Feinstaub-Alarm

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Jetzt hätten wir alle so schön Wochenende machen können, aber nein, die Stadt kommt noch kurz davor mit einem emotionalen Thema, über das man sich schön religiös streiten kann: Ab 11. Januar wird die Stadt Stuttgart „bei schadstoffträchtigen Wetterlagen den sogenannten Feinstaub-Alarm auslösen“ und die „Bevölkerung wird aufgerufen, bei Alarm auf Auto und Komfort-Kamine zu verzichten.“

Ich hätte da mal eine Frage: Was sind Komfort-Kamine? Also so ein #diedaoben-Ding? Diese romantischen flackernden Dinger, mit Bärenfell davor, worauf man so herrlich bumsen kann?

Wie auch immer, der Feinstaub-Alarm kann mehrere Tage andauern, mindestens aber zwei aufeinanderfolgende. Die komplette Pressemitteilung im Anschluss.

Joah und jetzt? Entscheide du dann. Ich glaub: Wenn Nate Dogg Ring The Feinstaub Alarm macht, juckt das die wenigstens (Pendler). Weil die sagen sich, die S-Bahn funktioniert ja auch nicht wirklich, das S steht für Störung. Da hammer uns die letzten Jahre wirklich in ne richtige Scheiße reinmanöveriert. Ich jogg jetzt ersma durch den Park und zieh einen durch.

Gemeinsam für bessere Luft in Stuttgart: OB Fritz Kuhn, Verkehrsminister Winfried Hermann und Regierungspräsident…

Posted by Stuttgart – meine Stadt on Freitag, 11. Dezember 2015

 

 

Stuttgart löst ab Januar 2016 bei andauernder austauscharmer
Wetterlage Feinstaub-Alarm aus

Bevölkerung wird aufgerufen, bei Alarm auf Auto und Komfort-Kamine zu verzichten

Die Stadt Stuttgart wird ab dem 11. Januar 2016 bei schadstoffträchtigen Wetterlagen den sogenannten Feinstaub-Alarm auslösen. Darüber haben der baden-württembergische Minister für Verkehr und Infrastruktur, Winfried Hermann, der Regierungspräsident des Regierungsbezirks Stuttgart, Johannes Schmalzl, und der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart, Fritz Kuhn, am Freitag, 11. Dezember, informiert.

Der Feinstaub-Alarm wird ausgelöst, sobald der Deutsche Wetterdienst (DWD) an mindestens zwei aufeinanderfolgenden Tagen ein stark eingeschränktes Austauschvermögen der Atmosphäre prognostiziert. An diesen Tagen steigt die Konzentration der Luftschadstoffe wie Feinstaub und Stickstoffdioxid in Stuttgart stark an.

Das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur, das Regierungspräsidium Stuttgart und die Landeshauptstadt Stuttgart appellieren dann an die Bevölkerung in Stuttgart und in der Metropolregion, das Auto in der Umweltzone Stuttgart möglichst nicht zu nutzen und auf den Betrieb von sogenannten Komfort-Kaminen zu verzichten. Grundsätzlich ausgenommen sind Wohnungen, die ausschließlich mit solchen Einzelraumfeuerungen beheizt werden.

Winfried Hermann, Minister für Verkehr und Infrastruktur: „Das Land hat zur Reduzierung der Luftbelastung bereits ein ganzes Bündel an Maßnahmen umgesetzt, denn nur mit einer breiten Palette und unterschiedlichen Ansätzen können wir erfolgreich sein: beispielweise gibt es ab 1. Januar 2016 das JobTicket für Landesbedienstete, wir haben die Finanzmittel zur Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel erhöht und stärken den ÖPNV sowie den Rad- und Fußverkehr. Außerdem sind wir aktiv auf der Bundesebene und werben für die blaue Plakette. Die Politik hat also den Weg vorbereitet, jetzt sind die Bürgerinnen und Bürger gefragt, denn jede und jeder Einzelne ist in der Verantwortung und kann seinen Beitrag leisten, indem er umdenkt und umsteigt.“

Oberbürgermeister Fritz Kuhn: „Wir haben schon sehr viel für die Verbesserung der Luftqualität in Stuttgart gemacht, aber ich bin noch nicht zufrieden. Der Feinstaub-Alarm ist eine Kernmaßnahme, die dafür sorgen soll, dass die Luft in Stuttgart besser wird und die Feinstaub- und Stickstoffdioxid-Belastung weiter runtergeht. Mit dem Feinstaub-Alarm, der die Stuttgarter, aber auch die Pendler aus der Region betrifft, appellieren wir nicht nur an die Freiwilligkeit, sondern auch an die Verantwortung der Bevölkerung. Das Thema Luftreinhaltung geht uns alle an, jeder kann seinen Teil dazu beitragen. Zum Schutz der Stuttgarter Luft und zum Schutz der eigenen Gesundheit.“

