Yo! KTV Raps (07)

Wie sagt man so schön? „Harter Hund hat Grill im Mund“ – davon weiß auch der SPIEGEL in seiner ganz netten, wenngleich sehr lückenhaften (wo ist ODB?!), Grill-Historie zu berichten.

Genauso lückenhaft, aber dafür mit genau so viel Gold in der Fresse, ist unsere kleine HipHop-Insel „Yo! KTV Raps“, die diesmal mit ein bisschen Verspätung angefahren wird, aber dafür wieder vollgepackt ist mit Stuff.

Viel Spaß!

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Ja ja, der DJ Premier: Den Kerle zu booken scheint ungefähr so schwierig zu sein, wie „Clash of The Titans“ philosophischen Tiefgang anzuhängen. Nach einem geplatzten Booking im März im Zapata, hat der Chris Martin jetzt auch das für den 30. April angekündigte Booking im Röcker verschoben.

Auf Nachfrage bei der Rocker33-Posse hieß es nur „Persönliche Gründe“, mehr weiß man in der Heilbronnerstraße 7 auch nicht. Neuer Termin ist jedenfalls der 23.05. (ebenfalls im Rocker33) und da freu ich mich schon tierisch drauf.

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Einige ganz andere Meldungen aus der Welt der Superstar-Producer haben zuletzt die HipHop-Blogger weltweit Nüsse gehen lassen: Da wäre zum einen obiges Bild aus dem Studio von Dr. Dre, der immer noch an seinem inzwischen schon fast mythenumrankten Album „Detox“ schraubt.

Dass Jay-Z nun erneut mit ihm an den Boards hockt (und wahrscheinlich wie schon bei „Chronic 2001“ wieder Ghostwriter für den Doktor spielt), ist jedenfalls ein hoffnungsfrohes Zeichen, dass bald ALLES gut wird.

Und auch vom Felsenpeter gibt´s Neues: Der war kürzlich auf Hawaii, um gemeinsam mit Kanye West Beats zu basteln, wie er in einem Interview mit Peter Rosenberg von HOT97 bestätigte. Was wie der feuchte Traum jedes Neo-Backpackers klingt, könnte schon bald auf Kanyes neuestem Album Wirklichkeit werden.


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Funkdoktor Redman ist im Twitterrausch und leakt darüber einen Track nach dem anderen, von denen sicherlich auch der eine oder andere auf seinem kommenden Album „Reggie“ sein dürfte. Schaut mal bei Reds Twitter-Account vorbei und checkt seine Posts so um den 10. April rum …

Live kommt der New Jersey-Representer übrigens auch nach Stuttgart – und zwar am 22. Mai ins Zapata, Chimperator und Turnschuhe&Beats sei Dank. Support kommt von Kodimey und Marvin B.

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Während Young Money Entertainment noch damit klar kommen muss, dass sein Gründer Lil Wayne im Knast schmort (wir berichteten), steht neuer Knatsch ins angebliche WG-Haus von Nicki Minaj, Tyga, Gudda Gudda und Co.

Ein Industrie-bekannter Groupie namens Kat Stacks hat im Internet eine unglaubliche Hater-Stampede ausgelöst, als sie Mobiltelefonnummern, Kontostände („dem some broke-ass n***uz“) und explizite Sexdetails aus dem Hause Young Money (“Yes, I hab screwed the hol’ Jung Money”) öffentlich machte und sich an all die „beetches“ da draußen wandte.

Die Antwort liess nicht lange auf sich warten: Irgend jemand hat ihr das Jugendamt auf den Hals gehetzt, um ihr das Sorgerecht für ihren Sohn abzunehmen, Fahndungsfotos tauchten auf, ihr Twitteraccount wurde gehackt und, und, und. Autsch, Internet-Gangster!

Videos, Verschwörungstheorien und einen unglaublich amüsanten Unterschichten-Akzent gibt es auf katstacks.com.

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Weiter gehts wie immer mit den Goodies und Kronjuwelen von „Yo! KTV Raps“ – den Free Mixtapes.

Zuerst eine kurze Klarstellung: Wir bekommen weder Kohle noch Shirts oder Platten von Melting Pot Music (MPM), auch wenn MPM in letzter Zeit hier schon fast überpräsent ist – die Jungs aus Köln haben in Deutschland schlichtweg die Nase vorn, wenn es um fortschrittliches Beatschmieden geht.

Und so lange das sympathische Mini-Label weiterhin solch einen Lauf hat wie zur Zeit, werden wir MPM auch regelmäßig hier drin haben, so is´ das eben :).

So z. B. das Projekt Rockafella: Die beiden Beatbastler aus dem MPM-Umfeld Fella Vaughn (geiler Track mit Hus The Kingpin, aber schon bissl älter) und Tobrock haben sich zusammen getan und eine Platte voller Beatskizzen und Bootlegs aufgenommen.

