Instaschlendern in Esslingen

(Immer eine Reise wert: Irgendwas ob der Tauber, oder auch: Esslingen)

Die gute Nachricht zuerst: Thorsten hat sich übers Wochenende eine Snapchatbrille ausgeliehen. Von wem und für was wissen wir nicht. Aber geht davon aus, dass es in den nächsten Tagen heißt: Wir haben die Bilder – und dass sehr sehr viel Brillen-Content hier einfließt. Vielleicht machen wir sogar Snapchat-Wochen auf kessel.tv.

Wer solange nicht warten will, dem sei bitte dieser Sneak-Preview empfohlen – da sieht man Thorsten schon ein bisschen am rumexperimentieren.

Bevor es aber zum kompletten Thorsten Takeover kommt, noch schnell meine Fotos vom guten alten iPhone 6s aus Esslingen. Zugegeben, auch schon wieder ein paar Tage her, aber bei kessel.tv war der Boss im Ostblock und der Interims-Chef war ein Typ namens Schlendrian und man kommt ja zu nichts und überhaupt.

Gute Fotos und schöne Ausflüge werden ja aber nicht schlecht. Deshalb hier die Highlights von einem Samstagvormittag-Bummel vor ein paar Wochen durch Esslingen. Ist euch mal aufgefallen, dass normalerweise nur Frauen bummeln? Ich kenne keine zwei Typen, die sich „mal zum bummeln“ verabreden.

Aber ich sag euch was: wenn bummeln hip wird, dann seid Ihr wieder alle ganz vorne dabei. „Lass mal bummeln. Ja und danach cornern. Alter, ich feier dein Gebummel hart.“ Okay – ich werd alt. Wie Esslingen. Hier entlang bitte…

Man könnte Rhein meinen, ist aber Neckar. Mit so Blumenrabatten sieht doch alles gleich viel einladender aus. Wenn man die Neckarbrücke da am Gaskessel vielleicht auch mal mit Geranien schmücken könnte – besser wär’s.

Wie das geht, zeigt man ja in Esslingen, wo nicht nur der Neckar entschleunigt ist, sondern auch der Mensch. Ich glaube, Weinberg, Fachwerk und Flüßchen sind eine ganze gute Mischung, um gleich Urlaubsfeeling aufkommen zu lassen. Mir gefällt das. Man denkt an Rüdesheim und kriegt sofort ein bisschen Bock auf so Pralinen mit Alkohol drin und auf einen Irish Coffee und einen Pudel.

Das beste aus beiden Welten in einer Straße. Wir überlegen, das kessel.tv Headquarter aus dem 2,50 Plus hierher zu verlegen. Und endlich eine gläserne Bloggerei zu machen. Mit Streichelzoo, in dem man den Setzer mit so Nagetier-Palets aus dem Automaten füttern kann.

Es gibt Dinge, die gibt es nur in Esslingen. Maximal vielleicht noch in Konstanz. Oder auf Mittelaltermärkten. Wie die behütete Hutmacherin vor ihrer kleinen Hutmacherei beim Hutmachen. Ich wüsste ehrlich gesagt nicht mal im Ansatz, wie Hut geht.

Ein Bekannter von mir hat sich einen Lederkoffer selber gemacht. Mit allem, Schnallen und Griff und so. Dawanda für Fortgeschrittene. Jetzt sieht der Koffer richtig gut aus und man kriegt Lust, selber was selber zu machen. Für den Anfang vielleicht mal einen Reitsattel?

Alles, was man für einen Wok braucht unter einem Dach: Die ganze kulinarische Vielfalt aus Fernost. Kann man nicht meckern.

Esslingen ist auch sonst relativ spezialisiert, fand ich. Es gibt Fachgeschäfte, die nichts anderes tun, als Betten zu reinigen. Und dann gibt es den Würfelzwerg. Wenn ich das richtig interpretiere, gehen da Leute hin, die noch nicht mitbekommen haben, dass es Computerspiele gibt – und Elfen nicht.

Das Portfolio liest sich jedenfalls super: Brettspiele, Kartenspiele, Tabletop, Rollenspiele, Met, Honigbier, Ale. Klingt ein bisschen wie die Packliste für das nächste kessel.tv Spielewochenende (Save the Date: 8. – 10.9.2017).

Diese Damen kamen gerade aus dem Würfelzwerg… hexhex….nein, das ist geflunkert, die kamen aus Litauen. Aus irgendeinem Grund waren verschiedene Litten, Liten, Litauen an diesem Samstagmorgen in der Innenstadt und trugen traditionelle Kostüme. (Das sind doch traditionelle Kostüme? Oder ist das Streetwear?).

Dem Stadtbild und dem Kulturaustausch und der Völkerverständigung und dem Birnemalfürwasanderesaufmachen hat der Besuch jedenfalls nicht geschadet. Und schön gesungen haben sie auch.

Da ich mir nicht sicher bin, ob Thorsten mit seiner Snapchat Brille auch in seinen beiden Lieblings-Disziplinen „Type-Porn“ und „Bahnfahrtvideos hochkant“ liefern kann, hab ich mal Content vorproduziert. Aus der Kategorie ‚Schönes Schriftbild‘: Das hier könnte man doch abschrauben und daheim anschrauben – oder einen Club reinmachen. („Alter, gehen wir heute Abend hart in die Zwiebel bummeln?“)

Gut – irgendein Bestandteil dieses Namens ist Programm.

Der Typo-Award geht aber an die Blarerschule. Ist das Waldi? Weiß das jemand? Oder warum sieht das so gut aus? DA könnte man mal n Club reinmachen. Oder ne Bar.

Früher fand man Esslingen ja per se doof, weil es nicht Stuttgart war und weil man Angst hatte, dass man sofort so ein Kennzeichen bekommt, wenn man es gut findet. Dabei ist Esslingen wahrscheinlich das bessere Tübingen.

(Wenn der ktv Prakti hier noch einen versöhnlichen Abschluss reinhacken könnte. Irgendwas, wo rüberkommt, dass wir Esslingen eigentlich echt schnuckelig finden, weil es so ungezwungen unurban ist – und wir das aber nicht so richtig zugeben können, solange gleichzeitig einer von uns mit einer Snapchatbrille durch die Gegend läuft.)

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