Yo! KTV Raps (11): Rap-Vuvuzelas

Hallo liebe Yo! KTV Raps-Leserschaft,

tja, es gibt unvorstellbarerweise für manche Leute halt doch noch mehr als Fußball, Fußball, Fußball – Rap, Rap, Rap zum Beispiel. Wir haben für euch mal wieder einen großen Rundumschlag in Sachen Reimvuvuzelas zusammen gestellt.

Unser Rapcomunio-Team besteht diesmal aus Rick Ross (Torfüller), Eminem und Jay-Z (Verteidiger-Renegades), Guilty Simpson als bretthartem Vorstopper, ?uestlove und Black Thought als verlässlicher Basis, den Dead Prez und Kanye West als offensivem Mittelfeld sowie J. Cole und Freddie Joachim als hoffnungsvollen Sturm-und-Drang-Youngsters.

Enjoy!

{Tight wie immer: Die Blumentopf-Raportagen rund um die WM.}

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

So, fangen wir mit dem Gossip an: Eminem und Jay-Z haben kürzlich ein bissl Zeit gemeinsam in New York verbracht. Auf dem Terminkalender stand ein gemeinsamer Mini-Gig in einer Offlocation inklusive Aufzeichnung für die David Letterman-Show heute Abend, der aber dummerweise kurzfristig von den Behörden abgeblasen wurde. Sind also nicht nur die Stuttgarter Behörden so stier, sehr beruhigend.

Irgendwie haben es die beiden aber doch hinbekommen, auf einem anderen Dach ihre Show zu tapen – Video (mit leider lausiger Soundqualität) siehe oben.

Ach ja, Eminem darf bei Letterman auch die „Top Ten“ bestreiten – diesmal mit zehn Tipps für Kinder (!). Hier die saulustige Preview (geile Mimik von Em und Dave):


. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Hova live, die Zweite: Bei seinem Headliner-Gig beim Isle Of Wight-Festival hat er mal eben bewiesen, wie man die Crowd kontrolliert. Und als dann auch noch Kanye West rauskommt, steht die Menge Kopf. Sehr fein. (Aber mit was für einem Klimbim hat sich Jay-Z da eigentlich behängt? Oder hat er heimlich Beyoncés Umkleide geplündert?)

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Unterdessen arbeitet Kanye auf Hawaii weiterhin an seinem neuen Album „Good Ass Job“, das wohl im September erscheinen und wieder ein „richiges“ Rap-Album werden soll. Auf Produzenten-Eben sind wohl u.a. DJ Premier, RZA, Q-Tip und Pete Rock involviert, sollte also schon was werden.

Premo hat kürzlich in einem Interview mit Red Bull Folgendes verlauten lassen: „His new album is strictly hard beats and rhyme. He’s totally done with electro. You’re gonna be surprised what you hear.“ Oha!

Im Video oben kann man übrigens sehen, wie der Maestro bissl Tasten drückt und einen Beat bastelt, während seine Ische Amber Rose wie ein Presser daneben steht („Ye, kömmer jetzt endlich shoppen gehen? Lass das doch deine Studio-Assis machen, Schatz!“). Und natürlich hat sich auch Ricky Rosé für seine neue Single Beats beim Kanye geshoppt und preist das Ding bei jeder Gelegenheit sehr überschwänglich an.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Der Kanye West-Buddy und derzeitige Everybodys Darling Drake hat diese Woche sein lang erwartetes Album „Thank Me Later“ veröffentlicht und ganz getreu seinem Buzz direkt die Nummer 1 genommen. Doch kurz darauf haben sich die ersten Hater gemeldet und gemeint, dass die 446.000 Einheiten eigentlich bei seiner medialen Präsenz der letzten Tage ein Witz wären.

Nun, dem Musikbiz geht´s halt schlecht, gell (und wenn man bedenkt, dass Jigga von „Blueprint 3“ in der ersten Woche nur 30.000 mehr in der ersten Woche vertickt hat, ist das im Vergleich gesehen eigentlich ganz beachtlich). Wenigstens hat Drake aber einen guten Musikgeschmack – anders lässt es sich nicht erklären, dass er kürzlich bei einem Gig für Microsoft mitten in der Performance von „Show Me A Good Time“ und nach ein paar Shots für die Crowd „Climax“ von Slum Village mit der Einleitung:

“Out in L.A. blowing clouds to the killer/ I came up in the underground though/ so I’ma spend another ten thousand for Dilla“

angestimmt hat. Und das macht mir den Kanadier echt sympathisch (im Video oben ab ca 3:10).

