen > Zug ALTRT 176 Ochsenwang Rathaus.

Hab dann das Auto genommen.

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