Bart aber herzlich

Foto: dpa

Erst Joachim Gauck, dann das. Die Bombe ist geplatzt, die Würfel sind gefallen, jetzt haben wir den Salat. Gerade haben wir hier noch eifrig die Werbetrommel für Robin T. Treier ge, äh, trommelt, nun schreibt sich die Geschichte schon wieder selbst:

Christoph Sonntag (“schwäbischer Kabarettist”), beziehungsweise seine Gesichtsbehaarung, wurde vom Bartclub “Belle Moustache” zum Bart des Jahres gewählt. Die Begründung des Bart-Fetischisten-Vereins aus Leinfelden-Echterdingen: Sonntag setze sich in vorbildlicher Weise für Natur- und Umweltschutz ein.

Skandalös. Mit keinem Wort erwähnt: Robin T., Yusuf Oksaz, Stompin’ Johnson oder Hans-Peter Haag vom Musiccircus. Diese Vorlage muss ich (auch ein bisschen aus gekränkter Eitelkeit) mit einem Okazaki-Seitfallzieher reinmachen: Not My Bart des Jahres. Christoph Sonntags Witze hätten diesen Preis viel eher verdient.

Als anständiger Bartträger gratuliere ich trotzdem recht herzlich. Und ich werde auch nicht erzählen, wie meine Freunde solche Bärte nennen. Hab’ ehrlich gesagt auch keine Ahnung, ob man das mit “F” oder mit “V” schreibt – huch, fast verplappert. Herrschaftszeiten. Was ist denn heute los?

Egal. Sei’s ihm gegönnt. Wir können ja schon froh sein, dass Joachim Gauck keinen Bart hat, sonst hätte der da auch noch volle Kanne abgeräumt. Sonntag wiederum, reiht sich nun nahtlos in die Belle Moustache-Ahnengalerie mit solch struppigen Hochkarätern und Visionären wie Designer Luigi Colani, Kevin Kuranyi, Horst Lichter öder Harald Glööckler ein. Auch Steve Jöbs, ‘zeihung, Jobs wurde vom  Bartclub endlich die gebührende Ehre erwiesen: “Bart der Geschichte 2012”. Jaja, “iBart”. Hihi. lol. rofl. Schnell mal gescheit her-liken, den Bartverein.

Für 2013 fordern wir trotzdem einen Bürgerentscheid. Mehr Bürgerbeteiligung. Kretschmer, übernehmen sie. Bei jedem Mastodon– oder Red Fang-Konzert gibt’s schließlich tausend geilere Gesichtspullis – selbst wenn nur 300 Leute da sind. Unnützes Wissen: der Typ bei ZZ Top, der den kleinsten Bart hat, heißt Frank Beard.

Achkomm, hier einer von Red Fang. Traumtypen. UND tatsächlich vorbildlich gesichtsbehaart.

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