Regierungspräsident Johannes Schmalzl: „Ich nehme das Problem sehr ernst. Wir geben alles, um unseren Auftrag als staatliche Verwaltung wahrzunehmen und die Bürgerinnen und Bürger vor den Feinstaubeinwirkungen zu schützen. Die Luftreinhaltepläne des Regierungspräsidiums, die wir in den letzten zehn Jahren erlassen und immer wieder fortgeschrieben haben, waren erfolgreich. Mit einem Bündel von Maßnahmen konnten an fast allen Messstationen die Feinstaubgrenzwerte eingehalten werden. Nur am Neckartor liegen wir noch deutlich darüber. Das zu ändern, ist unser Ziel. Ich appelliere daher an die Bürgerinnen und Bürger. Wir alle sollten unseren Beitrag zu einer gemeinsamen Lösung des Problems leisten und unser Mobilitätsverhalten überdenken.“

Rabattaktionen von VVS, moovel und car2go

Autofahrern wird bei Feinstaub-Alarm empfohlen, möglichst auf die Verkehrsmittel des Umweltverbunds, also Bahn, Stadtbahn, Bus oder Fahrrad umzusteigen, zu Fuß zu gehen, Elektrofahrzeuge zu nutzen oder Fahrgemeinschaften zu bilden. Wenn möglich, sollten Fahrten ganz vermieden werden, z.B. könnten Beschäftigte in Absprache mit ihren Arbeitgebern von zu Hause aus arbeiten oder von flexiblen Arbeitszeiten Gebrauch machen.

Die Bevölkerung wird u.a. über die städtischen Online-Medien, Zeitungsanzeigen, Verkehrsmeldungen im Radio, Vario-Tafeln an den innerstädtischen Ein- und Ausfahrtstraßen, Informationsanzeigen an der Autobahn und über die eigens eingerichtete Website www.feinstaubalarm.stuttgart.de über den Beginn und das Ende des Feinstaub-Alarms informiert. Die Website hält umfangreiches Informationsmaterial rund um den Feinstaub-Alarm bereit und ist ab sofort freigeschaltet.

Zwischen Auslösung des Feinstaub-Alarms am frühen Nachmittag und dem tatsächlichen Beginn liegt ein „Brückentag“, so dass die Bevölkerung rechtzeitig nach Mobilitätsalternativen suchen kann. Ein Beispiel: Wenn Montag ausgelöst wird, beginnt der Feinstaub-Alarm in Bezug auf die Autos am Mittwoch 00.00 Uhr; der Aufruf, den Komfort-Kamin auszulassen, beginnt aber bereits am Vorabend, also Dienstag
18.00 Uhr.

Der Feinstaub-Alarm kann mehrere Tage lang andauern, mindestens aber zwei aufeinanderfolgende Tage. Zur Aufhebung des Feinstaub-Alarms muss der DWD eine nachhaltige und deutliche Verbesserung des Austauschvermögens prognostizieren, eine eintägige Unterbrechung der starken Einschränkung des Austauschvermögens reicht hierbei nicht aus.

Mit dem Start des Feinstaub-Alarms gibt es für Umsteiger verschiedene Vergünstigungen. Der VVS bietet einen zusätzlichen Freimonat für Abo-Einsteiger an. Während der ersten beiden Feinstaub-Alarme können Einzeltickets des öffentlichen Nahverkehrs über die App der Firma moovel zu 50 Prozent des regulären Fahrpreises erworben werden. Auch die vollelektrischen Fahrzeuge von car2go können während der ersten beiden Feinstaub-Alarme über 50 Prozent günstiger, somit für 14 Cent pro Minute genutzt werden.

Bei Feinstaub-Alarm wird die U 11 tagsüber eingesetzt, um Pendler vom Wasen in die Innenstadt zu fahren. Die S-Bahn-Linien 1, 2, 3 und 5 werden über die Hauptverkehrszeiten hinaus als Langzüge verkehren.

Wann wird Feinstaub-Alarm ausgelöst?

Bei Feinstaub-Alarm besteht eine austauscharme Wetterlage: Warmluft in den höher liegenden Luftschichten verhindert, dass kalte Luft im Stadtkessel entweichen kann. Die Luft kann dadurch nicht mehr zirkulieren, Schadstoffe „stauen“ sich in tieferen Lagen. An diesen Tagen steigt die Schadstoff-Konzentration stark an, es besteht die Gefahr von Überschreitungen der Grenzwerte.

Feinstaub-Alarm wird ausgelöst, sobald der DWD an mindestens zwei aufeinanderfolgenden Tagen ein stark eingeschränktes Austauschvermögen der Atmosphäre prognostiziert. Diese starke Einschränkung liegt vor, wenn mindestens vier der fünf sogenannten schadstoffrelevanten Kriterien erfüllt sind. Der DWD definiert diese Kriterien folgendermaßen:

1. Fehlender Regen/Schneeregen
2. Ungünstige Windrichtung
3. Nächtliche Bodeninversion
4. Flache Mischungsschicht tagsüber
5. Geringe Windgeschwindigkeit

Je mehr schadstoffrelevante Kriterien erfüllt sind, desto eingeschränkter ist das Austauschvermögen der Atmosphäre. Sind mindestens vier Kriterien erfüllt, wird das Austauschvermögen vom DWD als stark eingeschränkt eingestuft. Die Stadt ruft dann den Feinstaub-Alarm aus. Die Kriterien 1 (fehlender Regen/Schneeregen) und 2 (ungünstige Windrichtung) sowie mindestens eines der Kriterien 3 (nächtliche Bodeninversion) und 4 (flache Mischungsschicht tagsüber) müssen zwingend vorliegen. Das Kriterium 5 (geringe Windgeschwindigkeit) muss erfüllt sein, sollte nur eines der Kriterien 3 und 4 vorliegen.

Warum wird der Feinstaub-Alarm ausgelöst?

Die Grenzwerte für Luftschadstoffe sollen bis 2020 im gesamten Stadtgebiet eingehalten werden. Daher haben das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur, das Regierungspräsidium und die Stadt Stuttgart im Juli 2015 das „Konzept Luftreinhaltung für die Landeshauptstadt Stuttgart“ vorgestellt. Zu den verschiedenen Maßnahmen gehört auch der Feinstaub-Alarm. Dieser appelliert an die Freiwilligkeit der Bevölkerung, das Auto möglichst stehen zu lassen und Komfort-Kamine nicht zu nutzen. Sollte der freiwillige Appell nicht die erhoffte Wirkung erzielen, können ab 2017 für Komfort-Kamine und ab 2018 für Kraftfahrzeuge verbindliche Maßnahmen folgen.

Anlagen:

– Informationsbroschüre „Luft rein halten!“
– Hintergrund zu den schadstoffrelevanten Kriterien des Deutschen Wetterdienstes
– Screenshots der Varianten von www.feinstaubalarm.stuttgart.de
– Text-Bild-Marke Feinstaub-Alarm
– Zeitstrahl Vorhersage und Auslösung Feinstaub-Alarm
– Muster Anzeige Vario-Tafel

 

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12 Comments

  1. says: MartinTriker

    Komfortöfen sind diese Ethanoldinger, die nur der Deko dienen, und nicht als Heizung. Außer sie stecken die Wohnung in Brand. Passiert immer wieder mal.

  2. says: Herr Cut

    Und werden dann die Bagger und LKW von den Baustellen bei S21 auch ruhen. Soweit ich weiß haben die ja noch nicht einmal nen Kat. Oder setzen sich dann 2 Baggerfahrer in einen Bagger?

  3. says: Boomin Granny

    Also wenn man an dem Brückentag zum Shopping ins Müllaneo darf, klappt das. Für die Alarmmitteilung fehlt mir noch eine Whatsapp-Gruppe. Bitte. Danke.

  4. says: TabTwo

    Als Jahreskarten-Besitzer zieht es da einem schon die Augenbraue nach oben.
    Nach den Gesetzen des von den Politikern so geliebten Marktes müsste die VVS Karte an solchen Tagen doch einen extra Zuschlag bekommen, oder?
    Alternativ könnte man ja die Ticket-Preise generell senken um die Leute zu motivieren die Feinstaub-Schleudern stehen zu lassen.
    Aber was red ich …

  5. says: Herr Cut

    Die die mit ihren Kleinwagen rum fahren werden das Auto stehen lassen und sich einen Kopf drüber machen. Die die ihre Kids mit ihrem fetten SUV ums Eck zum Kindergarten und Bioladen fahren um veganen Analogkäse zu kaufen wird es nicht interessieren und die werden weiter fahren.

  6. says: stadtteil

    der verlierer ist natürlich derjenige, der sowieso ne monatsfahrkarte hat und nur gelegentlich ein car2go nutzt, weil kein eigenes fahrzeug vorhanden. er trägt ja nicht genug zur feinstaubbelastung bei um an solchen extremtagen belohnt werden zu müssen. dafür darf er sich aber später am tag das dumme geschwätz von den kollegen anhören: „voll krass wie voll das in der s-bahn war, wie kannst du dir das nur jeden tag antun und länger als sonst war ich auch unterwegs, weil überall autofahrer einsteigen wollten und die bahn nicht wie üblich 5 sondern 19 minuten verspätung hatte“ „ja, danke, arschloch. es ist aber deine schuld“ werde ich antworten, „hättest du dir nie ein auto gekauft und wärst immer mit der bahn gefahren hätten wir das problem nicht und vielleicht sogar eine bessere s-bahn-taktung“ mein gegenüber wird dann verschämt zur seite blicken, sich freuen, dass er morgen wieder im auto im stau stehen kann und ich hab dann, wenn die gefahr gebannt ist in der s-bahn endlich wieder einen sitzplatz. wer aus der feinstaubproblematik lernen wird ist sowieso nur derjenige, der sowieso schon mit der bahn fährt. ohne feinstaubalarm hab ich in der bahn meine ruhe ohne nervöse und aufgebrachte gelegenheitsfahrer, die ihren opel corsa einfach mal daheim lassen mussten

  7. says: Herr Cut

    Nein die werden nicht nur gefahren damit sie gefahren werden. Aber wenn man so ein Problem hat in einer Stadt muss man halt auch Schritte dazu unternehmen das Problem los zu werden. Also Auto Stopp! Weil die verursachen halt das Problem.
    Oder wir lassen es einfach, wen interessiert es eigentlich?

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