Diese gibt es auf ihrer Bandcamp-Seite zum kostenlosen Download, dort kann man auch schon mal vorchecken. Lohnt sich aber auf jeden Fall! Beispiele gefällig?

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Auch die fantastische Compilation-Serie „Hi-Hat Club“ aus dem Hause MPM, die man bis dato noch käuflich erwerben musste / sollte / konnte, gibt es nun komplett (!) bei Bandcamp als kostenlosen Stream und teilweise als kostenlosen Download (Danke für den Hinweis, Habeebullah!).

Da freut sich der geneigte Instrumental-HipHop-DillaDonuts-Hörer, greift zu – und entschliesst sich vielleicht auch dazu, sich die eine oder andere Folge auf Vinyl zu holen.

(Hier noch ein kleiner Vorgeschmack auf Suff Daddys kommendes Album „The Gin Diaries“ feat. Miles Bonny)

Suff Daddy feat. Miles Bonny – 5 O’Clock Suff from MPMTV on Vimeo.

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Na gut, das ist jetzt auch nicht so richtig Rap, aber wer es bei diesem verdammten Pisswetter (und ich Idiot schreib noch beim letzten Mal euphorisch vom baldigen Sommer, tsts) etwas kuscheliger mag, wird bei Common fündig.

Der Lieblingsrapper deines Lieblings-Rap-Fans spielt neben Queen Latifah die Hauptrolle in einer kitschigen, belanglosen Liebeskomödie namens „Just Wright“ und hat zu diesem Anlass gemeinsam mit Twilite Tone einen schönen Mix zusammengebastelt.

Mit dabei sind Tracks von Bilal, Dwele, Prince, Don Blackman, Jamiroquai und Bjork (!), downloaden kann man das Ganze for free auf Commons Homepage. Rappers need love too, gell.

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Und wo wir schon oben ein Video haben, kommen wir nun zur Bewegtbildsektion:

Egal, was man von Rick Ross halten mag, der pummelige Möchtegern-Koka-Großhändler aus Miami ist gerade omnipräsent, hat tonnenweise Swagger und ein unfickbares Gespür für Beats.

„Super High“ featuring Ne-Yo soll wohl die erste Single aus Ross´ neuem Album „Teflon Don“ werden, produziert wurde der Track von DJ Clark Kent, der ihn übrigens auch geleakt hat. Major-Shit.

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Und auch Waka Flocka Flame, der Hype der Stunde und seines Zeichens Mitglied in Gucci Manes 1017 Brick Squad, hat sich Ricky für den Remix seines Ringtone-Kofferraum-Bangers “O Let’s Do It” ins Boot geholt.

Zusammen mit dem Diddy wurde New York abgefackelt; ausgeraubt oder angeschossen wurde aber wohl niemand. Kann man nix gegen sagen, das Ding knallt ordentlich.

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DJ Premier, die zweite: Vielleicht konnte Herr Martin seine Gigs auch deshalb nicht wahr nehmen, weil er erst noch ein paar tighte Beats vom Stapel lassen musste – so z. B. für seinen Homie Joell Ortiz (YAOWAH!).

Das Video zu „Project Boy“ erinnert mich übrigens ein bisschen an das zu „Stress“ von Justice, wenngleich es bei weitem nicht so hart ist …

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Der Alchemist hat für den Remix seines Bangers „Key To The City“, bei dem Prodigy einen Gastvers beisteuerte, einfach die andere Mobb Deep-Hälfte Havoc in die Booth geholt. Den Link zum Download dieses unreleased Tracks hat Alchemist übrigens über seinen Twitteraccount rausgehauen, checkt mal die Posts am 05. April … Gefällt mir fast noch besser als das Original, by the way.

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Young Moneys Wunderkind Drake präsentiert mit „Over“ die erste Single seines mit Spannung erwarteten ersten „richtigen“ Albums „Thank Me Later“. Tolles Video, toller Text, toller (aber angeblich schrecklich arroganter) Typ. Mal sehen, was Kat Stacks dazu zu sagen hat, hehe.

(EDIT: neuer Versuch, nachdem das Video vorhin von irgendwelchen Musikbiz-Fuckern vom Label gesperrt wurde. Wer aufs Bild klickt, kommt zum Video bei tape.tv)

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Outkasts Big Boi hatten wir an dieser Stelle ja schon mal – und im Zuge der bevorstehenden Veröffentlichung seines Albums „Sir Lucius Left Foot“ ist der Kerle nicht nur Gast im sehr sehenswerten „Tight Rope“-Video der sehr fantatastischen Janelle Monáe, sondern auch solo am Start mit der ersten offiziellen Single namens „Shutterbug“. Und ´ne Talkbox ist halt doch viel geiler als Autotune.