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Die gesamte Menschheit gesamte Rap-Welt ein paar Blogger und ich warten indes schon gespannt auf Rickys neues Album „Teflon Don“. Die Yo! KTV-Raps-Redaktion ist inzwischen ein einziger RR-Fanclub – da kann auch obiges Video, in welchem Rosé einen ziemlich durchen Eindruck macht, nix dran ändern.

Aber hey: die ganze Zeit Shows spielen, kiffen, fressen, Gast-Features machen, saufen, fressen, Promotermine wahrnehmen, saufen, kiffen, fressen, Management-Deals mit P.Diddy ausbaldowern, fressen, saufen, kiffen, scho´ wieder rappen, tighte Für-umme-Mixtapes raushauen, noch mehr fressen kiffen, saufen (nicht zu vergessen die Groupie Luv) – sowas zehrt an einem Mann.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

…aber zum glück hat der Baus trotzdem genügend Zeit, das neue Mixtape von Mick Boogie abzunicken (wow, derbe Überleitung in die Mixtape-Section!). Der gute Mick hat auf „SouthernPlayalisticMaybachMusic“ (geiler Titel!) Tracks von Ricky und Outkasts Big Boi vermasht.

Und das funktioniert überraschend gut: Sowohl Big Boi auf Raus-Beats als auch andersrum kommt sehr gut – nachzuhören bei Knallern wie „ATLiens“, „Superhigh“, „Shutterbugg“ oder „Shine Blockas“. Das Tape schwirrt überall im Netz herum, Mick Boogie und Big Boi selbst streuen ständig neue Download-Links über ihre Twitteraccounts – z. B. den hier.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Noch mehr Free Mucke? Gerne: Die dead prez („it´s bigger than Hip-Hop, Hip-Hop, Hip-Hop„) haben sich die Reibeisen-Shoutouts von DJ Drama und dessen Qualitätsmarke „Gangsta Grillz“ für ihr neues Mixtape gesichert. Über aktuelle Chartsbanger, deren ursprüngliche Mood teilweise komplett verdreht wird, werden fleissig Gesellschaftskritik und Verschwörungstheorien ausgeteilt.

Estelle und KRS-One schauen auch vorbei, gutes und auch lyrisch interessantes Tape. (Das neue dead prez-Album “Information Age” soll übrigens noch in diesem Jahr erscheinen.) Das Mixtape gibt es auf der Seite der Dead Prez zum Free Download.

Anspieltipps: „The Game Is A Battlefield“ (Track 5, Pat Benatar, Alda!), „The Beauty Within“ (7) und „The Movement“ (9).

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Die Detroiter Ghettorapmaschine Guilty Simpson ist nicht nur der erklärte Lieblings-MC von Dilla gewesen, sondern steht auch beim Qualitätslabel Stones Throw hoch im Kurs. Wie berichtet erschien dieser Tage bereits das Collabo-Projekt „O.J. Simpson“ gemeinsam mit Madlib – nun hat sich auch Madlibs jüngerer Bruder Oh No an dem grimmigen MC versucht und eine Remixkollektion zusammengeschraubt.

Herausgekommen ist das Mini-Album „Ghettodes“, das es wirklich in sich hat. Die netten Leute bein Stonesthrow haben den offiziellen Download-Link springen lassen – hier kann man sich ganz offiziell und legal (wie immer bei Yo! KTV Raps) „Ghettodes“ downloaden. Lohnt sich!
Anspieltipps: „Riches“ (Track 3), „What To Do“ (5), „The Ghetto“ (8) und „Kinda“ (14).

(Übrigens: Guilty Simpson kommt am Do, 29.07.2010, zusammen mit Rasco (Cali Agents) ins Mancuso Tübingen!)

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Kommen wir nun zu meinem persönlichen Favoriten der Ausgabe und einem echten Geheimtipp: Freddie Joachim (komischer Name, kann aber was). Bis vor kurzem wusste ich ehrlich gesagt noch gar nicht von dem DJ, Turntablist und Producer aus San Diego.

Dieser hat bei seinem 2008 erschienenen Album u.a. mit Aloe Blacc (Stones Throw), Blu und Lauren Santiago zusammengearbeitet. Auf seiner Bandcamp-Seite haut er darüber hinaus immer wieder kleine Beat-Compilations (aktuell „A.M.“) und Unofficial Remixes raus. Sehr schön gemachte Dinger allesamt, sehr entspannt und laidback, wobei sich mit dem Remix zu Stevie Wonders „Uptight“ (das mir im Original noch nie gefallen hat) sogar ein waschechter Disco-House-Stomper befindet.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Von Big Boi hatten wir es ja bereits etwas weiter oben – nun gibt es ein neues Video aus seinem bald anstehenden Album „Sir Lucious Left Foot: Son Of Chico Dusty“. „General Patton“ hat ein völlig pervers gechopptes Chorsample und ist in Kombination mit dem Bowling-Ausflug sehr „outkastish“.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Birdman Baby, Tyga und Lil Weezy sind ganz schön loyal, jungejunge. Track gefällt mir überraschend gut, auch wenn ich Tyga für einen absoluten Vollhorschtie halte.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Der XXL-Freshman J. Cole hat derzeit einen mächtigen Lauf und unterstreicht das mit seinem neuen Video „Who Dat“.

