Kulturbeauftragt

„action-packed“ sagt der Amerikaner, wenn ein Film mehr als einen Stunt beinhaltet. „culture-packed“ sage ich zu den letzten Tagen. Immer war was. Und meistens Vernisagen. Bewege mich sonst kulturell ja irgendwo zwischen Art-Abonnent und Kunstbanause, aber letzte Woche kam ich mir vor wie auf meiner eigenen Catch-the-Bus-Reise durch die lange Nacht der Galerien.

Donnerstag, Ausstellungseröffnung vom BFF – dem Bund Freischaffender Foto-Designer – im Haus der Wirtschaft. Gut besucht, gut bebildert und geht so organisiert. In einem Ausstellungsteil sollte glaube ich jeder Fotograf irgendwas zu einem mäßig-originellen Thema wie „Rettet die Erde“ zeigen. Mein Lieblingsbeitrag von Karsten Thormaehlen:

Liebling deshalb, weil ich A) die BASF Cassetten früher lange den qualitativ überlegenen Maxell vorgezogen habe und B) das Vorgängeralbum „Crime of the Century“ von Supertramp mich durch eine herzzerreißende Episode meiner frühen Jugend begleitet hat. Outfit des Abends:

Das Ende der Suche nach einem passenden Untenrum zum Jeanshemd für RAM: Knallenge Lederhose mit Hot-Pants drüber. Die männliche oder zumindest mal metro-sexuelle Antwort auf den Modetrend Leggings/Jeansrock.

Freitag: »Galerie Schacher – Raum für Kunst«. Verrücktes Ding, das. Fährste im Stuttgarter Westen beim Getränkemarkt Fristo in den Hinterhof und denkst, du bist in Berlin. In einer sexy Industrieetage findet Kunst statt. Aktuell unter anderem die Foto-Ausstellung „Raumwelten“. Lieblingsbild des Abends:

Leider nirgends den Namen des Künstlers gefunden, aber Outfits des Abends:

Noch besser als die Politessen-Performance war aber dieses spontane Happening einer aufstrebenden radikalen Truppe von Nachwuchskünstlern:

Wenn man erstmal im Kunstrausch ist, ist ja alles Kunst. Auch das Produktportfolio, das ich auf dem Heimweg in der Silberburgstrasse entdeckt hab:

Ich hör mich da schon reingehen:

– Palim-Palim.

– Guten Tag.

– Tach, ich hätte gerne einen meat-packed Double-Cheeseburger und ein Furzkissen.

Samstag – immer noch im Kunstrausch im Mediamarkt einer Bande von fiesen Fälschern auf die Schliche gekommen:

Original: das wahrscheinlich teuerste Kunstwerk der Welt, Damien Hirst

Fälschung: die beknackteste Espressomaschine der Welt, DeLonghi. Muss Svarowski eigentlich überall seine Strasssteine drauf beppen?

Diese Woche geht’s mit Kunst ja gerade so weiter: Die Art Basel. Will da schon seit Jahren mal hin und schaff es nie. Ich wünsch mir deshalb vom RAM den Auftrag „Kollege, wir haben hier ne Incentive-Reise für dich. Zwar nicht Budapest, aber immerhin. Fahr mal für Kessel nach Basel und berichte live vom internationalen Kunstgeschehen.“

Sonst muss man halt im Alltag nach künstlerisch Wertvollem Ausschau halten wie nach The Last Unicorn:

…oder My First Guitar:

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6 Comments

  1. says: setzer

    Der Magicstore ist der Hit. Haben super Kaffee und rauchen darf man auch. Cheffin ist auch voll nett und ihr Hund wahnsinnig groß aber mindestens genauso träge. Der kann auch Tsunamisabbern. Der Hund.

  2. says: Frau Doktor

    @Kollege Geiger: Ich war mir voll sicher, dass auf ihrer Website gesehen zu haben. Und das ich da gleich Bücherregale sehe, war ja eh klar 😉
    Da hilft nur eins: Marko Schacher fragen. Oder kiegen wir dann Copyright-Ärger?

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