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Zum Schluss noch ein Anti-BlingBling-video, das in seiner realistischen Darstellung des „every day hustles“ sehr sympathisch ist: Strong Arm Steady featuring Phonte Coleman, Beat von Madlib. Classic.

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So, das wärs mal wieder, sorry für die kleine Verspätung, aber weil Rap ein guter Kumpel von mir ist, kann er auch mal warten.

Peace, Le Mischi für Yo! KTV Raps

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PS: Na klar, wir haben ja noch einen kleinen Rausschmeißer für Euch, der nicht so ganz was mit Räp zu tun hat. NuSoul-Dilla-Heads aufgepasst: SA-RA Creative Partners-Drittel Shafiq Husayn hat sich den Soulquarians-Crooner Bilal geschnappt und einen scheppernden Track namens „Cheeba“ aufgenommen. Ganz fein.

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29 Comments

  1. says: Dominik

    der premo… das ist halt immer eine große wundertüte mit dem kollegen. ich glaub vor 10 jahren rum im prag wurde der termin auch schon verschoben.

  2. says: Dominik

    ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaub dass er aus familiären gründen abgesagt hat und letztlich nur beim BBQ bei Dre oder Jigga oder so rum hing…. oder war das Jadakiss vor ein paar jahren beim open? nicht sicher.. die jungs finden immer nen grund, keinen bock zu haben 🙂

  3. says: martin

    also ich weiß es wirklich auch nicht mehr genau, meine aber, es ist sogar jemand gestorben? aber auch egal. der gig hat mich dann auch nicht so umgehauen, jetzt auch mal im direkten vergleich mit dem 1. mal jazzy jeff im rocker

  4. says: Dominik

    japp! da geb ich dir zu 100% recht. der erste premo gig hat mir bewusst gemacht dass ein genialer producer nicht unbedingt ein genialer club dj sein muss. wohingegen mich jazzy so sehr beeindruckt hat, dass ich den gig (den 1., von dem du sprichst) noch heute zu den legendärsten aller abende in stuttgart zähle.

  5. says: Thorsten W.

    Thumbs up!

    Der letzte Track ist ja wohl der Hammer! Sarah Creative Partners und Bilal – Bilal FTW!

    Und wenn ich mal groß bin starte ich meine eigene „The Soul of KTV“-Kolumne 🙂

  6. says: die Adi

    ha ha ha… da war ich auch!
    Ich kann mich noch errinern was für ein aufstand die im Rocker wegen fotografieren gemacht haben… und wie ich mich zum dj pult durchschucken musste 😀
    war echt ein cooler abend

  7. says: klaegie

    Der Abschuss in Sachen Photoverbot war Busta Rhymes, ca 2003.
    Der hat 10 Minuten sein Konzert unterbrochen und mit seiner Tourmanagerin und seinen Bouncern den vollen Aufstand gemacht…

  8. says: Le Mischi

    @ klaegie: scheiße ja, da erinner ich mich auch noch dran, das war in der liederhalle. hammer.

    und ja, jazzy jeff hat tierisch gerockt, da erinner ich mich gut dran. war da nicht skillz ls mc mit dabei?

  9. says: Habeebullah

    Thumbs up für Shafiq, Janelle und die Jungs aus der Hi Hat Club Serie.

    kleine info: Die tapes von den Jungs gibt’s nicht kostenlos….aber das Zahlen lohnt sich. Vor allem Dexter, The Jazz Files haben es mir angetan.

  10. says: cHiller

    Mal wieder ein ausgezeichneter Job, Le Mischi!
    Und ich gebe dir komplett Recht bezüglich MPM! Ziehe mir seit Jahren ziemlich viel von denen rein, häufig auch ohne vorher groß Bescheid zu wissen. Da kann man ruhig mal auf Verdacht hin bestellen! Allein, dass die LSDs Klassiker „Watch out for the third Rail“ neu rausgebracht haben spricht übelst für die!
    Und auf Suff Daddys Gin Diaries freu ich ja auch mal ziemlich. Hatte ja in der letzten Rubrik nur gute Worte für den Mann übrig.
    Thumbs up!

    Und für die Soul of KTV Kolumne könnte ich ab und zu auch ein paar Zeilen beisteuern! 🙂

  11. says: Mischi

    @habeebullah: danke für den hinweis, hab es im text geändert (man sollte halt nicht nur den ersten Track ausprobieren … ;))

    und ja, die dexter ist auch mein lieblingsteil aus der serie!

    @ chiller: thx!

  12. Wow, ist Jazzy Jeff wirklich schon wieder so lange her??? Hatte letztens Mal die CC-Dogtags in der Hand, die man an dem Abends neben dem Mixtape geschenkt bekam. Leider hab ich keine Unterschrift auf dem Mixtape.

    Ja, war wirklich ein legendärer Abend! Irgendwann ist doch dann auch noch DJ KOOL aufgetaucht, der glaub in GP einen Auftritt hatte!?

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