Bubble T ist tot in Stuttgart

Der 24.12.2012 markierte das Ende einer prägenden Ära. Zumindest wenn man voraussetzt, dass eine Ära grob über den Daumen ungefähr etwas über ein Jahr und ein paar Zerquetschte dauert: der Bubbletea-Laden, ‚zeihung, „Store“ (Neue Brücke) hat den Schlüssel beim Vermieter eingereicht. Bumsausjugendhaus. RIP.

War aber auch besser so. Wer drei von den Dingern trinkt und nicht das Glück hat, wenigstens an einem der Böbbel zu ersticken, läuft eh Gefahr, in naher Zukunft durch überhaupt keine Tür mehr zu passen. Auch deshalb habe ich bisher gerade zwei Mal Bubble Tea getrunken – Achtung, alter Sponti-Kracher: zum ersten und zum letzten Mal.

Zudem möchte ich nicht, dass Leute auf meiner Beerdigung lachen, weil ich an einem Bubbledingens erstickt bin. Wer so abtritt, kann allenfalls noch mit einen Nachruf von der Bild-Zeitung rechnen. Und das auch nur, wenn nicht gerade Nacktrodel-WM ist. Auch als Geiger und der Aussie bei Martins Geburtstagsparty im Transit ein paar Becher plus den Chef des Ladens anschleppten, hatte ich große Angst. „Nöh, echt. Hab zu Hause schon was getrunken. Nehmt ihr erstmal“.

Meine ZweitKarriere als Wissenschaftler machte derweil die PRINZ-Putzfrau zunichte. Sie warf einen liebevoll auf meinem Schreibtisch abgestellten halbvollen Becher nach einer Woche einfach weg. Dabei wollte ich langfristig erforschen, ob aus den Böbbel irgendwann Außerirdische, Modeblogger oder wenigstens Dämonen schlüpfen. Oder ob der Spaßgehalt dieser Gummikugeln doch gerade mal dafür ausreicht, sie durch den Strohhalm auf miese Menschen zu spucken.

Wir werden es nie erfahren, die Nummer ist durch wie die Bettina mit dem Christian. Ich befürchte auch, die Putzfrau damals hatte Order von ganz oben.

Echte Wissenschaftler scheinen sich ebenfalls mit Bubble T beschäftigt zu haben. Aber auch die konnten kaum nennenswerte oder wenigstens durchschlagende Erfolge erzielen:

Der artig laminierte Hinweis im Schaufenster, spricht Bubble T nämlich von allerlei Bedenken frei – „entspricht diesbezüglich den geltenden lebensmittelrechtlichen Bestimmungen“. Und irgendwie höre ich da ein dreckiges Lachen aus einem Becher. SO wie Falco damals: „Haha. Ihr könnt mir gar nix nachweisen. Niemand wird was finden. Haha. Jeeaanniieee!“.

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16 Comments

  1. says: gotMilk?

    Wieso machta denn zu? Muss ich jetzt Angst haben, dass in mir Außerirdische heranwachsen, weil ich im Sommer ma‘ einen getrunken habe? Kann aus dem abfotografierten Laborbericht diesbezüglich nichts entnehmen!

  2. says: Thorsten W.

    Wer schon auf Entzug ist: In der Olgastraße (in der Olgastraße!!!) am Kreisverkehr, also in der Olgastraße, gibt’s noch nen Bubbletea-Store. Da gibt’s auch „Pofjertes“, was auch immer das ist, ich nehme an was fieses aus Holland.

  3. says: Kollege Geiger

    Off-Topic / Themawechsel: in besagter BIld(zeitung) sagt Tim Wiese: „Ich werde immer stärker kritisiert als andere. Warum, weiß ich nicht. Vielleicht wegen meiner Tattoos und langen Haare.“

  4. Ich finde man kann über Tim Wiese nicht urteilen wenn man ihn nicht persönlich kennt. Tim Wiese ist eine super Sache, den ich schon mehrere Male gesehn habe und auch persönlich kenne. Nennt mir mal nen „Torhüter“, bei dem Busse von Frankfurt nach Sinsheim fahren mit 70 Mann, nur für Tim. Meiner Meinung ist das purer Neid. Das ist aber typisch für Deutschland.

  5. says: Setzer

    Armes Deutschland kann ich da nur sagen. Und wer muss es bezahlen? Wir! Der kleine Mann. Deswegen gehe ich auch nicht wählen. Die „da oben“ machen doch eh nur was sie wollen.

  6. says: Niko

    Ich war neulich in Feuerbach. Huch, wieso eigentlich? Nunja, auf jeden Fall gibt es da an der Stuttgarter Straße auch einen Bubble Tea Laden. Plus Frozen Yoghurt. Es wird vermutlich in einigen Monaten der einzige Laden der Welt gewesen sein, der ohne je einen einzigen Kunden gehabt zu haben wieder schließt.

  7. says: vanDamme

    Wenn Bubble Tea sogar in Feuerbach angekommen ist, hat dieses Getränk seinen Zenit wirklich überschritten.
    Auf der anderen Seite gab es in Feuerbach den letzten McDonald´s (ebenfalls auf der Stuttgarter!), in dem man noch rauchen durfte, als alle anderen Filialen schon auf Kinder und Schwangere Rücksicht genommen hatten!

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