Gefällt mir gut, der Junge, wobei mir dieser Track, der vor ein paar Tagen geleakt ist, nicht mehr aus dem Kopf geht. Simples Ding, aber sehr catchy. Me like.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

1st String sind das neueste Signing von DJ Clues Label Desert Storm und „Circles“ das erste Ich-sag-mal-Hallo-Video der vier Jungs aus Pittsburgh.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Dogg Pound-Hälfte Kurupt auf einem Pete Rock-Beat war schon bei „Tru Master“ ein kleines Fest und so ist es auch bei „Yessir“, der Single aus seinem kommenden Album.
(Übrigens: Zeitgleich steht auch ein neues Dogg Pound-Album an, doch alles, was ich bisher daraus gehört hab, war ziemlicher Schrott.)

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Nachdem wir ja bereits in der letzten Folge einen kleinen Schlenker nach Jamaika gemacht haben, will ich euch diesen Tune von Spragga Benz nicht vorenthalten: Das von Starproducer Salaam Remi (Nas oder Amy Winehouse, anyone?!) produzierte „Shotta Culture“ ist ein basstriefender Dancehallschieber. Hitze, Feuer, weisste ja.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Endlich mal wieder was von bzw. mit 9th Wonder: Der steuert zu „Go“ von Big Remo (s.o.) ein paar Zeilen bei und hat für David Banner „Slow Down“ produziert. Qualität as usual. Hier das offizielle, etwas unausgegorene Video dazu:

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Zum Schluss noch ein weiterer Doppelpack von einem meiner absoluten Lieblingsacts: The Roots bringen schon bald ihr neues Album „How I Got Over“ raus und wirklich JEDER Leak daraus war bisher ein echter Vollknaller. Oben gibt´s den Gänsehaut-Tune „Dear God 2.0“ (hier übrigens als reichhaltig orchestrierter Live-Gig) und unten das schöne „Radio Daze“, das gemeinsam mit Dice Raw und Blu entstanden ist.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

So, wir sind raus wie ehemalige WM-Titelträger und hoffentlich auch bald die Fish´n´Chips-Inselkoller-Hackfressen rund um Rooney und Co, harhar.

Peace, Le Mischi für Yo! KTV Raps

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

PS: Ich bin mir immer noch nciht sicher, was ich von Mark Ronsons neuer Single „Bang Bang“ halten soll. Klar,m der olle Q-Tip ist mit dabei und so, aber … ich weiß nicht.

… und genauso hab ich noch keine Meinung zu dem ohne Zweifel Ohrwurm-verdächtigen „California Gurls“ von Katy Perry. Video ist auch big budget, aber bin ich wirklich der Einzige, der bei sowas denkt, dass Snoop nur noch ein clowneskes Abziehbild seiner selbst ist?

Join the Conversation

11 Comments

  1. says: dominik

    das ist ja mal wieder ne ganze menge material. wie immer besten dank dafür!! btw: das EM album kam die woche raus. ich hab’s mir gekauft und bin wie erwartet sehr (!) angetan.. würde mich mal interessieren was du jetzt davon hälst, mischi 😉

  2. says: Le Mischi

    @ thorsten: jaaaaaa, eigentlich müsste mir der track rein vom personal her zusagen, aber irgendwie….. ichweissauchnicht 🙂

    @ dominik: hehe, stimmt, ist besser geworden als gedacht / befürchtet 😉 und der bonustrack mit slaughterhouse ist richtig dope. aber das „what is love“-sample verzeih ich ihm nie! nie! nie!!!

  3. says: Yasmin

    hahaha ja das haddaway sample ist schon mächtig kacke, just blaze hat glaub an dem tag nen gewaltigen hänger 😀

    jetzt hör ich mal in das rawse tape rein, kam bisher nicht dazu weil ich das Roots Album ordentlich abfeiere 🙂

  4. says: Le Mischi

    @ yasmin: check unbedingt die albert anastasia-ep vom ricky ab – lohnt sich! Rosay!

    @ Dee Kay: yep, was die Jungs grad machen taugt alles ziemlich…..

    @ aber gerne 🙂

Leave a comment
Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert