Deutschlands größter Werber-Blog streitet, okay, diskutiert, falsch, schickt zwei, drei Emails hinter und her: Ist die neue Kampagne vom schwäbischen Autobauer Opel (Stadtteil Rüsselsheim, musste Papa früher öfters mal mit der U15 hin und Lackieranlagen einrichten, #familyinfotweet) “Umparken im Kopf” alias #umparkenimkopf (startete gefühlt zumindest auf Twitter und erst hat man gar nicht geblickt um was es geht #viral) jetzt voll gut und jetzt voll gar nicht gut?
Ich sag: finds ganz gut. Meine Kollegen, meine Partner, meine Kumpels und meine Profi-Werber-Freunde sind eher auf naja-Modus. Es fiel auch schon das Wort “scheiße”. Dabei ist doch Vorurteile abbauen mindestens so wichtig wie Getränke. Oder dass endlich Fasching vorbei ist.
Wer #umparkenimkopf noch nicht kennt (tun aber glaub alle): Opel rangiert (bekanntlich) Image-mässig, sagen wir, ganz knapp hinter Mercedes, Porsche oder meinetwegen auch Audi, obwohl die Autos für meine Begriffe eigentlich ganz gut sind. Bei Flinkster hole ich ab und zu mal einen Astra Kombi. Gute Straßenlage. Und hat elektrische Fensterheber. Damit kann man mich immer noch beeindrucken.
Aber du weisch was gemeint ist: Manta, Kadett (bei einem weißen Kadett-Kombi muss ich immer an Nazis auf großer Fahrt denken) und natürlich Opel-Popel. Interessant eigentlich auch, dass sich dieses eher magere Image über Jahrzehnte hinweg konserviert hat. Es wird längst kein Kadett mehr gebaut (sondern Anfang 90 eben durch Astra ersetzt) und noch länger keinen Manta. Und wie sieht eigentlich der typische Opel-Fahrer aus? Ich weiß es nicht.
Die neue Kampagne soll diesen Umstand mit großem Einsatz auf Twitter, Microsite und Clips verändern. Neben Motiven wie oben oder großflächigen Plakaten reden fürs Web verschiedene Promis reden über Vorurteile. Oder fahren halt Opel. Och Mensch, das ist ja geil hier. Jaja.
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=2djRMoYpiP4[/youtube]Heute zündete die nächste Stufe der Kampagne (W&V Wording forever): “Unser” Festum singt die Umparken im Kopf-Hymne! What? Buhuhuh sell out! Ich hörs!
Wie auch immer, freu mich für ihn. Der Song ist mir bisschen zu speckig und opulent (war garantiert das große Studio) und wird mit im Chorus bisschen zu Wetten, Dass…!?-Mitklatsche-Style, hängt halt aber gleich drin im Ohr. Wird bestimmt auf den neuen Opels ins Cockpit vorinstalliert. Läuft der Song dann auch in den TV Spots? Oder ist Umparken im Kopf nicht griffig genug für TV?
Den Song kann man hier umsonst laden und ich hol mir jetzt einen Opel. Senator-Geiger natürlich.
“Opel Opel Karajan, a jeder will en Opel han.” Fredl Fesl.
Opel fah’n is wie wennze fliechst
Kampagnen von Agenturen die Grafiker beschäftigen, die immer noch nicht wissen, dass es bei Versalschreibung kein ß gibt, schaue ich mir gar nicht erst an …
@chris: du weißt da nicht ob der Grafiker oder die Agentur überhaupt was damit zu tun hat. Kunden haben die unvorstellbarsten Wünsche, denen ist es oft egal dass sie ja eigentlich Leute beauftragt haben die sich damit auskennen
@chris: Ich glaube nicht dass ein “Grafiker” entscheidet, ob ein versales ß verwendet wird. Und dass es keins gibt kann man sowieso nicht so pauschal sagen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Großes_ß
Wer soll es denn sonst entscheiden außer dem Menschen der es setzt ? Bei einer Kampagne von Opel gehe ich jetzt mal von einer Agentur, einem Grafiker usw aus. Wenn sein Font ein versales ß enthält, darf er es ja gerne setzen, ein kleines bleibt trotzdem falsch … Mir gieng es nur darum die Qualität von etwas zu bewerten wenn noch nicht einmal die Basics richtig umgesetzt werden …
http://www.youtube.com/watch?v=ENw2oz8G360
öhm gibt ja nur ein versales ß aka dreierles-s und man setzte offenbar auf großbuchstaben. und die farbe weiß schreibt man eben weiß… ich seh da jetzt kein problem
@chris: Bei Opel gibt es sicher eine CI so dick wie die Bibel, und zu solch einer umfangreichen Kampagne wahrscheinlich noch mal einen Styleguide so dick wie die FAZ. Und da wurden Opel wahrscheinlich diverse Fonts vorgeschlagen, die dann freigegeben wurden. Offensichtlich mit einem ß bei Versalschreibung. Wie gesagt, dass entscheidet sicher nicht ein Grafiker alleine.
Und “nicht einmal die Basics richtig umgesetzt” stimmt so eben auch nicht, siehe mein Wikipedia-Link oben.
@martin: Normalerweise wird bei Versalschreibung SS statt ß verwendet, aber eben nicht immer.
interessant…
😀
ich würde es auch so schreiben, also mit versaldings
ich find daß grosse ß schmuck! Und den Ausdruck “dreierles-s” noch schmucker! Ist aber irgendwie auch so ein #umparkenimkopf-Ding, diese Versaldiskussion, oder?
hahaha, yep.
morgen tv spot am start
http://www.wuv.de/marketing/op.....n_klopp_co
@Thorsten
@martin
Vielleicht war es ja Absicht kein “SS” in so einen u.A. anti-rasisstischen-umparke-text zu packen! (Siehe deutsche Geschichte und so…) 😉